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Archiv-Artikel

„Schwarzen Peter beenden“

KLIMASCHUTZ Der Bremer Energie-Konsens richtet sich mit einer Kampagne an Bürger und Unternehmen

Von THA
Martin Grocholl, 40

■ ist Kommunikationswissenschaftler und Sprecher des Bremer Energie-Konsens.

taz: Herr Grocholl, wofür steht die Kampagne „Klimafreunde Bremen“?

Martin Grocholl: Wir wollen mit ihr das Schwarze-Peter-Spiel um den Klimaschutz beenden. Es reicht nicht zu warten, dass andere anderswo etwas tun: Das Klima schützen kann jeder, immer und überall. Deshalb wenden wir uns an die Bürger, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Sie alle können Klimafreunde werden.

Und was bedeutet das?

Die Klimafreunde unterzeichnen eine Selbstverpflichtung, in der steht, was sie konkret für den Klimaschutz tun wollen.

Zum Beispiel?

Wir fangen mit kleinen Schritten an: Bürger versprechen, weniger Auto und mehr Fahrrad zu fahren, sich einen energiesparenden Kühlschrank zu kaufen oder auf Öko-Strom umzusteigen. Wir haken per Email nach, wie es um ihre Vorsätze steht.

Wozu verpflichten sich die Unternehmen – reicht da auch ein neuer Kühlschrank?

Da ist es deutlich umfangreicher. Sie verpflichten sich zu mindestens acht Maßnahmen in verschiedenen Bereichen, wie der Mobilität, dem Energiemanagement oder der Beleuchtung. Das geht von einer Erneuerung der Wagenflotte bis zur Einführung eines Job-Tickets für Busse und Bahnen oder eines fleischfreien Tages in der Firmenkantine.

Reichen solche Maßnahmen?

Das große Ziel ist, dass Bremen bis 2020 bis zu 40 Prozent CO2einsparen will. Es gibt große Schrauben, an denen auf politischer Ebene gedreht wird, um das zu erreichen. Uns geht es darum, die Menschen mitzunehmen und bei ihnen Verhaltensänderungen anzuregen. INTERVIEW: THA

Ab 11.30 Uhr, Marktplatz