Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

Heute beginnt im HAU die dritte Ausgabe des Festivals „Polski Express“, das zeitgenössisches polnisches Theater präsentiert, darunter Arbeiten von Regiegrößen wie Jan Klata, dessen Inszenierung „Das gelobte Land“, eine szenische Variation von Andrzej Wajdas legendärem Film von 1974, einer der Höhepunkte des Festivals ist. Ebenso wie Agnieszka Olstens Aktualisierung eines Tschechow-Stoffes „Samsara-Disco“, die heute und morgen zu sehen ist. Zur Eröffnung wird außerdem Yael Bartanas Performance „We will be strong in our weakness“ über die jüdische Renaissance in Polen gezeigt. Im Kontext von „Polski Express“ und seiner Auseinandersetzung mit Bildern und Selbstbildern Polens ist auch die Videoinstallation des Kölner Performance-Duos Hoffmann & Lindtholm „Serie Deutschland“ zu sehen, das ikonografische Bilder aus dem Nationalgedächtnis wie Willy Brandts Warschauer Kniefall nachgestellt hat. „Die Überflüssigen“ hat der junge Dramatiker Philipp Löhle sein neues Stück genannt, das am Freitag im Studio des Maxim Gorki Theaters im Rahmen der Reihe „Leben im Umbruch“ uraufgeführt wird und von Gewinnern und Verlierern in dieser Gesellschaft erzählt. Und zwar anhand der Geschichte des Shampoo-Vertreters Eddie, der nach dem Tod seiner Eltern in seine Heimatstadt zurückgekehrt ist. Das Deutsche Theater zeigt diese Woche mit Marguerite Duras’ „Der Schmerz“ das Regiedebüt der Schauspielerin Corinna Harfouch – ein Stück, das vom quälenden Wiedersehen einer Frau mit ihrem Mann erzählt, der Jahre in Nazi-KZs verbracht hat. In den Sophiensælen finden am Wochenende unter der Überschrift „Digital Home“ die deutsch-israelischen Literaturtage statt, wo unter anderem die Bloggerin Elisabeth Rank und die Comic-Kolumnistin Anat Einhar den Mehrwert vernetzter Umgebungen erörtern werden.

■ Polski-Express: HAU, 25. Mai bis 5. Juni

■ „Die Überflüssigen“: Gorki Studio, ab Fr.

■ „Der Schmerz“: Deutsches Theater, ab Sa.

■ Digital Home: Sophiensæle, Sa.