LESERINNENBRIEFE
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Ehrliche Berichterstattung

■ betr.: „Fehlersuche im Scherbenhaufen“, taz.hamburg vom 23. 12. 2013

Wenn man sich nach einer linken Demonstration die Berichtserstattung der allgemeinen Presse ansieht, kommt mir bei den ganzen Lügen langsam das Kotzen. Das Internet und Augenzeugenberichte beweisen das Gegenteil und doch wird gelogen, dass sich die Balken biegen. Deshalb bin ich der taz über die objektive und ehrliche Berichterstattung sehr dankbar.  CHRISTOPH VON BARGEN, Hamburg

Gepöbel im Kessel

■ betr.: „Fehlersuche im Scherbenhaufen“, taz.hamburg vom 23. 12. 2013

Auch ich wurde ein „Opfer“ der Umstände, die eine friedliche Demo zur Unterstützung der Roten Flora verunmöglichten. Ich war in der Juliusstraße im Polizeikessel und dieser Kessel am oberen Ende der Juliusstraße zingelte uns von drei Seiten ein; quer über die Straße, längs zur Straße und zum angrenzenden Florapark; es waren viele ältere Menschen, Schüler, Kinder und ein Rollstuhlfahrer in diesem Kessel. Dann trieb die Polizei uns dichter zusammen, bewegte sich auf uns zu. Ich wusste kurze Zeit nicht, von wem die größere Gefahr ausging. Die Polizei setzte wahllos Pfefferspray gegen zivile und friedliche Demonstranten ein (Einer rief verzweifelt „Ich bin doch Altenpfleger!“). Ich fragte einen der gut gekleideten Herren, ob ihnen klar wäre, dass sie die Menschen hier gerade zusammenpferchen. Daraufhin der Beamte der Baden Württembergischen BFE-Einheit: „Geh doch kacken!“ Ich fragte noch einmal höflich nach, was genau er eben zu mir sagte, ob er wirklich kacken sagte. Worauf dieser nette Beamte dann sagte „Du sollst doch ruhig verrecken!“ Was sind das für Kreaturen?  MATTHIAS LÜHMANN, Hamburg

Sensible Autonome provoziert

■ betr.: „Auf der Suche nach Verantwortlichen“, taz.nord vom 24. 12. 2013

Die Verantwortung für die Ausschreitungen trägt natürlich ausschließlich die Einsatzleitung der Polizei. Es ist absolut unverantwortlich, friedlichen Demonstranten aus der autonomen Szene den Anblick von Hundertschaften der Polizei zuzumuten, bewaffnet mit Helmen und dicker schwarzer Schutzkleidung, eine Farbe, die eigentlich dem „Schwarzen Block“ gehört. Zu allem Überfluss trägt diese Schutzkleidung auch noch in großen weißen Buchstaben das fürchterliche Reizwort „POLIZEI“. Spätestens bei dessen Anblick fühlt sich der sensible Autonome dermaßen provoziert, dass er gar nicht anders kann, als mit Steinen zu werfen und Autos anzuzünden. Ebenso unverantwortlich ist es von der Stadtverwaltung, das Bezirksamt Eimsbüttel in einem weithin sichtbaren Hochhaus unterzubringen. Dieses Symbol der verhassten Staatsmacht übt eine dermaßen starke Bedrohung auf den schwarzvermummten Autonom aus, dass er dieser Bedrohung nur entkommen kann, indem er dort Scheiben einschlägt: ein legaler Akt der Notwehr.  JÖRG GRAFF, Hamburg

Keine Zeile wert

■ betr.: „In aller Kürze“, taz.nord vom 30. 12. 2013

Leider lese ich über die verbrecherischen Taten eines Chaoten, der einem Polizeibeamten einen Stein ins Gesicht geworfen hat, gar nichts. Und dass diese Typen jetzt auch noch die Beamten zuhause „besuchen“ wollen, ist der taz auch keine Zeile wert. Das ist natürlich typisch für Ihre angeblich saubere redaktionelle Arbeit. GISBERT MÜLLER, Hamburg