BELLEVUE BREMEN (TAG 10): Coach Böhrnsen
Einen Monat ist Jens Böhrnsen Ersatz-Bundespräsident – die taz guckt in seinen Terminkalender.
Während andernorts Fußballspiele angepfiffen werden, leitet Böhrnsen bescheiden und brav die Sitzung des Verwaltungsrats im Bremerhavener Schifffahrtsmuseum. Pflicht statt Glamour heißt die demonstrativ vertretene Devise. Aber wenn das amtierende Staatsoberhaupt schon nicht nach Südafrika reist, wo Horst Köhler heute in die Vuvuzela stoßen wollte, so hat er der Nationalelf doch ein paar Tipps mitgegeben: „Hinten gut stehen und vorne viele Tore schießen“, rät Deutschlands Chefcoach – das hätte Thomas Schaf nicht schöner ausdrücken können.
Auch als Motivator beweist Böhrnsen Kompetenz: „Ich traue unserer jungen deutschen Mannschaft zu, einen echten Überraschungscoup zu landen“, teilte er den Agenturen mit.
„Überraschungscoup“ also. Aber welches Finale meint Böhrnsen, den 11. Juli oder den 30. Juni? „Jung“ klingt nach Wulff, „Überraschung“ nach Gauck. Und „hinten stehen“ nach Böhrnsen. HB
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