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SYLVIA PRAHL
Letztens hatte ich beschlossen, die analoge Abgeschiedenheit wenigstens ein Stückchen zu verlassen, und mich bei einem sozialen Netzwerk angemeldet. Für die meisten keine große Sache, für mich jedoch ein großer Schritt in Richtung Zukunft. Auch zum Wohl meiner Tochter, schließlich möchte ich ihr bei den ersten Schritten im weltweiten Netz eine souveräne und wegweisende Stütze sein. Nachdem ich schweißgebadet mein Profil eingerichtet hatte, war ich ganz perplex, was die Leute von diesem Netzwerk schon alles über mich wussten, vor allem, wen ich so kenne. Süß, irgendwie. Inzwischen habe ich mich da ganz gut eingelebt, bin aber für Tipps und Tricks in Sachen Umgehensweise mit diesem abstrakten Monster nach wie vor sehr dankbar.
Eltern, denen es nur halb so geht, sei deshalb eine Vorlesung an der Kinderuni Lichtenberg, kurz KUL, anempfohlen. Am Samstag hält dort Christian Dahler, Referent beim Berliner Beauftragten für Datenschutz, um 10.30 Uhr den Vortrag „Meine Freunde sind drin – Ich will das auch!“ Er erörtert die Chancen und Risiken, die soziale Netzwerke Kindern und Jugendlichen bieten. Und er erklärt, wie man sein Profil möglichst sicher bei einem Netzwerk einstellt – nicht, dass wieder 1.800 „Freunde“ zum Kindergeburtstag erscheinen. (kinderuni-lichtenberg.de, Eintritt frei, Vorlesungen für Kinder ab 8 Jahren)
Zum Nachlesen und Vergewissern gibt es zudem das Infoheft „Facebook und andere Netzwerke“. Es ist ein prima Leitfaden, worauf man bei der Anmeldung in einem Netzwerk achten sollte, damit der Spaß im Vordergrund steht und die Sache nicht in Stress ausartet. Schön für begriffsstutzige Eltern: Auf Fotos und Zeichnungen wird genau gezeigt, wo welche Befehle welche Auswirkungen zeitigen. (Carlsen, 2,99 €)
Auf dem Kinderkurzfilmfestival KUKI wird dann der Bildschirm mit der Leinwand vertauscht und eingetaucht in amüsante und zum Nachdenken anregende Geschichten aus Weißrussland, Deutschland, Schottland oder Australien. Im Kitaprogramm sind am Freitag um 9.30 Uhr und am Sonntag um 11 Uhr im Kitaprogramm Animationsfilme zu sehen, in denen Maulwürfe nach Traumstränden suchen oder Mütter Flugzeuge sind. Für Kinder ab acht Jahren hält das Wettbewerbsprogramm am Samstag um 11 Uhr ein wenig problembeladenere, komplexere Geschichten bereit: Kinder ohne Geld lungern auf dem Rummel herum und wünschten sich nichts mehr, als einmal in einem Karussell mitzufahren, oder Schüler inszenieren Rempeleien auf dem Schulhof. (Alle Vorführungen im Filmtheater am Friedrichshain, www.interfilm.de/kuki2013, Einritt 3 €)