POP
: Krachende Gitarren und Ersatzfrühling

Clara Luzia klingt wie ein Künstlername. Tatsächlich heißt die österreichische Singer-Songwriterin auch bürgerlich Clara Luzia Maria Humpel. Und ihre Musik klingt keinesfalls nach verpiepstem In-die-Gitarre-Geflüster, auf das sich so viele Sängerinnen dieser Tage kapriziert haben: Clara Luzia lässt es gern mal ordentlich krachen, wie man auf ihrem mittlerweile fünften Album „We Are Fish“ nachhören kann. Zu erleben ist sie im Privatclub, in dem sie sich einen Abend mit der Berlinerin Kitty Solaris teilt. Die heißt zwar in Wirklichkeit Kirsten Hahn, lässt künstlerisch aber einige Ähnlichkeiten mit Clara Luzia erkennen. Der LoFi-Pop von Kitty Solaris gibt sich etwas weniger verzerrt als bei ihrer Kollegin und setzt stärker auf elektronische Klänge. Und das, obwohl sie sich ursprünglich von raubeinigen Pop-Ikonen wie Velvet Underground und Patti Smith inspirieren ließ. Ihr jüngstes Album, „We stop the dance“, übersetzt diese Einflüsse in so lässig-entspannte Gesten, dass sie in dieser Zeitung als „Ersatzfrühling“ angepriesen wurde. Und den kann man in dieser garstigen kalten Jahreszeit allemal gebrauchen.

■ Clara Luzia & Kitty Solaris: Privatclub, Skalitzer Straße 85–86, 7. 1., 20 Uhr, AK 15 €