Das Kino der Konsuln

KULTURTAGE In Hannover wird das Filmland Türkei vorgestellt

Seit einigen Jahren laufen in den Multiplexen der Großstädte regelmäßig türkische Unterhaltungsfilme in den Originalfassungen – und nur gelegentlich mit Untertiteln. Filme wie „Cin Çarpmasi – Fluch der Dämonen“ oder „Iki Kafadar – Zwei Verrückte“ werden für ein junges türkischsprachiges Publikum gespielt und gut besucht.

Der künstlerische Anspruch dieser Filme ist nicht gerade hoch und deshalb legt das türkische Generalkonsulat Wert darauf, dass in Kommunalkinos ab und zu anspruchsvolle türkische Filme laufen. Im Kino im Künstlerhaus in Hannover gibt es nun drei davon.

Der bekannteste unter ihnen ist „Bal – Honig“ von Semih Kaplanoglu. Sein Protagonist ist ein sechs Jahre alter Junge, der mit seinem Vater, der Bienen züchtet, in einer abgelegenen Berglandschaft lebt. Durch seine meditative Ruhe, die Naturaufnahmen und die wie Stillleben komponierten Bilder entwickelt der Film einen ganz eigenen Sog.

In „Ah Gardasim“ von Kadir Inanir wird die Provinz Kars vorgestellt, in der der Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk seinen Roman „Schnee“ ansiedelte. Der Filmemacher konzentrierte sich darauf, die schweren Lebensbedingungen der Menschen in der Region darzustellen.

In seinem Dokudrama „Devrim Arabalari“ erzählt Tolga Örnek die kuriose Geschichte von der Entwicklung eines türkischen Autos: 1961 befahl der Staatspräsident Cemal Güsel, dieses in 130 Tagen zu entwickeln.  HIP

„Bal – Honig“ (OmU): 22. 9., 18 Uhr; „Ah Gardasim“: 28. 9., 17.30 Uhr; „Devrim Arabalari“: 28. 9., 21 Uhr; jeweils im Kino im Künstlerhaus, Hannover