Schnell ins Konzert!

Der Festival-Sommer macht sich langsam breit, weshalb zunehmend wenig wirklich Spannendes in den kommenden sieben Tagen auf den Konzertbühnen in Bremen und umzu zu sehen ist. Immerhin schaut John Mayall wieder einmal vorbei, und bei dem handelt es sich immerhin um eine der europäischen Blues-Größen schlechthin. Mit seiner Band, den „Bluesbreakers“, machte er in den sechziger Jahren den Blues in Großbritannien und Kontinentaleuropa populär und war Geburtshelfer großer Karrieren: Hier spielten Mick Taylor, Peter Green, Eric Clapton und Jack Bruce, bevor sie als Mitglieder von Bands wie den „Rolling Stones“, „Fleetwood Mac“, den „Yardbirds“ und „Cream“ zu Ruhm und Ehren kamen. Mayall spielt mit seiner aktuellen Band am heutigen Samstagabend ab 21 Uhr in der Music Hall in Worpswede.

In Bremen, genauer: im Tower, feiern ebenfalls heute Abend, so ab 19 Uhr die Scumpies die Veröffentlichung ihres dritten Albums „Wenn alles brennt“. Auf dem haben sie ihren melodischen Punk um etwas ruhigere Elemente erweitert. Wer die Fahrt ins Jugendzentrum nach Leer nicht scheut, kann den Samstagabend mit Egotronic und ihrem antideutschen Elektro-Punk verbringen. Danach ist dann tendenziell Ruhe im Karton, zumindest für Leute, denen die Fußball-WM egal ist. Am Donnerstag allerdings gibt es auf der Bühne des Magazinkellers im Schlachthof echten finnischen Irrsinn zu erleben: Desert Planet heißt die Band, die Sounds aus dem Gameboy mit dem Überschwang der New Wave kurzschließt. Ab Freitag, 20 Uhr feiert dann die MIB wieder einmal ihr Festival für improvisierte Musik unter dem Titel A Cute Music, diesmal im Kontorhaus in der Schildstraße. Außerdem kredenzen Speedergarten und Killa Instinct ab 21 Uhr Punk resp. Hardcore-Hip-Hop in der Friese, und im Zucker-Club gibt es bei Sleazy Inc., Neon Grey und Gästen ab 21 Uhr aufsässigen Post-Punk mit Riot-Grrrl-Attitüde. Aber da sind Sie ja vielleicht auch schon längst auf dem Hurricane, der auf dem Eichenring in Scheeßel eine bunte Tüte voller Alternative-Sounds aufwirbelt. Andreas Schnell