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Archiv-Artikel

Was sind Verschmutzungsrechte?

Um den globalen Temperaturanstieg zu bremsen, wurde 1997 das Kioto-Protokoll von vielen Staaten unterschrieben: Bis 2012 soll der Ausstoß an Treibhausgasen um fünf Prozent verringert werden – gemessen am Jahr 1990. Die Europäische Union verpflichtete sich zu einer Reduktion um acht Prozent, Deutschland will um 21 Prozent senken. Als wesentlicher Weg dahin wurde der Handel von so genannten Emissions-Zertifikaten vereinbart. Ein Zertifikat berechtigt zum Ausstoß einer bestimmten Menge an Treibhausgas. Die Menge an Zertifikaten soll stetig schrumpfen, ihr Preis stetig steigen. In der Praxis werden vor allem Kohlendioxid-Rechte gehandelt, weil CO2 bei jeder üblichen Verbrennung entsteht. Die Preise dieser Zertifikate liegen an der Klimabörse zurzeit bei 15 Euro je Tonne CO2, Tendenz sinkend.In Deutschland wurden im vergangenen Jahr insgesamt rund 870 Millionen Tonnen CO2 ausgestoßen, 474 Millionen Tonnen davon kamen aus Sektoren, die dem Emissionshandel unterliegen – Kraftwerke und Industrie. Das waren 21 Millionen Tonnen CO2 weniger, als die Industrie gedurft hätte. Zwischen 2008 bis 2012 jährlich soll sie nun 482 Millionen Tonnen CO2 ausstoßen dürfen. Zum Vergleich: Ein durchschnittliches Auto bläst bei 12.000 Kilometern pro Jahr rund 2,5 Tonnen CO2 in die Luft. Rund 29 Millionen Tonnen CO2 stößt alleine das RWE Kohlekraftwerk Bergheim jährlich aus. TAZ