LESERINNENBRIEFE
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Richtige Entscheidung

■ betr.: „Nehmt dem IOC die Spiele weg!“, taz vom 12. 11. 13

Die Entscheidung der betroffenen bayerischen Gemeinden und Städte gegen eine Olympia-Bewerbung habe ich mit Genugtuung und Freude zur Kenntnis genommen, denn sie ist unter ökologischen Gesichtspunkten betrachtet die einzig richtige! So viel Weitsichtigkeit und Verständnis hätte ich den Bayern nach der absoluten Mehrheit für die CSU im Monat September 2013 gar nicht zugetraut.

Nun soll aber bitte Berlin sich nicht wieder anschicken, mit einer erneuten Olympia-Bewerbung eine blamable Vorstellung zu präsentieren! Der Senat sollte sich nicht um große Sport-Events bewerben, wenn er noch nicht einmal in der Lage ist, vernünftige Sportstätten und Schwimmhallen für den Breitensport bereitzustellen.

THOMAS HENSCHKE, Berlin

Ein Beispiel nehmen

■ betr.: „Rabimmel, rabammel, rabumm“, taz vom 8. 11. 13

Ich kenne zwei, die sanktmartinesk Mitmenschen erfreut haben: Einer zog sich in der kalten Fußgängerzone seinen eigenen Mantel aus – den ganzen! – und schenkte ihn einem Obdachlosen; eine andere überzeugte ihre Freundin mit wenig Geld, sich von ihr einen Mantel (ebenfalls komplett, sogar neu) kaufen zu lassen. Wer will, kann sich durchaus ein gutes Beispiel an dem alten Heiligen nehmen, mit oder ohne Laterne. PETRA GROSSE-STOLTENBERG, Hattingen

Der Gedanke des Teilens

■ betr.: „Rabimmel, rabammel, rabumm“, taz vom 8. 11. 13

Das, was an der Legende schön ist, ist der Gedanke des Teilens. Kinder lieben diese Geschichte und möchten auch so „mild“ sein, wenn sie die Geschichte hören. Aber leider geben wir Erwachsenen ihnen nicht die Chance dazu, sondern unterstützen den Wettkampf um die größte Brezel und die schönste Elektrolaterne. Besser wäre es, wenn die Kinder auch lernten, die Brezel miteinander zu teilen oder das Laternetragen verantwortungsvoll miteinander zu gestalten. So könnte die soziale Komponente dieser Geschichte und des Laternenumzugs ja wohl für die meisten Menschen sinnvoll und schön sein.

KATJA HÖRTER, Remscheid

Rugby fasziniert

■ betr.: „Auf der Suche nach der Basis“, taz vom 11. 11. 13

Merci beaucoup für die Rugby-Berichterstattung! Möge sie zum weiteren (Wieder-)Aufschwung dieser faszinierenden Sportart in Deutschland beitragen. Und möge Rugby auch weiterhin von den fußballüblichen Begleiterscheinungen verschont bleiben. Rugby Rocks! Und, liebe taz, bitte weiter am rotationselliptischen Ball bleiben … UDO EPPINGER, Aarbergen

Genf II eilt

■ betr.: „Überraschend vernünftig“, taz vom 12. 11. 13

Der Kommentar geht an der Realität vorbei. In Syrien kämpfen über 20.000 islamistische Söldner aus Fremdstaaten, laut BKA auch 200 Deutsche. Plus die gleiche Zahl syrische Kämpfer. Die Finanzierung verschlingt Millionen. In den islamistischen Kampfzonen Syriens wird systematisch entführt, erpresst und geraubt. Auch um den Krieg zu finanzieren. Was als ein friedlicher Aufstand der Muslimbrüder und bürgerlicher Kräfte begann, wandelte sich zu einer systematischen Zerstörung Syriens unter dem Kommando islamistischer Brigaden. Genf II eilt. Um Gesprächsblockaden zu überwinden, die Finanzströme an die Islamisten zu stoppen, diese aus ihren Positionen zu drängen, und um den Minderheitenschutz und die Religionsfreiheit neu zu sichern. Das Ergebnis sollte massive Aufbauhilfe sein, die Rückführung der Flüchtlinge, Hilfe bei der Versöhnung und Prozesse gegen Kriegsverbrecher aller Nationalitäten. Ein Programm für Jahrzehnte. Ob die Mehrheit der Syrer Assad 2014 erneut zum Präsidenten wählt, ist dabei eher nachrangig. Wenn er überhaupt wieder antritt. ROLF WALTHER, Ohlstadt

Miese Aussichten

■ betr.: „Achtung, Deflation“ u. a., taz vom 8. 11. 13

Heute bin ich irritiert: „Achtung, Deflation! Es wird gefährlich“ und: „dass die Wirtschaft auf dem Weg in die Krise ist … wenn die Firmen nicht ausgelastet sind“. Wirklich? Nur mit immer mehr Wachstum ist die Wirtschaft gesund? Miese Aussichten angesichts (nicht nur theoretisch) endlicher Ressourcen! Und: „Die Gefahren einer Deflation sind in Japan zu besichtigen, dessen Wirtschaft seit mehr als 20 Jahren stagniert.“ Ja? Da hab ich wohl nicht mitgekriegt, dass in Japan nun Elend und (zumindest wirtschaftliche) Verzweiflung herrscht? WOLFRAM GIESE, Neu Wulmstorf

Mehr Aufklärungsarbeit

■ betr.: „Verwundeten-Abzeichen“, taz vom 11. 11. 13

In den Medien wird immer nur das Burnout der Besserverdiener als gesundheitliches Risiko gesehen. Dabei ist auch die Gefahr eines Burnout von ungewollt Arbeitslosen nicht zu unterschätzen. Es muss mehr Aufklärungsarbeit in Bezug auf das Burnout geleistet werden. JULIA ENGELS, Elsdorf