Videoclips fördern Rollenklischees

DÜSSELDORF dpa ■ Musikvideos zeigen heute weniger aggressive Gewaltdarstellungen, fördern aber nach wie vor stereotype Geschlechterbilder. Das hat eine Studie der Landesmedienanstalt Nordrhein-Westfalen ergeben. Offene Gewalt spiele kaum noch eine Rolle in den Musikprogrammen, bleibe aber in verdeckter Form weiter präsent, berichtete vergangene Woche die Medienanstalt. Vor allem HipHop-Videos, in denen Frauen in freizügige Nebenrollen gedrängt würden, führten zu einseitigen Rollenklischees. Jugendgefährdend seien die Musikprogramme jedoch nicht. Für die Entwicklung der Jugendlichen sei es im Prinzip unproblematisch, regelmäßig Musikvideos zu sehen. Nur junge Menschen mit geringer Bildung und schwachem sozialen Hintergrund seien gefährdet, die Darstellungen falsch einzuordnen. Umso wichtiger sei es, die Medienkompetenz dieser Jugendlichen zu stärken, sagte Norbert Schneider, Direktor der Landesmedienanstalt: „Zuschauer sollten in der Lage sein, Videoclips mit ihren teilweise stereotypischen Darstellungen von Männern und Frauen richtig bewerten zu können.“