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Archiv-Artikel

„Da steckt ja Arbeit hinter“

EHRENAMT Das Jugendrotkreuz erhält eine 20.000 Euro-Spende für den Schulsanitätsdienst

Von SCHN
Ibrahim Bagarkasi

■ 49, ist Referent für das Jugendrotkreuz des Bremer DRK.

taz: Herr Bagarkasi, ist Ihnen bekannt, um wen es sich bei dem großzügigen Spender handelt?

Ibrahim Bagarkasi: Nein, das erfahren wir auch erst heute. Ich nehme aber an, dass er weiß, wie positiv sich die Tätigkeit als Schulsanitäter auf Jugendliche auswirkt.

Wie denn?

Die Jugendlichen lernen nicht nur medizinische Grundkenntnisse, sondern auch soziale Kompetenzen. Sie leisten einen präventiven Beitrag gegen Gewalt an der Schule und gestalten den Schulalltag mit.

Was genau ist denn deren Aufgabe?

Ein Schulsanitäter bekommt an seinen Dienst-Tagen einen Pieper und ist als erster zur Stelle, wenn zum Beispiel ein Unfall im Sportunterricht oder auf dem Schulhof passiert ist. Er leistet Erste Hilfe, bis der Rettungsdienst kommt.

Und wie werden SchülerInnen zu Schulsanitätern?

Das hängt vom Engagement der Schule ab, denn die meldet sich bei uns. Dann wird eine AG zum Thema gegründet, und Interessierte bekommen dann einen 5-Tages-Lehrgang. Die Schule stellt einen Dienstraum, und wir stellen Ausrüstung, Dienstpläne und alles, was sonst benötigt wird.

Und bleiben die Jugendlichen am Ball?

Auch das hängt von der Schule und den Betreuungslehrern ab, denn in der Tat ist es so, dass bei vielen am Anfang große Begeisterung herrscht, sie dann aber merken: oje, da steckt ja Arbeit hinter. Ein Anreiz ist sicher, dass es einen Vermerk auf dem Zeugnis gibt über die freiwillige Tätigkeit und auch eine Bescheinigung von uns.

Wofür ist die hilfreich?

Bei Bewerbungen kommt so etwas gut an, denn es zeigt, dass sich da jemand schon früh freiwillig engagiert hat, dass er belastbar ist und dass er über soziale Kompetenz verfügt.

Wofür genau werden Sie die Spende verwenden?

Eine unserer Kolleginnen ist extra für Schulungen, Fortbildungen, Beratungen und Lehrgänge freigestellt. Diese Stelle finanzieren wir damit.  INTERVIEW: SCHN

Spendenübergabe: 11 Uhr, Foyer der Bremischen Bürgerschaft