: Beginen früher und heute
Im Mittelalter waren Beginen unabhängige, selbstständige Frauen, die weder heiraten noch in ein Kloster eintreten wollten. Sie lebten und arbeiteten gemeinsam in den so genannten Beginenhöfen. Anders als katholische Nonnen mussten sie kein Gelübde ablegen. Die Beginen konnten auch jederzeit ohne weitere Angaben von Gründen die Gemeinschaft wieder verlassen. Ein Leben als Begine war für Frauen im Mittelalter daher fast die einzige Möglichkeit, die sozial auferlegten Rollen der Ehefrau und Mutter zu verweigern.
Heute erfährt die Beginenbewegung als Antwort auf den gesellschaftlichen Wandel eine Renaissance. In vielen Städten haben Frauen Beginenvereine gegründet und Gemeinschaftswohnprojekte in Anlehnung an die mittelalterlichen Beginen initiiert – so auch in Dortmund (www.beginenhof-dortmund.de). Sie wollen in Zeiten, in denen es immer mehr Singles gibt, der Vereinsamung vorbeugen und allein stehende Frauen in eine Gemeinschaft einbinden, ohne das sie auf ihre Autonomie verzichten müssen. CMA