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Archiv-Artikel

„Innere Grenzen“

FILM In „Du sollst nicht lieben“ verliebt sich ein orthodoxer Jude in einen Mann

Von VWA
Michael Eckelt, 55

■ arbeitete als Unidozent, Restaurant-, Buch- und Filmkritiker. Seit 2006 ist er geschäftsführender Gesellschafter der Riva Filmproduktion. Foto: Riva Film

taz: Herr Eckelt, in dem Film „Du sollst nicht lieben“ verliebt sich ein jüdisch-orthodoxer Vater in einen jungen Studenten. Eine neue Version des „Brokeback Mountain“-Themas?

Michael Eckelt: Ja, der Film behandelt natürlich das gleiche Tabu. Uns ging es aber mehr um die inneren Grenzen der Hauptperson. Der Vater achtet sehr stark darauf, dass die Sitten und die moralischen Vorstellungen eingehalten werden. Dann gerät er selbst mit seinem Gewissen in Konflikt.

Sie haben auch in einem orthoxen Viertel in Tel Aviv gedreht. Wie ist das gelaufen?

Das war nicht ganz ungefährlich. Wir haben dort zwei Mal gedreht. Beim zweiten Mal war das Thema unseres Films durch die Presse bekannt. Unser Kamerateam wurde bedroht. Dass wir überhaupt Bilder aus dem Viertel haben, klappte nur, weil sich ein deutscher Kameramann traute. Die Israelis hatten da mehr Bedenken.

Aber der Einsatz hat sich gelohnt, oder? Wie sind die Reaktionen auf den fertigen Film ausgefallen?

Seine Premiere hatte der Film in Cannes. Da waren die Reaktionen schon sehr positiv. Preise hat der Film beim Palm-Springs-Festival bekommen und beim Shalom Europa Festival. Auch die jüdischen Gemeinden in Deutschland fanden den Film gut. Beim Filmfest in Hamburg hat die jüdische Gemeinde eine Veranstaltung dazu organisiert. VWA

■ Mo, 10. 5., 20 Uhr, Abaton, Allende-Platz 3