: Betr.: kinotaz nord
A
Alibi USA 2005, R: Matt Checkowski, Kurt Mattila, D: Steve Coogan, Rebecca Romijn
„Ray Elliott betreibt ein florierendes Geschäft mit der Untreue, indem er Alibis für Seitensprünge konstruiert. Als er dabei selbst in Mordverdacht gerät, wird seine Cleverness auf eine harte Probe gestellt. Die Werbefilmer Kurt Mattila und Matt Checkowski erweisen sich in ihrem Regiedeüt als smarte Tarantino- und Elmore Leonard-Epigonen, die nie tiefer unter der Oberfläche schürfen, als es dem Erzähltempo gut täte.“(tip) H, HB, HH, Hl, KI,
American Dreamz – Alles nur Show USA 2006, R: Paul Weitz, D: Hugh Grant, Dennis Quaid
„Der Showmaster ist ein egozentrisches Riesenarschloch, die wichtigste Kandidatin seiner Talent-Casting-Show kaum minder, der amerikanische Präsident erweist sich als Volltrottel, und der potenzielle Selbstmordattentäter aus dem Irak liebt amerikanische Musicals mehr als den Heldentod. ‚American Dreamz‘ funktioniert vor allem als Satire auf den Boom der Casting-Shows: Die zynischen Mechanismen, nach denen die Kandidaten ausgewählt werden, legt der Film ebenso gnadenlos offen wie die hemmungslose Gier nach Ruhm und Einschaltquoten.“ (tip) H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Angel-A Frankreich 2005, R: Luc Besson, D: Jamel Debbouze, Rie Rasmussen
„Der französische Starproduzent Luc Besson setzt sich nur noch selbst auf den Regiestuhl, wenn eine Frau ihn dazu hinreißt. Diesmal ist es das dänische Gucci-Model Rie Rasmussen: Besson gibt der langbeinigen Blondine in seinem surrealen Liebesmärchen die Rolle eines gefallenen Engels und paart sie mit dem knuddeligen kleinen Komiker Jamel Debbouze, der als einarmiger Underdog aus Nordafrika in Frankreich größte Popularität genießt. Die Komödien-Chemie stimmt, als Kulisse dient Paris, von Thierry Arbogast in schwelgerischem Schwarzweiß fotografiert und dazu swingt ein jazziger Soundtrack von Anja Garbarek: So luxuriös kann Popcorn-Kino sein, wenn es vom Chef persönlich serviert wird.“ (Der Spiegel) H
Aquamarin USA 2006, R: Elizabeth Allen, D: Emma Roberts, Sara Paxton
„Zwei Teenie-Mädels verkuppeln eine holde Meerjungfrau und dürfen sich dafür was wünschen. “Aquamarin“ ist eine ebenso feuchtfröhliche wie seichte Jungmädchen-Fantasie über Freundschaft, Erwachsenwerden und die erste Liebe, der zum Thema Girlpower enttäuschend wenig Neues einfällt und deren wasserfeste Hauptdarstellerin Sara Paxton weniger nach Nixe als nach Bade-Barbie aussieht. So kann man diesen Film allenfalls zielgruppengerecht nennen – anders ausgedrückt: Nur erträglich für Zuschauerinnen mit just einsetzender Pubertät.“ (Cinema) H, HB, HH, KI
Asterix und die Wikinger Frankreich/Dänemark 2006, R: Stefan Fjeldmark, Jesper Möller
„Das achte Asterix-Zeichentrickabenteuer punktet mit exzellenter Grafik, prominenter Synchronisation und einer actionreichen Dramaturgie mit liebenswerten Zweideutigkeiten aus der Comicvorlage ‚Asterix und die Normannen‘. Dennoch will der Funke nicht recht überspringen. Das liegt vor allem am versuchten Spagat zwischen Hinkelsteinzeit und Neuzeit.“ (tip) DEL, H, HB, HH, KI, Ol
Ausgezeichneter Nachmittag (Doskona e pop undnie) Polen 2005, R: Przemyslaw Wojcieszek, D: Michal Czarnecki, Magdalena Poplawska / Originalfassung mit englischen Untertiteln
„Zwanzig Jahre schon sind Andrzej und Maria geschieden, nun führt sie die Hochzeit ihres Sohnes Mikolaj wieder zusammen, nicht ohne Hindernisse natürlich. Die Frau setzt dem Drängen des Mannes einige ungute Erinnerungen entgegen, aber so sicher wie die Eheschließung in Gleiwitz zustande kommt, so energisch bringt die Dramaturgie den einstigen Solidarnosc-Aktivisten aus Breslau und die Journalistin aus Warschau, Paraderollen für Malgorzata Dobrowolska und den auch als Regisseur bekannten Jerzy Stuhr, am Ende zusammen. Der Film führt quer durch Polen, die neuen Hochhäuser der Hauptstadt und die alte Bergarbeitersiedlung im oberschlesischen Kohlerevier bilden einen eigentümlichen Kontrast. Wojcieszek will auf die Unterschiede zwischen Gestern und Heute hinaus, und die Kamera vollzieht das unterschiedliche Lebensgefühl der alten und der jungen Generation mit mal ruhigem, mal schnellem Bildrhythmus nach.“ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) H, HH, HL
B
Bambi 2 – Der Herr der Wälder USA 2006, R: Brian Pimental, Jun Falkenstein
„In der Fortsetzung des Klassikers von 1942 arrangiert sich das mutterlose Kitz mit Papa Hirsch. Wem es gelingt, die XXL-Portion Pathos, den moralischen Zeigefinger und die schmalzige Musik zu ignorieren, die Zuschauer oberhalb des Vorschulalters unter Zuckerschock setzen, findet in ‚Bambi 2‘ eine herzige Coming-of-Age-Story mit putzigen Dialogen. Dass sich die Macher Mühe gegeben haben, davon zeugen neben den schön altmodischen Bildern auch zahllose Referenzen an den ersten Teil. Für einen unterhaltsamen Nachmittag reicht das, zum neuen Klassiker aber definitiv nicht.“ (Cinema) H, HB, HH
Blaubarts achte Frau USA 1938, R: Ernst Lubitsch, D: Claudette Colbert, Gary Cooper
„An der Riviera heiratet eine verarmte Adelige unter väterlichem Druck einen siebenmal geschiedenen Millionär. Aus Rache betreibt sie die Scheidung, verliebt sich aber wieder rechtzeitig zum Happy-End. Geistreich-unterhaltsame, leicht frivole Lubitsch-Komödie mit ironischen Untertönen. Der Film lebt durch seine Dialoge und die weltfremde Skurrilität seiner Figuren. Lubitsch zelebriert einmal mehr die von ihm hochentwickelte Kunst der Andeutung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
C
Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines
„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld, der von Kino-Sternstunden wie „Men in Black“ bis zu Vollgurken à la „Wild Wild West“ die gesamte Bandbreite cineastischer Qualität in seiner Filmografie vereint, gelang dieses relative Kunststück nun bei „Die Chaoscamper“. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema)DEL, H, HB, HH, KI, Ol
Chinatown USA 1974, R: Roman Polanski, D: Jack Nicholson, Faye Dunaway
„Die auf mehreren Ebenen entwickelte Darstellung einer kalifornischen Korruptionsaffäre bei der Planung eines großen Staudammes, deren gesellschaftliche und private Dimensionen durch die Nachforschungen eines Privatdetektivs ans Tageslicht kommen. An Raymond Chandlers Kriminalromanen orientiert, in Stil und realitätsbezogener Darstellung jedoch weit darüber hinausgehende Auseinandersetzung mit der amerikanischen Wirklichkeit nicht nur der 30er Jahre. Zugleich ein Einblick in die psychologische Befindlichkeit einer durch und durch maroden Gesellschaft.“ (Lexikon des internationalen films) HH
Coco – Der neugierige Affe USA 2006, R: Matthew O‘Callaghan
„Klassischer Zeichentrickfilm über den nur schwer zu bändigenden Schimpansen George, der Amerika auf den Kopf stellt. Mehr als zehn Jahre nach der ersten Ankündigung von Universal und Imagine, man wolle den seit mehr als 60 Jahren beliebten Cartoon als Film realisieren, finden die Abenteuer des Schimpansen George und seines hilflosen Besitzers nun doch nicht als Mischung aus Realfilm und Animation oder als CGI-Animation den Weg auf die Leinwand, sondern als wunderbar realisierter, klassischer 2D-Zeichentrickfilm – womöglich ein Wegweiser für die Zukunft dieser vom Aussterben bedrohten Filmkunst.“ (Blickpunkt:Film) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI
C.R.A.Z.Y. – Verrücktes Leben Kanada 2005, R: Jean-Marc Vallee, Michel Coté, Danielle Proulx
„Auf den ersten Blick mutet diese Tragikomödie an wie ein unterhaltsamer, mit feiner Ironie nostalgisch verbrämter Rückblick auf zwanzig Jahre im chaotischen Leben einer Familie aus Québec: Die Geschichte von Kindern, die im Schlaghosen-Jahrzehnt der 70er erwachsen werden und von Eltern, die dem Flüggewerden ihrer Brut (Rebellion, Drogen, Sex) hilf- und fassungslos zusehen. Bei näherem Hinschauen entpuppt sich ‚C.R.A.Z.Y.‘ dann aber als komplexes Vater-Sohn-Porträt, das die extremen Gefühlsschwankungen in der Beziehung von Zachary und seinem Vater Gervais wie ein Seismograph registriert. Davon, dass das Leben eine ernste Sache ist, erzählen viele Filme. Aber selten so klug, authentisch und humorvoll wie diese Chronik einer ganz normal verrückten Familie.“ (Cinema) HH
D
Dabei sein ist alles USA 2005, R: Barry W. Blaustein, D: Johnny Knoxville, Brian Cox
„Ein Mann lässt sich als Teilnehmer in die „Special Olympics“ für geistig Behinderte einschleusen. Seine Teamkollegen durchschauen den Schwindel zwar, spannen ihn aber für ihre Zwecke ein, weil sie einem unsympathischen Rivalen den Sieg streitig machen wollen. Die Komödie nimmt mit derbem Humor das Verhältnis von geistig Behinderten und „Gesunden“ aufs Korn, wobei sie auf Sentimentalitäten verzichtet und nicht von der Integration eines Behinderten, sondern von der eines „Normalen“ erzählt. Teilweise mit geistig behinderten Schauspielern besetzt, betritt sie Neuland in der filmische Auseinandersetzung mit Behinderung, verliert inszenatorisch dabei aber zunehmend an Schwung.“ (filmdienst) HH
Dance! USA 2006, R: Liz Friedlander, D: Antonio Banderas, Rob Brown
„Basierend auf dem Leben des Tanzlehrers Pierre Dulaine, das bereits die Doku ‚Mad Hot Ballroom‘ inspirierte, verfasste Diane Houston ein Drehbuch und Videoclip-Spezialistin Liz Friedlander inszenierte die Mischung aus ‚Dangerous Minds – Wilde Gedanken‘ und ‚Save The Last Dance‘. Antonio Banderas führt das junge Emsemble des sympathischen, wenn auch wenig originellen Dramas an.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH
Date Movie USA 2006, R: Aaron Seltzer, D: Jennifer Coolidge, Alyson Hannigan
„Was die ‚Scary Movie‘-Reihe für den Gruselfilm leistet, das versucht „Date Movie“ nun mit der romantischen Komödie: die ebenso hemmungs- wie respektlose Veralberung von Genrekonventionen und Handlungsklischees. Allein der Humor des Films, oder vielmehr das, was sich dafür ausgibt, entstammt jener tiefer gelegten Schublade, in der das Furzkissen haust. Kein Witz ist zu flach, kein Gag zu dumm und kein Scherz zu geschmacklos, als dass er nicht Eingang fände in dieses leider ganz und gar nicht heitere Filme-Raten.“ (tip) H, HB, HH
The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen
„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Drawing Restraint 9 USA/Japan 2005, R: Matthew Barney, D: Björk, Matthew Barney
„Gedreht an Bord eines gigantischen japanischen Walfängers, ist Mathew Barneys Film eine Studie fernöstlicher ästhetischer Traditionen, die der amerikanische Starkünstler an seinen eigenen formalen Vorlieben misst und bricht: Er zerschneidet seine Gemahlin Björk, bringt undefinierbare Objekte ins Spiel – und eine Serie von Ereignissen in Gang, die sich zu dem, was man „Erzählung“ nennt, nie ganz verdichten.“ (tip) H, HH
E
Einer flog über das Kuckucksnest USA 1975, R: Milos Forman, D: Jack Nicholson, Louise Fletscher
“Milos Formans Psychiatrie-Drama zählt zu den Höhepunkten des pessimistischen US-Kinos der 70er Jahre. Die düstere Parabel des tschechischen Regisseurs und mehrfachen Oscar-Preisträgers Milos Forman (,Amadeus‘) ist ein Plädoyer für die Mündigkeit des Individuums und die Vielfalt des Lebens.“ (Cinema) HH
Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic
„Ernstes Drama über eine Zwölfjährige in Sarajevo, die fest davon überzeugt ist, dass ihr verstorbener Vater ein Kriegsheld war. Mit diesem sorgfältig erzählten Drama gibt Jasmila Zbanic ein beeindruckendes Regiedebüt. In einfachen, aber zwingenden Szenen berichtet sie vom Leben in Sarajevo nach dem Krieg, dessen Wunden sich in einem Jahrzehnt nicht so einfach schließen lassen und der auch auf die Generation nachwirkt, die während der Kampfeshandlungen noch gar nicht geboren waren.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH
F
Fimpen, der Knirps Schweden 1973, R: Bo Widerberg, D: Johan Bergman, Magnus Härenstam
„Ein kleiner Junge wird als Fußballgenie entdeckt und verhilft Schwedens Nationalmannschaft zur Teilnahme an der Weltmeisterschaft. Komödie, die sich mit der Problematik des Leistungssports befaßt; nicht sehr tiefgründig, aber weitgehend vergnüglich.“ (Lexikon des internationalen Films) HB
Flug 93 USA 2006, R: Paul Greengrass, D: Khalid Abdalla, Lewis Alsamari
„Während am 11. September 2001 zwei Passagierflugzeuge das World Trade Center zerstören und eine dritte Maschine ins Pentagon rast, stürzt ein viertes gekapertes Flugzeug mit Kurs auf Washington über freiem Feld in Pennsylvania ab, nachdem die Passagiere Widerstand geleistet haben. Der Film enthält sich jeder Heroisierung und unternimmt keine Rekonstruktion der Ereignisse, konzentriert sich vielmehr auf eine dokumentarische Perspektive, die eine in Fragmente zersplitterte Wirklichkeit zeigt. Ein filmisches Mahnmal, das dank seiner moralischen Enthaltsamkeit eine Projektionsfläche für die trauernde amerikanische Nation bietet.“ (filmdienst) BHV, H, HB, HH
Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006 , R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm
„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske (‘Das fliegende Klassenzimmer‘) erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, Ol
French Connection II USA 1974, R: John Frankenheimer, D: Gene Hackman, Fernando Rey
„Ein amerikanischer Polizeidetektiv in Marseille auf der Suche nach einem mit 50 Kilo Rauschgift verschwundenen Gangster. Durch die Hervorhebung des Mentalitätskonflikts zwischen Amerikaner und Franzosen schafft Frankenheimer eine zusätzliche, weit über das herkömmliche Krimi-Genre gehende Ebene.“ (Metropolis) HH
Frida Kahlo – Es lebe das Leben Mexiko 1984, R: Paul Leduc, D: Ofelia Medina, Juan José Gurrola / Originalfassung mit Untertiteln
„Lebensmomente der von einem schweren Schicksal gezeichneten mexikanischen Malerin Frida Kahlo, dargestellt in enger Verflechtung mit ihrem malerischen Werk, das ein Spiegelbildihres eigenen Lebens ist. Eine hochartifizielle Filmkompositionvon anstrengend-intensiver Bildkraft, die zu einer faszinierenden Ästhetik verdichtet wurde.“ (Lexikon des internationalen Films) HH
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Gernstls Reisen – Auf der Suche nach dem Glück Deutschland 2005, R: Franz Xaver Gernstl
“‘Gernstls Reisen‘ ist eine Zusammenstellung der skurrilen, über einen Zeitraum von 20 Jahren für das Fernsehen unternommenen Streifzüge des bayerischen Dokumentarfilmers Franz Xaver Gernstl in deutschsprachigen Gefilden. Ausgestattet mit VW-Bus, zwei Freunden und einer schönen unaufgeregten Neugier, erforscht Grimme-Preisträger Gernstl Land und bemerkenswerte Leute – vom ostdeutschen Schrebergärtner, der sich einen Kletterberg zwischen die Gemüsebeete gebaut hat, bis zum Theologen, der sich der Schafzucht und Käseherstellung verschrieben hat und dabei auf ,gute Gedanken‘ kommt. Ein spontan eingefangenes, so unterhaltsames wie lebensnahes Roadmovie, das von dem Geheimnis zufriedener Menschen handelt.“ (Der Spiegel) HH
Glut (Krisana) Deutschland/ Lettland 2005, R: Fred Kelemen, D: Egons Dombrovskis, Aija Dzerve / Originalfassung mit Untertiteln
„Ein Mann begegnet nachts auf einer Brükke einer Frau, die in die Tiefe springen will, greift aber nicht ein. Erst nach ihrer Tat reut ihn seine Passivität. Er beginnt, den Spuren der Frau zu folgen und nach ihren Beweggründen zu forschen, wobei er zunehmend die Distanz verliert. Dunkles, weitgehend nachts spielendes Drama, dessen insistierende Bildsprache bedrängende Tableaus der Düsternis entwirft, in denen die metaphysische Unbehaustheit des Menschen aufscheint.“ (filmdienst) HB
H
Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page
Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. „Hard Candy“ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache.“ (tip) H, HB, HH, Hl, KI
Das Haus am See USA 2006 , R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock
„Getragene Romanze über zwei Brieffreunde, die sich ineinander verlieben, dann aber feststellen, dass sie zwei Jahre voneinander getrennt leben. Nach „Shall We Dance“ nimmt sich Hollywood wieder einer Romanze aus Asien an, in diesem Fall ist es der koreanische Film „Siworae“ (internationaler Titel: „Il Mare“) aus dem Jahr 2000. Hollywood-Neuling Alejandro Agresti übernimmt allerdings nur die Prämisse der Tragödie, die er als Grundlage für eine Liebeserklärung an die Liebe nutzt, in der er seine Stars Keanu Reeves und Sandra Bullock gut aussehen lässt.“ (Blickpunkt:Film) HH
I
Iberia Spanien 2005, R: Carlos Saura, D: Sara Babas, Antonio Canales
„Eine von Isaac Albéniz` gleichnamiger Suite inspirierte musikalische Reise durch unterschiedliche Regionen Spaniens ohne Anspruch auf ethnische Authentizität, die vom Wechsel visueller und musikalischer Rhythmen lebt, scheinbar Unverbindbares verbindet und ein vielschichtiges Porträt spanischer Identität vermittelt. Die Stilisierung der einzelnen Regionen funktioniert durch die hervorragende Bildgestaltung, das Spiel mit Spiegeln, Farben, Licht und Schatten, vor allem aber durch Tanz und Musik, wobei Carlos Saura die großen Meister des Flamenco zusammenbringt. (filmdienst) HH
Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha
„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Imago – Meret Oppenheim Schweiz 1988, R: Pamela Robertson-Pearce, Anselm Spoerri
„Der Film ist eine rückblickende Begegnung mit einer der bedeutenden Schweizer Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Er sollte ursprünglich in gemeinsamer Arbeit mit Meret Oppenheim entstehen. Nach deren Tod haben die Filmschaffenden Texte von ihr – Briefe, Tagebuchausschnitte, Gedichte und Träume – zu einem Gerippe gefügt, das die vielschichtig gewobene Bilddokumentation stützt, manchmal aber auch einengt. Der Film schärft das Verständnis für kreatives Schaffen, das aus eigenem Erleben wächst.“ (Zoom) H
K
Kilomètre Zéro Frankreich/Irak2005, R: Hiner Salem, D: Eyam Ekrem, Nazmi Kirik / Originalfassung ohne Untertitel
„Der seit 20 Jahren im westeuropäischen Exil lebende Maler und Regisseur Hiner Saleem ist nach dem Sturz Saddams in seine Heimat im irakischen Teil Kurdistans zurückgekehrt und hat dort einen Film gedreht, der auf Ereignisse aus dem Jahr 1988 zurückgreift. Im Gestus der Tragikkomödie schildert er das Schicksal eines jungen kurdischen Elektrikers, der aus der Armee desertiert und mit seiner Familie vor einer Militärdiktatur flieht, die Kurden unterdrückt und verfolgt. Ergreifend, amüsant und politisch aufschlussreich.“ (tip) HB
Klimt Deutschland/Österreich 2006, R: Raoul Ruiz, D: John Malkovich, Veronica Ferres
„Moment, das soll der Jugendstilmaler Gustav Klimt sein? Dieser selbstgefällige, unsympathische Fatzke, der noch als Mittvierziger unter Mamas Fuchtel steht und von einem lustlosen John Malkovich mit affektiert geschürzten Lippen gespielt wird? Okay, es ist das gute Recht des Regisseurs, seine subjektive Sicht auf den berühmten Wiener Künstler (1862 – 1918) zu präsentieren. Doch tut er dies mit einer wirren Story, deren prätentiöse Dialoge über Kunst nerven und Laien geradezu ausgrenzen. Die Nacktmodelle, die dröge in den Kulissen herumstehen, machen den Film auch nicht aufregender.“ (Cinema) H, HH, OL
Kurische Nehrung Deutschland 2001, R: Volker Koepp
“Eine sommerliche Erkundung der Kurischen Nehrung, jener gewaltigen, knapp hundert Kilometer langen Wanderdüne im Baltikum, einer unberührten weißen Lndschaft mit Kiefern und Erlenwäldern. Große Naturpanoramen, liebevolle Beobachtungen in einen Vogelschutzwarte. In bekannter Beiläufigkeit dokumentiert Volker Koepp seine Besuche bei Einheimischen und lässt sie von ihrem Leben, ihrer familiären Geschichte und ihren bescheidenen Zukunftshoffnungen berichten.“ (tip) H
L
Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins
„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm (Bob Hoskins) 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Henderson (Judi Dench) als exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) H, HH. Kl, Ol
Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch
„‘Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, KI, OL
Leben in mir Polen/Deutschland 2004, R: Malgorzata Szumowska, D: Malgosia Bela, Marek Walczewsk
„Die Polen sind gerne tiefgründig, poetisch und traurig. Die junge polnische Regisseurin Malgosia Szumowska erfüllt in ihrem zweiten Spielfilm „Leben in mir“ dieses Klischee leider etwas zu genau. Erzählt wird die Geschichte einer jungen Frau, die sich zwischen Schwangerschaft und Abtreibung entscheiden muss. Überzeichnete Figuren und künstliche Dialoge lassen den Film kitschig und unbeholfen erscheinen. Allein die Hauptdarstellerin Malgosia Bela, die einst als polnisches Top-Modell ihr Geld verdient hat und hier ihr Schauspieldebüt gibt, rettet den Film vor der totalen Entgleisung.“ (tip) H, HB, HH
M
Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar
„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine (Sabine Azéma) und William (Daniel Auteuil), das mit einem blinden Dorfbürgermeister (Sergi Lopez) und seiner Frau (Amira Casar) die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“
(tip)H, HB, HH, KL, Ol
Maria an Callas Deutschland 2005, R: Petra Katharina Wagner, D: Götz George, Claudia Michelsen
„Ein erfolgreicher Designer findet nach dem Unfalltod seiner Frau heraus, dass diese sich seine Identität ‚ausgeliehen‘ hatte, um mit einer anderen Frau eine E-Mail-Freundschaft zu führen. Der Mann führt diese Korrespondenz fort und besucht die Internet-Bekanntschaft schließlich in ihrer kleinen, schäbigen Pension an der Ostsee. In wenig überzeugender Fernsehästhetik umgesetzte Psycho-Liebesgeschichte, die ihre bemerkenswerten Darsteller ebenso wie das Publikum notorisch unterfordert.“ (filmdienst) HB
Mein verschärftes Wochenende Kanada/Großbritannien/USA 2005, R: Pat Holden, D: Brendan Fehr, Chris Klein
„Ein Videofilmer mit der Vorliebe für Abseitiges wird von seiner Freundin verlassen und fällt in eine tiefes seelisches Loch. Um ihn wieder aufzurichten, weiß sein Bruder nur ein einziges Mittel: ihm möglichst schnell wieder zu Sex zu verhelfen. Brachialkomödie, die Körperlichkeit von ihrer animalischsten Seite zeigt und nur mit Mühe dem Vorwurf der Kinderpornografie entgeht. Ein sexistischer Film, bieder, dumm und leer.“(filmdienst) H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Moolaadé Senegal/Frankreich/Burkina Faso/Kamerun/Marokko/Tunesien 2004, R: Ousmane Sembène
„Sembènes Filme sind Anleihen an Brechtsche Parabeln, nur ungleich poetischer und ironischer. Selbst in ‚Moolaadé‘, einem Film über die verheerenden Folgen der rituellen Entfernung der Schamlippen und Klitoris kleiner Mädchen, gibt es Momente, in denen die unterdrückten und verstümmelten Frauen lachend über ihre despotischen Männer triumphieren. Als alter Mann hat Sembène den entscheidenden Film über die Zukunft junger afrikanischer Mädchen gedreht.“ (tip) HH
O
Offside Iran 2006, R: Jafar Panahi, D: Safar Samandar, Shayesleh Irani
„Halbdokumentarisch am Rand eines Länderspiels der iranischen Nationalmannschaft in Teheran gedreht, erzählt „Offside“ mit bitterem Humor von einer kleinen Gruppe von Frauen, die bei ihren Versuchen, sich unerkannt unter die Männer zu mischen und so ins Stadion zu gelangen, erwischt wird. Die weiblichen Fans werden hinter einer Absperrung festgehalten, bewacht von jungen Soldaten, die selbst lieber dem Spiel zusehen würden. Die besonderen Abseitsregeln werden zu einer Metapher für die politische Situation im Iran, in dem eine vielfältige Zivilgesellschaft von den islamistischen Machthabern ins Abseits gestellt wurde.“ (tip) H, HB, HH
Das Omen – 666 USA 2006, R: John H. Moore, D: Liev Schreiber, Julia Stiles
„30 Jahre nach Richard Donners Grusel-Klassiker ‚The Omen‘ wagt sich der irische Actionregisseur John Moore an ein – beinahe gelungenes – Remake. Dabei versucht seine Version, die zum Teil wörtlich auf dem Originaldrehbuch von David Seltzer basiert, eine sanfte Verankerung des Stoffs in unsrer (apokalyptischen?) Gegenwart. Wie schon bei Donner beginnt das Unheil damit, dass das Diplomatenpaar Robert und Katharine Thorn nach einer Fehlgeburt ein elternloses Baby zu sich nimmt, das in der selben Nacht wie ihr tot geborener Sohn zur Welt kam. Doch der kleine Damien erweist sich je länger, desto grausamer als veritabler Satansbraten. Das Böse hat sein Machwerk auf Erden begonnen.“(Neue Zürcher Zeitung) BHV, H, HB, HH, Hl, KI, Ol
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Populärmusik aus Vittula Schweden/Finnland 2004, R:Reza Bagher, D: Max Enderfors, Andreas af Enehielm
“Ganz im Norden Schwedens sind die Menschen so rauh wie das Wetter, und das bedeutet, Trinkgelage sind die gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres. Hier wachsen in den sechziger Jahren Matti und Niila auf – Matti in einer schon recht liberalen Familie, Niila unter dem Terrorregime seines strengen Vaters. Als die beiden Jungen eines Tages die Beatles-Single ,Rock‘n‘Roll Music‘ hören, entdekken sie eine neue Welt. Und gründen eine Rockband. ,Populärmusik aus Vittula‘ basiert auf dem gleichnamigen autobiografischen Bestseller von Mikael Niemi, der auch in Deutschland 100 000 Mal verkauft wurde. Der Film ist eine einfühlsame und mitreißende Umsetzung der Coming-of-Age-Geschichte – und auf jeden Fall gelungene Werbung für Schwedenurlaube.“ (Spiegel) H, HB
Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell
„Wolfgang Petersens Remake von „Die Höllenfahrt der Poseidon“ von 1972, in dem eine gewaltige Welle einen Passagierkreuzer zum Kentern bringt. Im 150 Mio. Dollar schweren Remake der „Höllenfahrt der Poseidon“ setzt Wolfgang Petersen auf Tempo, Action und spektakuläre Schauwerte und weniger auf Psychologie. Kurt Russell und Josh Lucas führen Ensemble des zeitgemäßen Katastrophenthrillers.“ (Blickpunkt:Film) HH
Pride and Prejudice (Stolz und Vorurteil) Großbritannien 2005, R: Joe Wright, D: Keira Knightley, Matthew Macfadyn/ Originalafassung mit Untertiteln
“Aus Austens leichtfüßigem, hintersinnigem Roman hat die Drehbuchautorin Deborah Moggach ein melancholisches Drama in Moll gemacht, und der Regisseur Joe Wright vermag es nicht, die falsche Tonlage zu verhindern, bekennt er doch, den Roman nie gelesen zu haben.“ (Neue Zürcher Zeitung) HB
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Rang de Basanti – Die Farbe Safran Indien 2006, R: Rakeysh Omprakash Mehra, D: Aamir Kahan, Alice Patten
„Rang de Basanti“ ist ein furioses Bollywood-Stilgemisch aus Liebesfilm, Actionkracher und Agitprop. Eine blonde Britin reist nach Delhi und findet in vier hübschen Langzeitstudenten und einem Hindu-Fundi die Idealbesetzung für ihren Film über die indische Unabhängigkeitsbewegung. Als ein Freund der Clique durch staatliche Schlamperei stirbt, machen die überzeugten Hedonisten mit dem Rollenspiel ernst und schießen mit echter Munition: auf die Drahtzieher der Korruption, Indiens größten inneren Feind. Regisseur Rakeysh Omprakash Mehra politisiert Bollywood und kämpft mit allen Mitteln der Popkultur für die Zivilcourage.“ (Der Spiegel) HH
Requiem Deutschland 2006, R: Hans-Christian Schmid, D: Sandra Hüller, Imogen Kogge
„‘Requiem‘ basiert auf einem Fall von Exorzismus, der sich 1976 im fränkischen Klingenberg ereignet hat. Die soeben auf der Berlinale als beste Schauspielerin ausgezeichnete Hauptdarstellerin Sandra Hüller verkörpert bezwingend eindringlich eine junge Katholikin, die mit ihrem Glauben ringt und sich von Dämonen besessen wähnt. Bewundernswert souverän trägt Hüller diesen Film, schultert den schweren Stoff mit Leichtigkeit. Dem Regisseur Hans-Christian Schmid (,Crazy‘, ,Lichter‘) ist ein ergreifendes Drama gelungen – das Psychogramm einer zerrissenen Frau und zugleich ein präzises Porträt der deutschen Provinz.“ (Der Spiegel) HB, HH
Rote Sonne Deutschland 1969, R: Rudolf Thome, D: Uschi Obermeier, Marquard Bohm
“Deutschland, oder besser München 1969. In der Luft liegen ein Hauch von Terror und zwei Hauche von Uschi Obermeier. Es ist meist Sommer. Die Kommune I produziert Traumpaare, maoistische Real-Operetten und neue Sexfronten. In dieser Situation dreht Rudolf Thome, der „Sonderfall“ der Münchener Schule der Sensibilisten (versus die Politniks aus Berlin) einen kleinen amerikanischen Film. Vier Mädchen ermorden alle ihre Liebhaber, vier Bräute sehen schwarz, bis dann die Liebe dazwischentritt. Marquard Bohm war schuld. Es folgt ein Showdown am Starnberger sse, den man sich anschließend und fürderhin als Idealplatz des eigenen Sterbens in Ruhe und Frieden erdenkt.“ (taz) HH
S
Schiffe aus Wassermelonen Türkei 2004, R: Ahmet Ulucay, D: Fizuli Caferof, Ismail Taslak Hakki
„Lakonisch, mit verhaltenem Humor und Laiendarstellern erweckt der Türke Ahmed Ulucay Erinnerungen aus seiner Kindheit in der anatolischen Provinz während der 1960er Jahre wieder zum Leben: die Begeisterung für das Kino und frühe, hilflose Versuche, mit einem selbstgebastelten primitiven Projektor Filmbilder zum Laufen zu bringen; die erste, hoffnungslose Liebe zu einem älteren Mädchen. Eine gemütlich-stimmungsvolle, filmtechnisch verspielte, nicht immer stilsichere Milieuschilderung.“ (tip) HH
Das Schloss im Himmel Japan 1986, R: Hayao Miyazaki
„Weil der japanische Kinomärchen-Erzähler Hayao Miyazaki, 65 (“Chihiros Reise“), Computer geringschätzt und seine phantastischen Szenerien noch immer in Handarbeit zeichnet, wird er nur alle paar Jahre mit einem neuen Werk fertig. Doch um seinen Fans die Wartezeit zu verkürzen, kommt nun das 20 Jahre alte Schloss-Märchen aus seinem Zauberladen in die deutschen Kinos. Die Abenteuerfabel um die kindliche Heldin Sheeta mag schlichter sein als die Storys manch späterer Filme des Meisters, doch seine visuelle Fabulierlust entfaltet sich in ihrer ganzen Virtuosität: Biedermeierliche Kulissen, bizarre Luftschiffe wie aus einem Jules-Verne-Roman und graziöse Roboter kommen in einem unverwechselbaren Universum zusammen, das irgendwo über allen Wolken dahinsegelt – doch Vorsicht: Die irdischen Kategorien von Gut und Böse gelten dort nur bedingt.“ (Der Spiegel) H, HB, HH
The Sentinel – Wem kannst du trauen? USA 2006, R: Clark Johnson, D: Michael Douglas, Kiefer Sutherland
„Ein langgedienter Agent des Secret Service gerät in Verdacht, an einem geplanten Attentat auf den amerikanischen Präsidenten beteiligt zu sein. Sein ehemaliger Freund, ebenfalls ein Geheimagent, erweist sich als seine größte Gefahr. Solide konstruierter Thriller, der durch stärker vertiefte Psychologie der Charaktere viel hätte gewinnen können, aber auch so ein bezeichnendes Exempel für den neuen Hollywood-Trend ist, sich Anregungen bei Fernsehserien vom Schlage „24“ zu holen.“ (filmdienst) H, HB, HH, KL, Hl, Ol
Shaggy Dog USA 2006, R: Brian Robbins, D: Tim Allen, Robert Downey Jr.
„Tim Allen (‘Hör mal, wer da hämmert‘) mimt in der Disney-Familienkomödie einen ehrgeizigen Anwalt, den ein kurioses Virus zum zotteligen Kläffer mutieren lässt. Die konventionelle Familienkomödie aus dem Hause Disney ist ebenso fluffig wie ihr haariger Hauptdarsteller. Sei‘s drum: Die seichte, mit Slapstick gespickte Neuauflage der „Zotti“-Klassiker von 1959 und 1976 hat immerhin genug Drive, um Kids vor Begeisterung aufjaulen zu lassen. Ist doch auch was. Zumal wenn sie hinterher die Frage stellen: ‚Du, Papa, sind alle Männer in Wirklichkeit Hunde?‘“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Shortcut to Nirvana – Kumbh Mela USA 2004, R: Maurizio Benazzo, Nick Day / Originalfassung mit Untertiteln
“Dokumentarfilm über das gigantische Hindi-Fest Maha Kumbh Mela, das nur alle 144 Jahre begangen wird und bei dem 2001 zwischen 30 und 70 Millionen Menschen in die indische Stadt Allahabad strömten. Der Film vermag die spirituelle Dimension des Festes kaum zu vermitteln, weil die Kamera in der Perspektive des staunend-überwältigenden Blickes verharrt, die Fremdes und Exotisches einfängt und kaum Distanz zu dem lärmenden Jahrmarktstreiben aufbauen kann. Immerhin kommt dem Film der Verdienst zu, das erste Filmdokument dieses Jahrhundertereignisses zu sein.“ (filmdienst) HH
Silent Hill USA/Japan/Frankreich 2005, R: Christophe Gans, D: Radha Mitchell , Sean Bean
„Mit Vorerklärungen hält sich ‚Silent Hill‘ nicht lange auf. Kurz nach Drücken des Startknopfes dieser Game-Adaption sucht Rose Da Silva bereits ihre Adoptivtochter in der Geisterstadt Silent Hill. Wenig überraschend wird ihr Aufenthalt dabei zum Jump-and-Run durch einen trüben Phantastik-Horror-Kosmos. Regisseur Christophe Gans legt hier mit großem atmosphärischem Aufwand alles in die schön finsteren Bilder, den dräuenden Ton und die Effekte. Doch darin steckt keine Seele. Nur öde Langeweile.“ (tip) H, HB, HH
Slither USA 2006, R: James Gunn, D: Nathan Fillion, Elizabeth Banks
„Außerirdische Organismen suchen ein amerikanisches Provinzkaff heim. “Slither“ ist das Werk von James Gunn, Drehbuchautor des „Dawn of the Dead“-Remakes. Sein Regiedebüt setzt auf deftiges Gematsche, das mit einem Augenzwinkern serviert wird und insofern nicht mit den neuen ultrabrutalen Horrorfilmen wie „Hostel“ oder „Saw“ vergleichbar ist. Man merkt, dass hier ein begeisterter Fan für Fans am Werk war. So fräst sich der Zitatenschatz durch sämtliche Horror-Sujets, weckt Erinnerungen an „Das Ding aus einer anderen Welt“ oder lässt die Nacktschnecken aus dem All zu einem Mädchen in die Wanne rutschen wie seinerzeit in „Parasitenmörder“. Doch obwohl es einiges zu lachen gibt, stößt „Slither“ nie in die wirklich albernen Gefilde von Horrorkomödien wie „Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster“ oder gar „Shawn of the Dead“ vor. Dafür nimmt James Gunn das Genre dann doch zu ernst.“ (Cinema) H, HB, HH, KI, Ol
Sommer vorm Balkon Deutschland 2005, R: Andreas Dresen, D: Inka Friedrich, Nadja Uhl
„‘Und es war Sommer…‘: Zur Musik von Siebziger-Jahre-Schlagern entfaltet Regisseur Andreas Dresen die Geschichte der Freundinnen Nike und Kathrin. Nike ist Krankenpflegerin und selbstbewusst; trotzdem bringt die Liebe zu einem LKW-Fahrer ihr Leben aus der Bahn. Kathrin hat einen Sohn und ist seit einiger Zeit arbeitslos; ihr Alkoholkonsum droht außer Kontrolle zu geraten. Dresen erzählt mit Humor von den Hoffnungen und Enttäuschungen seiner Protagonistinnen, nimmt aber auch deren Nöte und Konflikte ernst. Diese Balance zwischen Komödie und Tragödie verschafft dem Film poetischen Realismus.“ (Rheinischer Merkur) HB, kL
Stalker UdSSR 1979, R: Andrej Tarkowskij, D: Alexander Kaidanowskij, Antonio Solonzyn
“Drei Männer starten zu einer Expedition in die „Zone“, die irgendwo hinter einer verödeten Industrielandschaft liegt: Ein verlassener, verbotener Bezirk, in dem vor 20 Jahren ein Meteor oder ein Atomschlag niederging und aus dem Soldaten, die das Terrain erkunden sollten, nicht zurückkamen. Die Reise der drei verirrten Seelen ins Reich der Toten, in diese Endzeit-Landschaften, wo Raum und Zeit zerfließen, ist ein Psychotrip, eine Prüfung. Mit melancholischem Ernst entwirft Tarkowskij eine seiner spirituellen Phantasmagorien, in denen es um moralische, philosophische und religiöse Fragen geht. Die suggestive Kraft dieses Films liegt in seinen dichten, schönen Bildern und seinen satten, dunklen Farben, in seiner assoziationsreichen, sinnlichen Geräusch- und Musikkulisse, in seinem Pathos und seiner fast meditativen Ruhe.“ (Wolf Donner) HH
Swimming Pool Frankreich/Großbritannien 2002, R: Francois Ozon, D: Charlotte Rampling, Ludivine Sagniert
“Zähe Rivalitäten zwischen zwei grundverschiedenen Frauen, frivole Nacktheit (Ludivine Sagnier) gegen nordländische Prüderie (Charlotte Rampling), die glühende Sonne des Südens und schließlich: ein Mord am Pool. Aber nein, François Ozons spritziges Sommerstück ist kein Remake von Jacques Derays quälerischem Liebesdrama ,La piscine‘ aus dem Jahre 1969, sondern verfolgt vielmehr – entlang der Figur der englischen Krimi-Schriftstellerin Sarah Morton (Rampling), die sich zum Schreiben in ein Haus nach Südfrankreich zurückzieht – in kongenial kreativer Weise die blühenden, witzigen und grausamen Wege der Phantasie und schöpferischen Inspiration.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH
T
Teddy Twenty Awards „1987 begann die Erfolgsstory eines Filmpreises, dessen Verleihung innerhalb der Internationalen Filmfestspiele Berlin eine der größten Veranstaltungen geworden ist: Mit dem »Teddy Award« werden jährlich die besten schwullesbischen Kurz-, Dokumentar- und Spielfilme ausgezeichnet. Dieses Jahr feierte der kleine Bruder des Goldenen Bären seinen 20.Geburtstag und schaut zurück auf eine bewegte Zeit und stolze Gewinner. Zum Teddy-Geburtstag zeigt das Kino 46 eine außergewöhnliche Kollektion der prämierten Kurzfilme.“ (Kommunalkino Bremen) HB
Tierisch Wild USA 2006, R: Steve Williams
„Von seinem dominanten Papa, Herrscher des New Yorker Zoos, genervt, zieht sich Löwenjunge Ryan schmollend in einen Container zurück – der prompt nach Afrika verfrachtet wird. Visuell übertrumpft „Tierisch wild“ die Urwaldabenteuer-Konkurrenz „Madagascar“ zwar durchaus. Regiedebütant Steve „Spaz“ Williams profilierte sich immerhin als Effektespezialist bei Actionkrachern wie „Jurassic Park“. Aber was helfen noch so akkurat geflufftes Fell und grandiose Dschungel-Impressionen, wenn die Vater-Sohn-Story vor Pathos trieft, der Humor im Dickicht meist auf der Strecke bleibt und die Musikeinlagen Schmalz statt Schmiss bieten? Eben: Gar nichts.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol
Trains of Winnipeg Kanada 2004, R: Clive Holden / Originalfassung ohne Untertitel
„Clive Holden, kanadischer Künstler, Schriftsteller und Filmemacher präsentiert ein Filmgedicht. Im Anschluss daran stellt er Prozess und Subtext seiner intermedialen Kunstproduktion vor.“ (Kommunalkino Bremen) HB
Tsotsi Südafrika/Großbritannien 2005, R: Gavin Hood, D: Presley Chweneyagae, Mothusi Magano
„‘Tsotsi‘ ist gerade mal 19 Jahre alt, aber eine Zukunft hat er schon lange nicht mehr. Mit seiner Gangsterbande schlägt er sich durch sein Elendsviertel vor Johannesburg, und wenn er auf seinen Raubzügen jemanden tötet, nimmt ihn das nicht viel mehr mit, als schlüge er eine Fliege tot. Bis er nach einem Autodiebstahl ein Baby auf der Rückbank entdeckt, erst zum Ersatzvater und dann doch noch ein besserer Mensch wird. Mit dem Hauptdarsteller Presley Chweneyagae hat Regisseur Gavin Hood einen Glücksgriff getan und macht aus einer eher konventionellen Geschichte einen mitreißenden Film, der sich bei aller Ausweglosigkeit nicht scheut, ein bisschen Hoffnung durchschimmern zu lassen. Dafür gab es in diesem Jahr verdientermaßen den Oscar für den besten ausländischen Film.“ (Der Spiegel) HH
U
Unbekannter Anrufer USA 2006, R: Simon West, D: Camilla Bell, Tommy Flanagan
„In der Einsamkeit eines versteckt am See gelegenen Luxusanwesens wird ein Babysitter, der zwei schlafende kranke Kinder betreuen soll, von einem psychopathischen Anrufer terrorisiert, der in dem großen Haus ein tödliches Katz- und Maus-Spiel arrangiert. Der mühsam auf Spielfilmlänge ausgedehnte Prolog des Horrorfilm-Klassikers „Das Grauen kommt um 10“ (1978) verschenkt seine düstere Atmosphäre allzu schnell an etliche Längen und uninspiriert eingeflochtene Horror-Stereotype.“ (filmdienst) DEL, H, HB, HH, KL, Ol
W
We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer
„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H, HB, HH
Wenn die Flut kommt Belgien/Frankreich 2004, R: Gilles Porte, Yolande Moreau, D: Olivier Gourmet, Yolande Moreau / Originalfassung mit Untertiteln
„Flach und trist ist der Norden Frankreichs, durch den Irène mit ihrer One-Woman-Show tingelt. Darin tritt sie als Maskierte auf, die den Mord an ihrem Liebhaber beichtet. In eintönigem Wechsel zeigt der Film Ausschnitte des Bühnenstücks, Irènes einsame Abende in hässlichen Hotels sowie die Etappen ihrer halbherzigen Liebe zu einem Belgier. Der Unterhaltungswert hält sich in Grenzen, die Emotionen auch. Hier herrscht eher Ebbe als Flut.“ (Cinema) HB
What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz
“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) H, HH
Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren
“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von „Wie im Himmel“. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen. Wer sich aber zwei Stunden hemmungsloser Gefühligkeit hingeben will, wird von Kay Pollaks Film begeistert sein.“ (Cinema) H, HB, HH, Ol
Wie in der Hölle Frankreich/Italien/Belgien/Japan 2005, R: Danis Tanovic, D: Emmanuelle Béart, Karin Viard
„Die Schicksale von vier Frauen, die zusammenhanglos nebeneinander zu stehen scheinen, offenbaren sich durch das Einwirken eines jungen Mannes als tragische Verflechtungen, in denen ein unerbittliches Schicksal wirkt. Nach Tom Tykwers „Heaven“ die zweite Verfilmung eines Drehbuchs aus Krzyzstof Kieslowskis „Himmel-Hölle-Purgatorium“-Trilogie. Die kunstvoll konstruierte Handlung erweist sich als spannungsarm exekutierte philosophische Reflexion, deren Szenario mit erlesenen Mitteln durchgespielt wird, der es aber deutlich an Substanz mangelt.“ (filmdienst) H, HH
Die wilden Kerle III Deutschland 2005 R: Joachim Masannek, D: Wilson Ochsenknecht Gonzalez, Jimi Ochsenknecht
„Mit ‚Die wilden Kerle III‘ sind die Verfilmungen von Joachim Masan Yesneks Kickerbanden-Bücher jetzt in die Kinderfilm-Kreisliga abgestiegen. Nicht nur, dass das Talent der Jungdarstellerriege beim Aufsagen der oft peinlichen Dialoge offensichtlich nicht mitgewachsen ist, verdribbelt sich der Film ohne spürbaren Fußballenthusiasmus bis zum Finale in der feindlichen Natternhöhle mit misslungenen Klischeespielereien und dürftigem Klamauk.“ (tip) H, HB, HH
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X-Men: Der letzte Widerstand USA 2006, R: Brett Ratner D: Hugh Jackman, Sir Ian McKellen
„Runde drei im Duell gute gegen böse Mutanten – diesmal hat die Truppe um Professor Xavier sogar einen Mittelsmann im Weißen Haus: den reizenden, blaubepelzten ‚Sekretär für Mutantenangelegenheiten‘, vom ewig grimmigen, aber löwenherzigen Wolverine passend als ‚Furball‘ bezeichnet. Nach einem erstaunlich ruhigen Start mit vielen süßen, nachdenklichen und um Toleranz werbenden Geschichten wird man am Ende doch noch mit einem anständigen Actionkampf belohnt.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, Ol