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Archiv-Artikel

MUSIK Zeitreise zu musikalischen Experimenten

Neue Musik gibt es nicht. Sie gab es schon immer! Lange vor John Cage, Edgar Varèse und Arnold Schönberg. Angeblich hat bereits Pythagoras im antiken Griechenland im Dreiklang von Schmiedehammer, Tonvase und archaischem Saiteninstrument experimentelle Musik gemacht. Der Universalgelehrte Athanasius Kircher soll schon im 17. Jahrhundert in die Tasten einer kosmischen Orgel gehauen und Katzen als miauende Resonanzkörper missbraucht haben. Und ein gewisser Friedrich Chladni soll der modernen Akustik mit sandbestreuten, schwingenden Metallplatten auf die Sprünge geholfen haben. Das Programm „Avant Avantgarde“ geht im Berghain auf eine anachronistische Zeitreise zu den musikalischen Experimenten früherer Zeiten: Das Oktett Spat’Sonore öffnet das Ohr für Soundprojektionen. Carl Michael von Hausswolff erforscht die Ideen des schwedischen Mystikers Emanuel Swedenborg. Und das Gamut ensemble entwickelt während des Projektzeitraums ein wachsendes Sortiment an computergesteuerten Musikmaschinen auf der Grundlage historischer Vorstellungen.

■ Avant Avantgarde IV: Berghain, Am Wriezener Bahnhof, Donnerstag, 7. November, ab 20 Uhr