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Archiv-Artikel

„Eine feste Größe“

TISCHGESPRÄCH „Das Viertel is(s)t ...“ und diskutiert mit Bremer Flüchtlingen über „Lampedusa“

Ursula Schnell

■ 61, leitet das „Haus im Viertel“, das Begegnungszentrum der Bremer Heimstiftung auf dem Gelände der alten Brotfabrik.

taz: Frau Schnell, ist es möglich, heute als Kurzentschlossener noch spontan vorbeizukommen?

Ursula Schnell: Schwierig: Wir haben schon jetzt 260 Anmeldungen, das ist mehr als in den letzten Jahren. Grundsätzlich freuen wir uns natürlich, wenn viele kommen – wenn wir nur nicht schon so voll wären! Es kommen aus Erfahrung mehr Leute als angemeldet sind. Dann wird es schwierig werden, für alle Platz zu finden.

Wieso haben Sie dieses Jahr so viele Anmeldungen?

Es wurde im Laufe der Jahre einfach immer mehr. Für viele ist die Veranstaltung zu einer festen Größe geworden, zu der sie gerne wiederkommen. Sie kommen, weil sie es schön finden, eine Suppe zu essen und ins Gespräch zu kommen.

Mit vollem Magen geht das am besten?

Wo lässt es sich am besten reden? Am Tisch, beim Essen. Bei uns gibt es kein opulentes Essen, sondern eine Kürbissuppe, dazu Nachtisch, Wasser und Wein. Der Gastredner ist dann immer das Salz in der Suppe.

Und wer ist das diesmal?

Eigentlich sollte Michael Hartmann über Eliten und soziale Ungleichheit reden, der musste aber leider kurzfristig absagen.

Ach je, so ein Pech! Und nun?

Wir haben uns entschlossen, das Thema „Flüchtlinge“ aufzugreifen. „Lampedusa“ und die Situation im Mittelmeer ist täglich in den Medien und macht uns betroffen. Wir haben hier im Viertel ein Übergangsheim mit vielen Flüchtlingen, etwa aus Syrien. Die sind unsere Gäste und werden von ihren Erfahrungen berichten und auch einen Musikbeitrag beisteuern. Mageda Abou-Khalil vom Wohnheim wird aus ihrer täglichen Arbeit berichten und auch übersetzen.

INTERVIEW: DIERCK WITTENBERG