Einblick (335)

Daniel Marzona, Galerist, Konrad Fischer Galerie, Berlin

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Daniel Marzona: An- und aufgeregt hat mich die Neupräsentation der Sammlung im Hamburger Bahnhof. Neben der gelungenen Neuordnung der Beuys-Räume und der Erleichterung, die zentrale Halle luftig und intelligent bespielt vorzufinden, überwog in den restlichen Räumen der Eindruck, dass ein zu spielerischer Umgang mit der Kunst, der Erkenntnis formaler und kunstgeschichtlicher Zusammenhänge eher hinderlich ist. Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? WestGermany (wenn Ingo Gerken das liest, muss er hoffentlich schmunzeln). Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Zeitschriften begleiten mich nur sporadisch durch den Alltag. Regelmäßig lese ich nur Cabinet, ein vierteljährlich erscheinendes Magazin aus New York. Zuletzt hat mich einige Wochen der deprimierende Roman Infinite Jest von David Foster Wallace durch den Alltag begleitet, nach dessen Lektüre ich beinah froh war, die absurden Lektionen des alltäglichen Wahnsinns mit Methode hinter mir zu haben. Dennoch ein großartiges Buch! Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Ihnen/dir am meisten Freude? Momentan freue ich mich fast täglich über das laute Lachen meiner Tochter Lena und über jeden warmen Sonnenstrahl, der uns dem Sommer näher bringt.