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Immer noch ein bisschen dreister

NSA Seit Juni reißen die Offenbarungen nicht ab

BERLIN taz | Anfang Juni berichtete der britische Guardian, die National Security Agency (NSA) der USA sammle die Telefondaten von Millionen US-Amerikanern. Nur wenig später legten Guardian und Washington Post mit der Enthüllung nach, die NSA zapfe direkt die Server von neun großen Internet-Unternehmen an, darunter Facebook, Google, Microsoft und Yahoo. Dieses Programm, bis dahin der Öffentlichkeit unbekannt, heiße Prism. Beide Zeitungen beriefen sich auf Informationen, die sie von einem ehemaligen NSA-Mitarbeiter erhalten hatten: Edward Snowden. Der hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die USA verlassen und ließ sich in Hongkong interviewen. Sein Material hatte er den Medien bereits übergeben.

Von da aus ging es Schlag auf Schlag. Snowden informierte, dass die NSA 61.000 Hacker-Projekte weltweit am Laufen habe, darunter viele in China und Hongkong. Ende Juni enthüllte der Spiegel, ebenfalls mit Informationen von Snowden, dass die NSA auch EU-Büros in den USA und Europa überwache. Auch 38 Botschaften würden von der NSA ausspioniert. Im Visier stünden unter anderem Verbündete wie Frankreich, Italien und Griechenland, Japan, Südkorea und Indien.

Im Juli enthüllte die brasilianische Zeitung O Globo, dass ganz Lateinamerika von NSA-Spionage betroffen war. Im September wurde bekannt, dass auch die private Kommunikation der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff und des mexikanischen Präsidenten Enrique Peña Nieto abgehört und ausgewertet wurde. Rousseff sagte daraufhin einen geplanten Staatsbesuch in den USA ab – die bislang deutlichste diplomatische Geste des Missfallens. Im Oktober folgten Nachrichten über die Ausspähung der französischen Regierung – und schließlich der deutschen. PKT

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