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WM ist eine Traummaschine

TALK Hilfsorganisationen sprechen über Chancen der Fußball-Weltmeisterschaft für Südafrika

Katrin Gerhard, 44 

■ ist Projektleiterin bei der entwicklungspolitischen Weiterbildungbsorganisation InWent in Bremen

taz: Frau Gerhard, lässt sich schon absehen, ob sich das Entwicklungspotenzial der WM als Wunsch oder Wirklichkeit erweist?

Katrin Gerhard: Genau darüber wollen wir in unserer Veranstaltung ja sprechen. Denn es ist wichtig, die Potenziale jetzt zu lokalisieren, die in diesem Megaereignis stecken und zu planen, wie man sie auch nachhaltig nutzen kann. Wir wollen dazu ein Forum für Diskussionen und Anregungen bieten.

Ausgerechnet von Bremen aus?

Ja, es gibt eine ganze Reihe Bremer Initiativen, die sich mit Südafrika beschäftigen. Die wollen wir vorstellen. Im Get-together können sich Netzwerke bilden, oder Bremer finden ein Projekt für das sie sich gerne selbst engagieren wollen.

Nun sind die Investitionen von rund 40 Milliarden Euro allerdings schon getätigt …

… und wir können nur hoffen, dass die Gelder richtig angelegt wurden. Für Deutschland war die WM 2006 ein Nullsummenspiel, das wird in Südafrika nicht anders sein. Der langfristige Nutzen wird der Image-Gewinn sein. Davon erwartet sich das Land mehr Touristen und Investoren.

Und die sozialen Unterschiede verschärfen sich?

Das kann man so nicht sagen: Fußball kann doch auch als Motor fungieren, um Menschen unterschiedlicher Ethnien und sozialer Schichten zusammenzuführen. Für die jungen Menschen aus den unteren Schichten ist Fußball und die WM eine Traummaschine. Viele denken, über Fußball können sie ihrer Misere entfliehen. INTERVIEW: KAFE

„Die Fußball-WM als Entwicklungsmotor?“, 18 Uhr, Business Lounge, Weserstadion

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