LAMETTAGLANZ UND CHRISTBAUMKUGELN

Feinsinnige Impressionen, ruhige Momente und Orte, ästhetisch ins Bild gesetzt: Genau das ist das Spezifikum des Plattdüütschen Kalenners für das Jahr 2014, und auch diesmal stammen die Fotos von Marianne Obst, die Mühlen, Reetdach und Strandkorb fotografierte. Die zu jedem Monatsbild gehörigen Gedichte verfasste Wolfgang Schütz, der in Grömitz aufwuchs und inzwischen in Neumünster lebt. „Spegel, Spegel an de Wand“, schreibt er, „wat is dat Schöönste in uns Land?“ Wer weiß, vielleicht ist es dieser Kalender.

De Plattdüütsche Kalenner 2014, Wachholtz-Verlag, 9,90 Euro

Watt, das aussieht wie ein Fluss-Delta. Strandabschnitte wie Dünen in der Wüste: Die Formen der Natur kehren wieder, und das kostet das Bändchen „Weites Licht auf stillem Land“ genüsslich aus. Selbstverständlich geht es dabei um höchste idyllische Fotos norddeutscher Küstenlandschaften, und selbstverständlich sind ebenso karge wie poetische Kurzverse hinzugefügt. Die Fotos machte Martin Stock, die Texte dazu hat Cordula Henne gedichtet.

Weites Licht auf stillem Land. Impressionen in Wort und Bild, Wachholtz-Verlag, 12,80 Euro

Mit zwei Entrümplern ist die Hamburger Autorin Bruni Prasske, die über soziale Probleme in allen Erdteilen schrieb und die zugehörigen Menschen porträtierte, in Hamburg unterwegs gewesen. Die beiden Männer machen den Job seit vielen Jahren, sie freuen sich über den Weiterbildungs-Effekt und gehen zartfühlend mit Hinterlassenschaften um, die Angehörige vielleicht nicht verkraften könnten. Und Dinge einfach ungesehen wegzuwerfen, ist für sie ohnehin keine Option.

Bruni Prasske: Die Entrümpler. Was Dachböden und Kellerregale über das Leben erzählen, Deutscher Taschenbuch Verlag, 96 S., 14,90 Euro

Waren Sie schon mal in Hannovers Pagode? Im Rosencafé, in der Gartenbauschule? Wahrscheinlich nicht, und wer besondere Orte in einer Stadt finden will, die das auf den ersten Blick vielleicht nicht vermuten lässt, ist mit dem Buch „111 Orte in Hannover, die man gesehen haben muss“ gut bedient. Texte und Fotos sind da wie in einem kleinen Reiseführer zusammengestellt, der zum Beispiel auch vom jüdischen Friedhof, dem Hundeloch und dem Pfefferhaus erzählt.

Cornelia Kuhnert: 111 Orte in Hannover, die man gesehen haben muss, Emons Verlag, 240 S., 14,95 Euro

„Auf Augenhöhe – Interreligiöse Gespräche über Kunst“ heißt ein Band, den Marion Koch, Mitarbeiterin er Hamburger Kunsthalle, aus ihren Interreligiösen Dialogen vor Bildern destilliert hat. Hierfür lädt sie regelmäßig Vertreter jüdischer, muslimischer, christlicher, hinduistischer und buddhistischer Glaubensgemeinschaften ein, um drei, vier Bilder unter jeweils einem bestimmten Aspekt zu besprechen. „Gottesvorstellungen“ können das sein, „Initiationsriten“, „Gebete“ und „Bestattungsrituale“, und zu den Gesprächspartnern zählen unter anderem Imamin Halina Krausen und Michael Studemund-Halévy vom Institut für die Geschichte der deutschen Juden.

Auf Augenhöhe. Interreligiöse Gespräche über Kunst, Hg. Marion Koch und die Hamburger Kunsthalle, Michael Imhof Verlag 2013, 176 S., 19,95 Euro

Gleich zwei Bände mit Hallig-Geschichten und Impressionen hat der langjährige Hallig-Pastor Dietrich Heyde herausgegeben. „Der Ort, an dem ich lebe, ist eine Wasserwüste“, schreibt er zum Beispiel und erzählt, wie dies den Alltag durchschütteln kann. Andere Texte handeln von Begegnungen mit Halligbewohnern, die karg, aber treffend ihre Abhängigkeit vom Meer beschreiben. Dazu gibt’s Meer- und Halligfotos.

Dietrich Heyde: Eine Handvoll Erde im Meer. Halliggeschichten, Wachholtz-Verlag 2013, 96 S., 12,80 Euro

Dietrich Heyde: Bilder von Himmel und Erde – unterwegs notiert, Wachholtz-Verlag 2013, 96 S., 12,80 Euro