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Archiv-Artikel

„Indien begeht Völkermord“

BÜRGERKRIEG Im Dandakaranya-Dschungel bekämpfen sich Maoisten und Regierungstruppen. Die Leidtragenden sind die dort lebenden Adivasi, die Ureinwohner Indiens. Die Schriftstellerin Arundhati Roy setzt sich für sie ein

„Die Adivasi befinden sich als Volk in akuter Lebensgefahr“

ARUNDHATI ROY

Im Osten Indiens tobt ein Bürgerkrieg, von dem die Welt kaum Kenntnis nimmt: 200.000 Soldaten einer paramilitärischen Polizeieinheit kämpfen im Dandakaranya-Dschungel im Bundesstaat Chhattisgarh gegen 14.000 militante Maoisten und 50.000 parteitreue bewaffnete Milizen. Doch eigentlich ist der Urwald die Heimat der Urbevölkerung Indiens, der Adivasi, die hier in bitterer Armut und ohne ausreichende Nahrung leben. Im taz-Interview wirft die indische Schriftstellerin Arundhati Roy der Regierung in Delhi Völkermord an diesen Ureinwohnern vor: „Nach dem Verständnis der Vereinten Nationen kann Völkermord auch darin bestehen, einem Volk seine Lebensgrundlagen zu entziehen. Genau das passiert heute.“

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