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Archiv-Artikel

Betr.: kinotaz nord

A

American Dreamz- Alles nur Show USA 2006, R: Paul Weitz, D: Hugh Grant, Dennis Quaid

„Eine USA-Satire ohne Platitüden, voller überraschender Einfälle und mit interessanten Figuren. Ein Film mit Köpfchen und mit Herz, der keinen seiner Protagonisten verrät und dennoch an kritischer Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) HB, HH

Angel-A Frankreich 2005, R: Luc Besson, D: Jamel Debbouze, Rie Rasmussen

„Der französische Starproduzent Luc Besson setzt sich nur noch selbst auf den Regiestuhl, wenn eine Frau ihn dazu hinreißt. Diesmal ist es das dänische Gucci-Model Rie Rasmussen: Besson gibt der langbeinigen Blondine in seinem surrealen Liebesmärchen die Rolle eines gefallenen Engels und paart sie mit dem knuddeligen kleinen Komiker Jamel Debbouze, der als einarmiger Underdog aus Nordafrika in Frankreich größte Popularität genießt. Die Komödien-Chemie stimmt, als Kulisse dient Paris, von Thierry Arbogast in schwelgerischem Schwarzweiß fotografiert und dazu swingt ein jazziger Soundtrack von Anja Garbarek: So luxuriös kann Popcorn-Kino sein, wenn es vom Chef persönlich serviert wird.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI, Ol

Asterix und die Wikinger Frankreich/Dänemark 2006, R: Stefan Fjeldmark, Jesper Möller

„Das achte Asterix-Zeichentrickabenteuer punktet mit exzellenter Grafik, prominenter Synchronisation (u. a. Smudo als Grautvornix) und einer actionreichen Dramaturgie mit liebenswerten Zweideutigkeiten aus der Comicvorlage ‚Asterix und die Normannen‘. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen. Das liegt vor allem am versuchten Spagat zwischen Hinkelsteinzeit und Neuzeit.“ (tip) DEL, H, HB, HH, KI, Ol

Aus der Ferne Deutschland 2005, R: Thomas Arslan

„Ein Dokumentarfilm als Selbstvergewisserung, eine Reise zu den eigenen Ursprüngen, nicht als verlorener Sohn, der sich nach Heimkehr sehnt, sondern als distanzierter Betrachter. Arslan ist nach Istanbul und Ankara gefahren, er hat die Schule besucht, in die er als Kind gegangen ist und sich von seiner Tante das Haus seines Großvaters zeigen lassen, aber seine Aufnahmen haben nichts Sentimentales. Es sind Notizen eines durchreisenden Ethnographen: spielende und lernende Schulkinder, paradierende Soldaten, Tänze, Gesänge, Märkte, Militärposten, ferne Berge im Dunst. Von Ankara aus nimmt der Film die Südostroute über Gaziantep und Diyarbakir bis nach Dogubayazit an der türkisch-iranischen Grenze, zu Füßen des Ararat, des heiligen Berges der Armenier. Dort, beim Blick auf die Hausdächer zu Füßen des Schneeriesen, berichtet Arslan, der sonst auf Begleitkommentare weitgehend verzichtet, von den Verbrechen der Türkei am armenischen Volk.“ (Frankfurter Allgemeine) H

B

Bambi 2 – Der Herr der Wälder USA 2006, R: Brian Pimental, Jun Falkenstein

„In der Fortsetzung des Klassikers von 1942 arrangiert sich das mutterlose Kitz mit Papa Hirsch. Wem es gelingt, die XXL-Portion Pathos, den moralischen Zeigefinger und die schmalzige Musik zu ignorieren, die Zuschauer oberhalb des Vorschulalters unter Zuckerschock setzen, findet in ‚Bambi 2‘ eine herzige Coming-of-Age-Story mit putzigen Dialogen. Dass sich die Macher Mühe gegeben haben, davon zeugen neben den schön altmodischen Bildern auch zahllose Reverenzen an den ersten Teil. Für einen unterhaltsamen Nachmittag reicht das, zum neuen Klassiker aber definitiv nicht.“ (Cinema) HB, HH, OL, DEL, H

Der Beweis – Liebe zwischen Genie und Wahnsinn USA 2005, R: John Madden, D: Sir Anthony Hopkins, Gwyneth Paltrow

„Gwyneth Paltrow, leicht gegen den Strich besetzt, als mürrische, uneitle Tochter des Mathegenies Anthony Hopkins, muss nicht nur mit dem Tod ihres Vaters klar kommen, sondern zweifelt auch noch an ihrer eigenen geistigen Integrität: Hat sie nicht nur das Talent, sondern auch die späte Verrücktheit ihres Vaters geerbt? Und wer ist wirklich für den mathematisch bahnbrechenden Inhalt eines aus dem Nachlass stammenden Notizbuchs zuständig? Filmisch ein wenig konventionell erzählt, ist die Psychogeschichte über Realität, Wahn, Genialität und Liebe trotzdem spannend und angenehm nachdenklich und unglamourös.“ (tip) H, HH

Breakfast on Pluto Irland/Großbritannien 2005, R: Neil Jordan, D: Cillian Murphy, Liam Neeson

„‘Breakfast on Pluto‘ ist ein passend exzentrischer Titel für ein Kinoabenteuer, zu dem sich die sehr irische Fabulierlust des Autors Patrick McCabe und das überbordende Temperament des Regisseurs Neil Jordan zusammengefunden haben. Ihr Held, in einem irischen Dorf der siebziger Jahre, wo die Bombenleger der IRA umgehen, heißt natürlich Patrick: ein zartgliedriger Transvestit, Findelkind, verleugneter Spross des Priesters und von Herzen naiv (Cillian Murphy). Eines Tages macht der Junge sich ins ferne London auf, um nach seiner Mutter zu suchen, bekommt es dort mit einem Killer, einem Zauberkünstler sowie einigen Huren zu tun und wird auch mal irrtümlich verhaftet. Mit Lust am Feuerwerk drehen Jordan und McCabe das Polit-Kino durch die Kolportagemangel, und dass die Story dabei aus allen Nähten platzt, scheint ihnen einen anarchischen Spaß zu bereiten.“ (Der Spiegel) H, HH

Brokeback Mountain USA 2005, R: Ang Lee, D: Heath Ledger, Jake Gyllenhaal

„Zwei junge Cowboys, die 1963 am Fuß der Rocky Mountains Schafe hüten, entdecken in der Einsamkeit der Natur ihre Zuneigung füreinander. Trotz der gegenseitigen Verbundenheit und dem Wissen, dass sie die Liebe ihres Lebens gefunden haben, schlagen sie getrennte Lebenswege ein, halten ihre Beziehung aber bis in die 1980er Jahre aufrecht und treffen sich immer wieder in der Abgeschiedenheit der Berge. Zutiefst anrührender Film, dessen Darsteller ihre Figuren mit glaubhaftem Leben erfüllen und ihnen doch ihr Geheimnis belassen. In den Hoffnungen, Sehnsüchten und Lebenslügen des Paares vermittelt der meisterhaft inszenierte, episch breite Film die Einsamkeit und Ängste seiner beiden Protagonisten.“ (filmdienst) DEL, HH

Broken Silence Schweiz 1995, R: Wolfgang Panzer, D: Martin Huber, Ameenah Kaplan

Der Regisseur Wolfgang Panzer schickt einen Kartäusermönch aus seinem schweizer Kloster in die weite Welt hinaus und läßt ihn zusammen mit einer afroamerikanischen Globetrotterin mit Taxi, Bus, Bahn und Schiff durch Indien und Indonesien reisen. Ohne festes Drehbuch fuhren die beiden Schauspieler mit einem kleinen Filmteam die Reiseroute des Films entlang, und zusammen entwickelten sie die Szenen je nach den Gegebenheiten und ihren Entdekkungen an den einzelnen Drehorten. Alle wirklich guten Roadmovies haben solch einen dokumentarischen Kern: Die Reise wird uns nicht nur vorgespielt, sondern die Schauspieler haben wirklich in engen Bussen gesessen, haben sich den Mund am scharfen Essen verbrannt und wußten nicht, in welchem Bett sie am Abend schlafen würden. Und Panzer ist es gelungen, die Einsichten in das Seelenleben des weltfremden Mönchs und der weltgewandten jungen Frau genauso authentisch und aufregend auf die Leinwand zu bringen wie die javanesischen Vulkanlandschaften und indischen Flußfahrten. (hip) HH

C

Coco – Der neugierige Affe USA 2006, R: Matthew O‘Callaghan

„Klassischer Zeichentrickfilm über den nur schwer zu bändigenden Schimpansen George, der Amerika auf den Kopf stellt. Mehr als zehn Jahre nach der ersten Ankündigung von Universal und Imagine, man wolle den seit mehr als 60 Jahren beliebten Cartoon als Film realisieren, finden die Abenteuer des Schimpansen George und seines hilflosen Besitzers nun doch nicht als Mischung aus Realfilm und Animation oder als CGI-Animation den Weg auf die Leinwand, sondern als wunderbar realisierter, klassischer 2D-Zeichentrickfilm – womöglich ein Wegweiser für die Zukunft dieser vom Aussterben bedrohten Filmkunst.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI

C.R.A.Z. Y. - Verrücktes Leben Kanada 2005, R: Jean-Marc Vallee, Michel Coté, Danielle Proulx

„Auf den ersten Blick mutet diese Tragikomödie an wie ein unterhaltsamer, mit feiner Ironie nostalgisch verbrämter Rückblick auf zwanzig Jahre im chaotischen Leben einer Familie aus Québec: Die Geschichte von Kindern, die im Schlaghosen-Jahrzehnt der 70er erwachsen werden und von Eltern, die dem Flügge werden ihrer Brut (Rebellion, Drogen, Sex) hilf- und fassungslos zusehen. Bei näherem Hinschauen entpuppt sich ‚C.R.A.Z.Y.‘ dann aber als komplexes Vater-Sohn-Porträt, das die extremen Gefühlsschwankungen in der Beziehung von Zachary und seinem Vater Gervais wie ein Seismograph registriert. Davon, dass das Leben eine ernste Sache ist, erzählen viele Filme. Aber selten so klug, authentisch und humorvoll wie diese Chronik einer ganz normal verrückten Familie.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

D

Dance! USA 2006, R: Liz Friedlander, D: Antonio Banderas, Rob Brown

„Basierend auf dem Leben des Tanzlehrers Pierre Dulaine, das bereits die Doku ‚Mad Hot Ballroom‘ inspirierte, verfasste Diane Houston ein Drehbuch und Videoclip-Spezialistin Liz Friedlander inszenierte die Mischung aus ‚Dangerous Minds – Wilde Gedanken‘ und ‚Save The Last Dance‘. Antonio Banderas führt das junge Emsemble des sympathischen, wenn auch wenig originellen Dramas an.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, Ol

The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen

„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Das gilt auch für die Verbrechen, die die Handlung erst in Gang setzen: Was im Buch durchaus mit blutigen und grausigen Details beschrieben wird, erscheint in der Umsetzung auf der Leinwand entschärft. Ganz offensichtlich wollte man keinesfalls jenes Nischenpublikum anziehen, das etwa Gefallen daran findet, wie Paul Bettany als Albino-Mönch Silas sich nackt vorm Spiegel die Peitsche gibt. Werktreu ist der Film auch noch in anderer Hinsicht. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman (‘A Beautiful Mind‘) hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Deine, Meine und Unsere USA 2005, R: Raja Gosnell, D: Dennis Quaid, Rene Russo

„Remake der Komödie ‚Deine, meine, unsere‘ von 1968 mit Henry Fonda und Lucille Bacall, in der ein Witwer mit acht Kindern eine Witwe mit zehn Kindern heiratet. Unter der funktionalen Regie von Raja Gosnell (‘Scooby-Doo‘) müssen hier Dennis Quaid und Rene Russo als attraktive Fortysomethings 18 Kinder unter einen Hut bekommen und im Verlauf milde Späße und etwas Slapstick über sich ergehen lassen.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, KI

Días de Santiago (Santiagos Tage) Peru 2004, R: Josué Méndez, D: Pietro Sibille, Milagros Vidal /Originalfassung mit Untertiteln

„Nach dreijährigem Dschungelkrieg kehrt ein junger Mann in die peruanische Hauptstadt Lima zurück, wo er mit der sozialen Kälte der Stadt konfrontiert wird. Zwar kann er das Abrutschen ins kriminelle Milieu verhindern, sich aber keine bürgerliche Existenz aufbauen, weil er militärischem Denken verhaftet bleibt und organisierte Gewalt als Schlüssel zur Problemlösung versteht. Der Film entwirft das von kühler psychologischer Sachlichkeit geprägte Bild einer zerrissenen Gesellschaft sowie einer verlorenen Generation, das als Metapher für die Bewusstseinslage auf dem südamerikanischen Subkontinent gelesen werden kann.“ (filmdienst) HB

E

Eine Hochzeit zu dritt USA 2006, R: Ol Parker, D: Darren Boyd, Matthew Goode

„Ausgerechnet auf dem Weg zum Altar trifft die holde Braut die Liebe ihres Lebens – eine andere Frau. Der Originaltitel ‚Imagine Me & You‘ ist dem Evergreen ‚So Happy Together‘ von Simple Plan entliehen: ‚It had to be, the only one for me is you, and you for me.‘ So einfach ist das. Schicksal eben. Hier trifft es zufällig zwei Frauen, deshalb gehört die charmante Romanze aber noch lange nicht in die schwul-lesbische Nische. Etwas seicht und saftlos ist sie leider trotzdem. Die Stärke sind ihre Nebenfiguren: Hecks plumper Kumpel Coop, der sich für Gottes Geschenk an die Frauen hält, oder Rachels resigniert-zänkische Eltern, die an die Erzeuger von Bridget Jones erinnern. Aber eben nur ziemlich entfernt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, KI, Ol

Elsa & Fred Spanien 2005, R: Marcos Carnevale, D: Manuel Alexandre, China Zorrilla

„Elsa ist eine 82-jährige, impulsive Argentinierin voller Lebensfreude. Seit ihrer Jugend träumt sie davon, im Fellini-Klassiker ‚La Dolce Vita‘ anstelle von Anita Ekberg im Brunnen zu stehen und geküsst zu werden. Wie das Schicksal es so will, findet sie den potentiellen Part für die männliche Rolle in ihrem neuen Nachbarn Alfredo. ‚Elsa & Fred‘ ist ein erfrischend lebendiges Plädoyer an die Liebe, selbst dort, wo sie nimmermehr zu erwarten ist. Schön ist es, einmal zu sehen zu bekommen, dass ‚die Alten‘ eben doch erwachsen sind. Die einfache Story verläuft nicht ganz ohne Kitsch, der in Anlehnung an die Brunnenszene Fellinis vielleicht aber sogar angebracht ist.“ (movie-college.de) HH

F

Falscher Bekenner Deutschland 2005, R: Christoph Hochhäusler, D: Constantin von Jascheroff, Manfred Zapatka

„Ein Jugendlicher, der die Realschule hinter sich gebracht hat, treibt ohne Ziel und inneren Antrieb durchs Leben und begibt sich unwillig auf Jobsuche. Durch anonyme Bekennerschreiben, in denen er mutwillig die Schuld am Unfalltod eines Bankiers auf sich nimmt, will er seinem Dasein einen ‚Kick‘ verschaffen. Vielschichtige Studie einer Identitätssuche als stilles Porträt einer indifferenten Generation, die ihre Verweigerungshaltung kultiviert; zugleich wirft der Film ein beredtes Schlaglicht auf eine Gesellschaft, der eine zentrierende Mitte abhanden gekommen ist.“ (filmdienst)H, HH

Familia Rodante – Argentinisch Reisen Argentinien/Brasilien/Frankreich/Deutschland/Spanien/Großbritannien 2004, R: Pablo Trapero, D: Liliana Capurro, Graciana Chironi

“Eine argentinische Großfamilie macht sich mit einem klapprigen Wohnmobil auf eine 1.500 Kilometer lange Reise an die brasilianische Grenze, um an einer Hochzeit teilzunehmen. Die Reise führt durch unterschiedliche Vegetations- und Mentalitätszonen quer durchs Land und konfrontiert die Familienmitglieder mit Verwicklungen und Konflikten, bei denen uneingestandene Sehnsüchte an die Oberfläche drängen. Eine vielstimmig inszenierte Tragikomödie, die durch exzellente Schauspielführung und die flexible Kamera überzeugt.“ (filmdienst) HB

FC Venus Deutschland 2005, R: Ute Wieland, D: Nora Tschirner, Christian Ulmen

„Remake des finnischen Films ‚FC Venus‘: Paul und Anna sind ein glückliches Paar – bis sie in Pauls Heimatstadt ziehen, wo sich Paul – wiedervereint mit seinen alten Kumpels vom Eintracht Imma 95 – als fanatischer Fußballliebhaber entpuppt. Anna findet Leidensgenossinnen in den anderen Kicker-Frauen. Die Frauen gründen mit dem FC Venus ihre eigene Fußballmannschaft und fordern die Männer zum entscheidenden Spiel heraus. Das dramatische Finale steckt voller fieser Fouls, nicht nur auf dem Bolzplatz und stellt die Liebe zwischen Männern, Frauen und dem runden Leder gründlich auf den Kopf!“ (zelluloid) H, HB, HH, , KI

Flug 93 USA 2006, R: Paul Greengrass, D: Khalid Abdalla, Lewis Alsamari

„Minuziöse Nachstellung der Ereignisse, die an Bord des vierten Flugzeugs vom 11. September 2001 zum Absturz über einem Feld führten. Erste filmische Aufarbeitung der Ereignisse des 11. September 2001 für das Kino, nachdem Peter Markle den tragischen Flug der UA 93 bereits unter gleichem Titel für das US-TV behandelte. Von dem Iren Paul Greengrass (“Die Bourne Verschwörung“) im Stil eines Dokudramas weitgehend improvisiert, werden die pakkenden Minuten, die das Gesicht Amerikas für immer veränderten, nüchtern und ohne jegliche Sensationsgier festgehalten. Ein Film voller exorzistischer Kraft.“ (Blickpunkt:Film) HH

G

Das geheime Leben der Worte Spanien 2005, R: Isabel Coixet, D: Sarah Polley, Tim Robbins

„Schicht um Schicht entfaltet sich im Film der Katalanin Isabel Coixet die Geschichte von Hanna, der jungen Frau, die ein erstorbenes Leben als Hilfsarbeiterin in einer Fabrik lebt. Bis die frühere Krankenschwester, vom Vorgesetzten in die Ferien geschickt, auf einer Bohrinsel im nördlichen Atlantik die Pflege von Josef übernimmt, der, durch Verbrennungen temporär erblindet, doch mit der Fremden zu flirten beginnt. Es entspinnt sich eine berührende Liebesgeschichte, die in behutsamer Entwicklung die Wunden und Narben einer verheerenden Vergangenheit aufbrechen lässt. Der Film lässt nicht nur hervorragende Darsteller ein substanzielles Drehbuch realisieren, sondern schafft neben der inneren auch der äußeren Wirklichkeit bis hin zu ozeanographischen Fragen in verführerisch schönen Bildern Raum.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH

Geh und Lebe Frankreich/Israel/Brasilien/Italien 2004, R: Radu Mihaileanu, D: Yaël Abecassis, Roschdy Zem

„Radu Mihaileanu erzählt die Geschichte eines Flüchtlingsjungen, der sich als äthiopischer Jude ausgibt, um in einer Rettungsaktion nach Israel ausgeflogen zu werden. Sein Geheimnis ist der Grund seines Überlebens, aber es zersplittert Schlomos Identität doppelt und dreifach. Mihaileanu folgt Schlomo und seiner Adoptivfamilie von den 80er Jahren bis in die Gegenwart - ein Weg, auf dem auch die israelische Gesellschaft in all ihrer Zerrissenheit erscheint.“ (tip) HH

Good Night and Good Luck USA 2005, R: George Clooney, D: David Strathairn, Robert Downey Jr.

„Außerordentlich elegante und konzentrierte Rekapitulation der Auseinandersetzung, die der CBS-Nachrichtenmann Edward R. Murrow 1953/54 in seiner TV-Sendung ‚See It Now‘ mit den demagogischen Hetzmethoden des Kommunistenjägers Senator Joseph McCarthy führte. Unübersehbar sind dabei die Parallelen zwischen dem Kampf um Freizügigkeit damals und der Lage der Meinungsfreiheit in den USA heute. Sie drängen sich jedoch nicht penetrant in den Vordergrund dieses atmosphärisch dichten Stimmungsbildes, das in allerschönstem Schwarzweiß und mit in jedem Kader spürbarer Liebe zu den Figuren in Szene gesetzt ist.“ (tip) HH, KL

H

Herzog Ernst Deutschland 1993, R: Lutz Dammbeck

“In seinem Zeichentrickfilm „Herzog Ernst“ schickt der Maler und Grafiker Lutz Dammbeck einen kleinen Blechkameraden in den wundersamen Orient. Eine Geschichte reich an Poesie und faszinierenden Bildern, mit subtilem Humor erzählt. Gags á la Walt Disney wird man nicht finden, aber auch nicht vermissen.“ (Herdis Pabst) HB

Hostel USA 2005, R: Eli Roth, D: Jay Hernandez, Derek Richardson

„In einer slowakischen Herberge fallen drei Rucksacktouristen perversen Geschäftsleuten in die Hände, die ihre Opfer zu Tode foltern. Zerlaufene Augäpfel, abgekniffene Fingerkuppen: In seiner Parabel über die dunkle Seite des Menschen und die Überwindung der eigenen Grenzen verlangt Eli Roth selbst hart gesottenen Horrorfans einiges ab. Ohne Kompromisse ignoriert er jegliche moralische Hemmschwelle und ergründet auf perfide Weise das Streben nach dem ultimativen Kick. Der drastische Schocker schaffte es bis an die Spitze der US-Kinocharts.“ (Cinema) H, HB, HH, KI

I

Iberia Spanien 2005, R: Carlos Saura, D: Sara Babas, Antonio Canales

„Eine von Isaac Albéniz` gleichnamiger Suite inspirierte musikalische Reise durch unterschiedliche Regionen Spaniens ohne Anspruch auf ethnische Authentizität, die vom Wechsel visueller und musikalischer Rhythmen lebt, scheinbar Unverbindbares verbindet und ein vielschichtiges Porträt spanischer Identität vermittelt. Die Stilisierung der einzelnen Regionen funktioniert durch die hervorragende Bildgestaltung, das Spiel mit Spiegeln, Farben, Licht und Schatten, vor allem aber durch Tanz und Musik, wobei Carlos Saura die großen Meister des Flamenco zusammenbringt. (filmdienst) HB, HH

Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha

„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels (2002), allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Inside Man USA 2006, R: Spike Lee, D: Denzel Washington, Clive Owen

„Der raffinierteste Bankraub mit Geiselnahme, der je ausgetüftelt wurde? Sieht ganz so aus und das mitten in Manhattan: drinnen Clive Owen als kaltblütiges Mastermind, der ein paar Dutzend Bankangestellte und Kunden in Schach hält, draußen Denzel Washington als Einsatzleiter der Polizei, der im Nervenkrieg listig auf Zeit spielt und dazwischen als mysteriöse Doppelagentin Jodie Foster. Der Regisseur Spike Lee, seit ein paar Jahren ohne rechte Fortune, hat mit sichtlichem Vergnügen die Chance dieses Star-Showstücks genutzt: endlich mal kein soziales Anliegen, sondern zweckfrei virtuoses Spiel auf der Klaviatur des Thrillers, wobei der Bluff allemal auf Kosten der Glaubwürdigkeit siegen darf. So erlaubt es der Film mit einem moralischen Salto am Ende dem Meisterdieb sogar, zur Belohnung für seine Bravour mit der Beute heil zu entkommen.“ (Der Spiegel) HB, HH

J

Die Jahreszeit des Glücks Tschechien/Deutschland 2005, R: Bohdan Sláma, D: Pavel Liska, Tatiana Vilhelmova

„Der in Tschechien gefeierte Jungregisseur setzt auf den realistischen Blick auf die Lebensumstände seiner liebenswerten Figuren: Einfühlsam zeigt er die Chancenlosigkeit und Resignation der Alten sowie die Versuche der Jungen, im veränderten Tschechien ihren eigenen Weg zu finden. Glück ist flüchtig, aber es findet einen.“(tip) HH, Kl

K

Klimt Deutschland/Österreich 2006, R: Raoul Ruiz, D:John Malkovich, Veronica Ferres

„Moment, das soll der Jugendstilmaler Gustav Klimt sein? Dieser selbstgefällige, unsympathische Fatzke, der noch als Mittvierziger unter Mamas Fuchtel steht und von einem lustlosen John Malkovich mit affektiert geschürzten Lippen gespielt wird? Okay, es ist das gute Recht des Regisseurs, seine subjektive Sicht auf den berühmten Wiener Künstler (1862 - 1918) zu präsentieren. Doch tut er dies mit einer wirren Story, deren prätentiöse Dialoge über Kunst nerven und Laien geradezu ausgrenzen. Die Nacktmodelle, die dröge in den Kulissen herumstehen, machen den Film auch nicht aufregender. Ein schwarzer Fleck in der Filmografie von Veronica Ferres, die mit dunkler Perücke Klimts Gefährtin gibt.“ (Cinema) H, HB, OL

Knallhart Deutschland 2006, R: Detlev Buck, D: David Kross, Jenny Elvers

„Dies ist ein kleiner, böser, ganz und gar aufgeweckter Film über eine böse und hellwache Stadt, noch nicht ganz ‚Mean Streets‘, aber auch längst nicht mehr ‚Sommer vorm Balkon‘. Ganz nebenbei gelingt ‚Knallhart‘ noch die schauspielerische Auferstehung von Jenny Elvers-Elbertzhagen, und genauso beiläufig erfindet sich Detlev Buck, der lange unter seinem Image als Komödienregisseur gelitten hat, mit diesem Film noch einmal neu. ‚Knallhart‘ ist ein Film aus Klischees, aber die Klischees sind auch wahr, so wie die Wohnungen, die Schulhöfe, die Friseursalons und Unterführungen wahr sind, in denen Buck gedreht hat.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) BHV, H, HH

L

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‘Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die ehemalige DDR, statt dessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KI, OL

The Legend of the Evil Lake Südkorea 2003, R: Lee Kwang-hoon, D: Jeong Joon-ho, Kim Hyo-jin / Originalfassung mit Untertiteln

“In diesem Martial-Arts-Märchen aus Südkorea mündet ein uralter Fluch in eine tragische Lovestory. Seit einigen Jahren stehen in Südkorea Filme hoch im Kurs, die Nationalgeschichte mit CGI-gestützter Fantasy-Action und großen Gefühlen kombinieren. Im Fall des mit akribischer Ausstattung um historischen Realismus bemühten ,The Legend of the Evil Lake‘ kommt der Wechsel zu der mit Spezialeffekten gespickten zweiten Filmhälfte ein wenig abrupt daher, der dramatischen Grundstimmung schadet es nicht. Wenn sich für Biharang etwa im Blutdunst über dem Schlachtfeld das Antlitz seiner in Gefahr schwebenden Geliebten materialisiert, wird eine emotionale Bildsprache beschworen, wie man sie derzeit nur im fernöstlichen Kino findet: schrecklich und anrührend zugleich.“ (Cinema)(CineStar)

M

Mission: Impossible III USA 2006, R: Jeffrey Abrams

D: Tom Cruise, Philip Seymour Hoffman, „J.J. Abrams findet in seinem Kino-Debüt als Regisseur zu einem spannenden, dramaturgisch dichten, in einzelnen Stunt-Episoden verblüffenden Erzähl-Stil. Tom Cruise steigt als Spezialagent Ethan Hunt in die Rettungsaktion einer jungen Kollegin ein, obwohl er eigentlich heiraten und den Job aufgeben will. Wie üblich entpuppt sich die ritterliche Tat als der Beginn eines Kampfes gegen einen großen Schurken mit Weltvernichterlust (Philip Seymour Hoffman) und seine Helfer, die Verräter im eigenen CIA-System.“ (tip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

O

Othello (In Othello) Indien 2003, R: Roysten Abel, D: Roysten Abel, Sheeba Chaddha / Originalfassung mit Untertiteln

„Roysten Abel hat mit ‚In Othello‘ das Eifersuchtsdrama noch zusätzlich verkompliziert: In dem Film geht es um eine Theaterinszenierung von ‚Othello‘ – und darum, wie die Shakespeareschen Figurenkonstellationen nach und nach auch das reale Leben der Schauspieler beeinflussen. Was dabei herauskommt, ist eine etwas verquaste Variation des Mottos „Schauspielerei ist, mit der Wahrheit zu lügen“, die darüber hinaus noch zu stark mit postkolonial gefärbter Klassenanalyse angereichert wird. Denn der Theatermacher hat die Titelrolle mit einem unerfahrenen Schauspieler aus der indischen Provinz besetzt. Wie der „originale“ Othello hat auch dieser Schauspieler einen kulturellen Nachteil – er kennt die Regeln des Gesellschaftsspiels (des Theaters) nicht gut genug. Zusätzliche Ironie gewinnt dieser indische „Othello“ durch die Kolonialgeschichte: Der Nationaldichter der Engländer hat auch für Indiens Bildungselite die Funktion, die Unterschicht weiterhin im Objektstatus zu belassen.“ (taz) HB

P

Pyl - Staub Russland 2005, R: Sergej Loban, D: Aleksej Podolskij, Pjotr Mamonov / Originalsfassung mit englischen Untertiteln

„Lesha Sergejev ist 24, dicklich, kurzsichtig und ziemlich infantil. Dies ist auch kein Wunder, denn er wird noch immer von der ihn liebenden Oma rundum versorgt. Als ihn eines Tages zwei Geheimdienstler ansprechen und ihn auffordern, an einem mysteriösen Experiment – im Dienste der russischen Wissenschaft – teilzunehmen, stimmt er zu. Weder Zweck noch Art des Experiments werden deutlich, doch seine Nebenwirkungen verändern Lesha vollkommen. Für einen Moment sieht er sich verwandelt in einen schlanken, muskulösen Supermann – von nun an ist er besessen davon, diesen Glücksmoment noch einmal zu erleben, egal um welchen Preis. Beim letzten Moskauer Filmfestival wurde Sergej Lobans Spielfilmdebüt von der Kritik gefeiert: nicht nur als ein innovatives künstlerisches Experiment, sondern als wegweisendes Werk des jungen, unabhängigen russischen Kinos.“ (Metropolis) HH

R

Der Räuber Hotzenplotz Deutschland 2006, R: Gernot Roll, D: Armin Rohde, Martin Stührk

„Verfilmung des Kinderbuchklassikers ‚Räuber Hotzenplotz‘, die mit den dem traditionellen Kasperle-Theater entlehnten Figuren das alte Räuber-und-Gendarm-Spiel in einer zeitlosen Märchenwelt neu belebt. Liebevoll ausgestattet, opulent fotografiert und von einem spielfreudigen Ensemble getragen, bietet der Film trotz kleiner Inszenierungsschwächen sympathische, höchst kurzweilige Unterhaltung für die ganze Familie, vor allem auch für jüngere Kinogänger.“ (filmdienst) H, HB, HH, HL, KL

Requiem Deutschland 2006, R: Hans-Christian Schmid, D: Sandra Hüller, Imogen Kogge

„‘Requiem‘ basiert auf einem Fall von Exorzismus, der sich 1976 im fränkischen Klingenberg ereignet hat. Die soeben auf der Berlinale als beste Schauspielerin ausgezeichnete Hauptdarstellerin Sandra Hüller verkörpert bezwingend eindringlich eine junge Katholikin, die mit ihrem Glauben ringt und sich von Dämonen besessen wähnt. Bewundernswert souverän trägt Hüller diesen Film, schultert den schweren Stoff mit Leichtigkeit. Dem Regisseur Hans-Christian Schmid (,Crazy‘, ,Lichter‘) ist ein ergreifendes Drama gelungen – das Psychogramm einer zerrissenen Frau und zugleich ein präzises Porträt der deutschen Provinz.“ (Der Spiegel) H

S

Sabah Kanada 2005, R: Ruba Nadda, D: Arsinée Khanjian, Shawn Doyle

„Eine 40-jährige unverheiratete Muslimin, die in Kanada lebt, besinnt sich auf den Freiheitsgeist ihrer Kindheit und macht die Bekanntschaft eines Christen. Nach und nach distanziert sie sich vorsichtig von den Traditionen ihrer Herkunft, bis sie schließlich bereit ist, über den eigenen Schatten zu springen und ihre Familie vor vollendete Tatsachen zu stellen. Eine romantische Ethno-Komödie, die ihr Potenzial aus dem Gegensatz zwischen orientalischer Lebensfreude und strenger moslemischer Lebensführung bezieht. Trotz des märchenhaften Endes eine unterhaltsame Beschreibung einer gelungenen Integration und Emanzipation.“ (filmdienst) HH

Scary Movie 4 USA 2006, R: David Zucker, D: Anna Faris, Regina Hall

„Die von den Wayans-Brüdern im Jahr 2000 ins Leben gerufene parodistische Verwurstung von Kinohits geht in die vierte Runde. Regie führt, wie schon beim dritten Teil, David Zucker (‘Die nackte Kanone‘), der diesmal u. a. ‚Saw‘, ‚The Grudge‘ und ‚Krieg der Welten‘ durch den Kakao zieht: Cindy (Anna Faris) jobbt als Haushälterin in dem gruseligen „Grudge-Haus“, als die Erde von riesigen TriPods (!) attackiert wird. Auf ihrer Flucht landet sie in einem mysteriösen Dorf, in dem seit Jahrzehnten die Zeit stillzustehen scheint.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, Ol

Schläfer Österreich/Deutschland 2005, R: Benjamin Heisenberg, D: Bastian Trost, Mehdi Nebbou

„Als der Verfassungsschutz an einen jungen Wissenschaftler mit dem Ansinnen herantritt, einen algerischen Kollegen zu ‚beobachten‘, lehnt dieser zunächst empört ab, willigt dann aber aus beruflichen wie privaten Gründen doch ein, ohne genau zu wissen, was er beobachten soll. Erstlingsfilm, der die Anschläge vom 11. September 2001 zum Anlass nimmt, um das Bild einer zutiefst verunsicherten Gesellschaft zu zeichnen, die ihre Mitglieder unter Generalverdacht stellt. Ein subtil entwickelter Film, der die Atmosphäre von Beklemmung und Paranoia spürbar macht und seine formalen Mittel kongenial in den Dienst dieser Erfahrbarmachung stellt.“ (filmdienst) HB

Septemberweizen Deutschland 1980, R: Peter Krieg

„Die Dokumentation beleuchtet in sieben thematischen Schwerpunkten kritisch die Vermarktung des Weizens in den USA vom Anbau bis zum Endprodukt Brot. Die fantasievolle Dramaturgie des vieldiskutierten und preisgekrönten Films vermittelt eine Fülle interessanter Fakten, offener Fragen und ungelöster Widersprüche; der provokant-subjektive Zugriff des Films kann eine Diskussion bereichern.“ (Lexikon des internationalen Films) HB,

Shnat Effes - Die Geschichte vom bösen Wolf Israel 2004, R: Joseph Pitchhadze, R: Menashe Noi, Sarah Adler / Originalfassung mit Untertiteln

„Vier Schicksale in Tel Aviv: Ein Hausverwalter, der sich mit seiner Frau streitet, überfährt versehentlich den Hund eines Blinden, dem er sich freundschaftlich annähert. Seine Frau hat eine Affäre mit einem Tontechniker, während sich eine einsame junge Mutter, die vom Hausverwalter auf die Straße gesetzt wurde, vergebens um Arbeit bemüht. Der Film verwebt die Episoden zu einem verschachtelten Porträt eher oberflächlich entworfener Einzelschicksale, wobei er ästhetisch steril bleibt.“ (filmdienst) H

Shortcut to Nirvana - Kumbh Mela USA 2004, R: Maurizio Benazzo, Nick Day / Originalfassung mit Untertiteln

„Dokumentarfilm über das gigantische Hindi-Fest Maha Kumbh Mela, das nur alle 144 Jahre begangen wird und bei dem 2001 zwischen 30 und 70 Millionen Menschen in die indische Stadt Allahabad strömten. Der Film vermag die spirituelle Dimension des Festes kaum zu vermitteln, weil die Kamera in der Perspektive des staunend-überwältigenden Blickes verharrt, die Fremdes und Exotisches einfängt und kaum Distanz zu dem lärmenden Jahrmarktstreiben aufbauen kann. Immerhin kommt dem Film der Verdienst zu, das erste Filmdokument dieses Jahrhundertereignisses zu sein.“ (filmdienst) H, HB, HH

Silence Becomes You: Bilder des Verrats Großbritannien 2005, R: Stephanie Sinclaire, D: Alicia Silverstone, Sienna Guillory

„Zwei Schwestern, die als Waisen in einem Haus im Wald leben, haben sich der Alchimie verschrieben und streben die Vervollkommnung des Menschen an. Um den Fortbestand ihrer Familie zu sichern, locken sie einen attraktiven Jüngling ins Haus. Bemühter Fantasy-Thriller mit erotischen sowie märchenhaften Elementen, der an einem ziellosen Drehbuch krankt. In der Postproduktion mit einer Überfülle von Effekten angereichert, lässt der Film jedes Gespür für Feinheiten und Balance vermissen.“ (filmdienst)H

Silent Hill USA/Japan/Frankreich 2005, R: Christophe Gans, D: Radha Mitchell , Sean Bean

„Mit Vorerklärungen hält sich ‚Silent Hill‘ nicht lange auf. Kurz nach Drücken des Startknopfes dieser Game-Adaption sucht Rose Da Silva bereits ihre Adoptivtochter in der Geisterstadt Silent Hill. Wenig überraschend wird ihr Aufenthalt dabei zum Jump-and-Run durch einen trüben Phantastik-Horror-Kosmos. Regisseur Christophe Gans legt hier mit großem atmosphärischem Aufwand alles in die schön finsteren Bilder, den dräuenden Ton und die Effekte. Doch darin steckt keine Seele. Nur öde Langeweile.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Sommer vorm Balkon Deutschland 2005, R: Andreas Dresen, D: Inka Friedrich, Nadja Uhl

„‘Und es war Sommer…‘: Zur Musik von Siebziger-Jahre-Schlagern entfaltet Regisseur Andreas Dresen die Geschichte der Freundinnen Nike und Kathrin. Nike ist Krankenpflegerin und selbstbewusst; trotzdem bringt die Liebe zu einem LKW-Fahrer ihr Leben aus der Bahn. Kathrin hat einen Sohn und ist seit einiger Zeit arbeitslos; ihr Alkoholkonsum droht außer Kontrolle zu geraten. Dresen erzählt mit Humor von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonistinnen, nimmt aber auch deren Nöte und Konflikte ernst. Diese Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film poetischen Realismus.“ (Rheinischer Merkur) HH

The Sounds of Silents – Der Stummfilmpianist Deutschland 2005, R: Ilona Ziok

„Mit 102 (!) Jahren ist Willy Sommerfeld der weltweit dienstälteste noch aktive Stummfilmpianist. Dem legendären Künstler zu Ehren hat Ilona Ziok den Musik-Dokumentarfilm ‚The Sounds of Silents‘ gedreht, der zurückschaut auf die Entwicklung der Stummfilmzeit. Eine nahe gehende Zeitreise, an der Dr. Sommerfeld und die Regisseurin heute auch persönlich teilnehmen.“ (tip) KL

T

Transamerica USA 2005, R: Duncan Tucker, D: Felicity Huffman, Kevin Zegers

„‘Transamerica‘ handelt von dem Transsexuellen Bree (Felicity Huffman), der unmittelbar vor einer Geschlechtsumwandlung in eine Frau steht, als er erfährt, dass er einen inzwischen 17-jährigen Sohn (Kevin Zegers) hat. Auf einer Reise von New York an die Westküste entwickelt sich zwischen den beiden immer mehr emotionale Nähe. In seinem Roadmovie erzählt Regisseur Duncan Tucker eindringlich von der Sehnsucht nach familiärem Zusammenhalt und der Verantwortung von Vaterschaft. Huffman, Star der Fernsehserie ‚Desperate Housewives‘, spielt Bree so warmherzig und liebenswert, dass der Zuschauer gar nicht anders kann, als dieses seltsame Zwitterwesen ins Herz zu schließen.“ (Der Spiegel) HH

Tristan & Isolde USA 2006, R: Kevin Reynolds, D: James Franco, Sophia Myles

„Ein Klassiker der Oper als großes Gefühlskino, nach einer keltischen Legende angesiedelt im frühen Mittelalter im Konflikt zwischen Irland und England. Zwei Liebende, die nicht zu einander können, eine Liebe, die ihr Königreich erst im Himmel findet. Unverbrauchte Darsteller, wilde Landschaften jenseits der Werbeästhetik, eine glaubwürdige Dramaturgie und jede Menge an soliden „production values“ machen diesen Historienfilm zum großen Unterhaltungskino.“ (Filmbewertungsstelle Wiesbaden) H, HH

Tsotsi Südafrika/Großbritannien 2005, R: Gavin Hood, D: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano

„‘Tsotsi‘ ist gerade mal 19 Jahre alt, aber eine Zukunft hat er schon lange nicht mehr. Mit seiner Gangsterbande schlägt er sich durch sein Elendsviertel vor Johannesburg, und wenn er auf seinen Raubzügen jemanden tötet, nimmt ihn das nicht viel mehr mit, als schlüge er eine Fliege tot. Bis er nach einem Autodiebstahl ein Baby auf der Rückbank entdeckt, erst zum Ersatzvater und dann doch noch ein besserer Mensch wird. Mit dem Hauptdarsteller Presley Chweneyagae hat Regisseur Gavin Hood einen Glücksgriff getan und macht aus einer eher konventionellen Geschichte einen mitreißenden Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem Jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.“ (Der Spiegel) HB, HH

W

Walk the Line USA 2005, R: James Mangold, D: Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon

„Gerade hat James Mangolds Film über Johnny Cash bei den Golden Globes abgeräumt und geht gestärkt ins Oscar-Rennen. Joaquin Phoenix begibt sich als Johnny Cash auf eine Tour de force. Er singt, wütet, dröhnt und driftet durch die 50er und 60er Jahre, bis ihn die Liebe zu June Carter (sensationell: Reese Witherspoon) erlöst. Eine große Lovestory, eine uramerikanische Legende.“ (tip) HH

Das wandelnde Schloss Japan 2004, R: Hayao Miyazaki

“Die junge Hutmacherin Sophie wird von einer eifersüchtigen Hexe verflucht, so dass sie fortan als hässliche alte Frau durch die Welt ziehen muss. Auf der Suche nach dem Zauberer Hauro kommt sie als Putzfrau im Schloss unter, dessen Türen sich in verschiedene Welten und Zeiten öffnen lassen. Atemberaubender, visuell überbordender Zeichentrickfilm des japanischen Anime-Meisters Hayao Miyazaki (“Heidi“), der in ein phantastisches Elsass des späten 19.Jahrhunderts entführt. Das Loblied auf die Kraft der Phantasie kann jedoch die Skepsis über eine Welt nicht verdrängen, deren rauchende Schlote den Himmel mit düsterem Höllenfeuer zu verdunkeln drohen.“ (Rheinischer Merkur) HH

We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer

„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion ausleuchtet und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HB, HH, Ol

Wenn Katelbach kommt Großbritannien 1965, R: Roman Polanski, D: Donald Pleasence, Jack MacGowran

“Zwei geflohene Verbrecher dringen in die Einsamkeit eines nordenglischen Inselschlosses ein, das von einem biederen Ehepaar bewohnt wird. Während man vergeblich auf das Eintreffen des Gangsterbosses Katelbach wartet, entspinnt sich ein makaberes Spiel um Macht und Abhängigkeit, bis der Hausherr den Terror eher zufällig mit einem Gewaltakt beendet. Eine bitterböse Parabel auf die Kommunikationsstörungen der bürgerlichen Gesellschaft und ihre Disposition zu Gewalt, eine modellhafte Studie über das Entstehen und die Umkehrung von Herrschaftsverhältnissen.“ (Zoom) HH

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH

Die wilden Hühner Deutschland 2006, R: Vivian Naefe, D: Michelle von Treuberg, Veronica Ferres

„Die erste Adaption der gleichnamigen Kinderbuchreihe von Cornelia Funke schildert die Abenteuer einer chaotischen Mädchenbande, ohne dabei Bezüge zur Realität aus den Augen zu verlieren. Themen wie Kindesmisshandlung, Einsamkeit, Aggressionen und sozialer Abstieg sind ein wesentlicher Bestandteil der Story, in der zum Glück kein Sozialkitsch droht und kein moralischer Zeigefinger das junge Publikum traktiert.“ (Cinema) H, HH

Die wilden Kerle III Deutschland 2005 R: Joachim Masannek, D: Wilson Ochsenknecht Gonzalez, Jimi Ochsenknecht

„Mit ‚Die wilden Kerle III‘ sind die Verfilmungen von Joachim Masan Yesneks Kickerbanden-Bücher jetzt in die Kinderfilm-Kreisliga abgestiegen. Nicht nur, dass das Talent der Jungdarstellerriege beim Aufsagen der oft peinlichen Dialoge offensichtlich nicht mitgewachsen ist, verdribbelt sich der Film ohne spürbaren Fußballenthusiasmus bis zum Finale in der feindlichen Natternhöhle mit misslungenen Klischeespielereien und dürftigem Klamauk.“ (tip) H, HB, HH, KI, OL

Wodka Lemon Frankreich/Italien/Schweiz/Armenien 2003, R: Hiner Saleem, D: Romen Avinian, Lala Sarkissian „Ein einsamer Witwer aus Armenien, der ein kärgliches Dasein fristet, findet eine neue Partnerin und kämpft mit ihr gemeinsam um ein bisschen Glück. Der Film gewährt Einblicke in eine fremde Welt, in der die Uhren etwas anders ablaufen als im westlichen Europa. Dabei versucht Regisseur Hiner Saleem auf bisweilen allzu übertriebene und bemühte Weise, den skurril-lakonischen Tonfall der Filme Aki Kaurismäkis oder Kusturicas nachzuahmen. Nichts desto trotz überzeugt der Film aber dank seiner hervorragenden Hauptdarsteller sowie durch viele präzise Alltagsbeobachtungen, gefühlvolle romantische Momente und durch seine träumerisch-schöne Bildsprache.“ (filmdienst) HB

Die Wolke D 2005; D: Paula Kahlenberg, Franz Dinda; R: Gregor Schnitzler

„Am Tag, als der Fallout kam. Ein fahrlässig durchgeführtes Experiment führt zum Super-Gau: Im April 1986 misslingt im russischen Kernkraftwerk in Tschernobyl eine Simulation. Um unter realistischen Bedingungen zu testen, ob bei einem Stromausfall die Notkühlung des Reaktors funktioniert, werden sämtliche Notprogramme und Sicherheitseinrichtungen abgeschaltet. Durch einen simplen Übermittlungsfehler wird das Experiment verschoben und die Sicherheitseinstellungen bleiben ausgeschaltet. Als die Simulation dann endlich starten soll, führt ein Bedienungsfehler zu einer unglücklichen Verkettung von Fehlentscheidungen. Die Folge ist ein Super-Gau unbekannten Ausmaßes. Bis heute schwanken die Opferzahlen zwischen 10.000 und 250.000, wobei die Spätfolgen noch lange nicht endgültig abzuschätzen sind. Selbst in Deutschland sind fast 20 Jahre nach dem Unglück noch verstrahlte Areale zu finden.“ (filmtipps) HH

Workingman‘s Death Österreich/Deutschland 2005, R: Michael Glawogger

„In fünf Bildern und einem Epilog unternimmt der essayistische Dokumentarfilm den Versuch, dem allmählichen Verschwinden schwerer körperlicher Arbeit aus dem Lebenskontext der Moderne auf die Spur zu kommen. In ausgesuchten bildmächtigen Einstellungen werden Bergarbeiter in der Ukraine porträtiert, die auf eigene Faust Kohle abbauen, indonesische Kulis, die Zentner schwere Kiepen voller Schwefel ins Tal schleppen, das blutige Treiben auf einem Schlachthof in Nigeria, die lebensgefährliche Verschrottung von Öltankern in Pakistan, Stahlarbeiter in China. Die mitunter fast circensischen Schauwerte des Gesehenen werden durch ein ausgeklügeltes Sound-Arrangement, die betörende Musik des Avantgarde-Künstlers John Zorn und durch den O-Ton des Films ebenso klug wie assoziationsreich unterstützt. Ein irritierend-visionäre Film, der nicht nur nach der Veränderungen moderner Arbeitswelten fragt.“ (filmdienst) HH

Wremja Schatwy - Erntezeit Russland 2004, R: Marina Rasbezhkina, D: Vjacheslav Batrakov, Dima Ermakov / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Mit einer Prise bitterer Ironie, aber voll Poesie wirft Marina Rasbezhkina einen ungewohnten Blick auf das dörfliche Leben der 40er Jahre. Die Geschichte wird aus der Sicht des Sohnes erzählt und es ist der Blick auf die Mutter und auf sich selbst als Kind, der eine Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart versucht und Fragen an die Zukunft aufwirft.“ (Metropolis Kino ) HH

X

X-Men: Der letzte Widerstand USA 2006, R: Brett Ratner D: Hugh Jackman, Sir Ian McKellen

„Runde Drei im Duell gute-gegen-böse-Mutanten - diesmal hat die Truppe um Professor Xavier sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus: den reizenden, blaubepelzten ‚Sekretär für Mutantenangelegenheiten‘, vom ewig grimmigen, aber löwenherzigen Wolverine (Hugh Jackman) passend als ‚Furball‘ bezeichnet. Nach einem erstaunlich ruhigen Start mit vielen süßen, nachdenklichen und um Toleranz werbenden Geschichten wird man am Ende doch noch mit einem anständigen Actionkampf belohnt.“ (tip) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol

Z

Die Zeit die bleibt Frankreich 2005, R: Francois Ozon; D: Jeanne Moreau, Melvil Poupaud

„Zum ersten Mal rückt François Ozon eine männliche Hauptfigur in den Mittelpunkt eines Langfilms: Mit aller gebotenen Einfühlsamkeit erzählt er von den letzten Lebensmonaten eines jungen, krebskranken Fotografen (Melvil Poupaud) und scheut dabei weder das nahe Liegende noch die Vieldeutigkeit. In schönen Gastrollen: Jeanne Moreau und Valeria Bruni-Tedeschi.“ (tip) HH