emergency room berlin: die krankeste stadt der republik

Na, wo zwickt’s Sie heute? Gestern machte sich der britische Guardian in einer Deutschland-Beilage über teutonische Hypochondrien und Biowetter-Ängste lustig. Dazu passend veröffentlichte die Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) ihren „Gesundheitsreport“ für Berlin. Und siehe da: Obwohl die Berliner im Jahr 2005 „gesünder“ als 2004 waren und das Land mit 3,8 Prozent in Betrieben und Verwaltungen den niedrigsten Krankenstand seit 1997 aufwies, bleibt Berlin deutsches Schlusslicht – bundesweit liegt der Krankenstand bei lediglich 3,1 Prozent. „Der weitere Rückgang des Krankenstandes ist erfreulich. Dennoch reicht er nicht aus, um die rote Laterne unter den Bundesländern abzugeben“, kommentierte DAK-Landesgeschäftsführer Herbert Mrotzeck – wohl wissend, dass auch die Angst vor Arbeitsplatzverlust die Versicherten davon abhält, den Arzt ihres Vertrauens um ein Attest zu bitten. Erstmals liegen in Berlin übrigens die psychischen Erkrankungen mit 12,9 Prozent an dritter Stelle aller Erkrankungen. CLP
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