In aller Kürze

Ärzte demonstrieren

300 Ärzte und Ärztinnen haben gestern in der Innenstadt für bessere Arbeitsbedingungen an kommunalen Krankenhäusern demonstriert. Zu den Protesten waren nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund auch MedizinerInnen aus Oldenburg, Lüneburg und Hannover angereist. Für eine Stunde Nachtdienst bekämen die Mediziner gerade elf Euro ausgezahlt, erklärte eine Rednerin auf der Kundgebung. Sie prangerte auch die hohen Gehälter der Klinik-Chefs an, die in den letzten Monaten in Bremen verschlissen worden sind und offenbar ihrer Aufgabe nicht gewachsen waren. Mit der Parole „Geiz ist geil“ karikierten sie die Haltung der Arbeitgeber der Krankenhäuser.

Brustkrebs-Vorsorge

Mehr als eine Million Frauen in Niedersachsen und Bremen sollen in den nächsten zwei Jahren Einladungen zur Mammographie zwecks Früherkennung von Brustkrebs erhalten. Brustkrebs sei die häufigste Todesursache bei Frauen, sagte der Leiter des gestern in Bremen eröffneten Mammographie-Zentrums, Gerold Hecht. Bei jährlich bundesweit 19.000 Todesfällen könnten 3.000 Frauen durch die Reihenuntersuchungen gerettet werden. Das Programm richtet sich an Frauen zwischen 50 und 69 Jahren, bei denen noch keine Anzeichen einer Erkrankung vorliegen. Wer an der ersten Untersuchung teilnimmt, erhält im Zwei-Jahres-Rhythmus eine Einladung. Während der Phase als Modellprojekt war in Bremen die Beteiligung von 52 auf 55,3 Prozent gestiegen.

Justizzentrum größer

Das neue Justizzentrum am Wall nimmt mehr Platz ein als zunächst geplant. Entsprechende Pläne stellte Justiz-Staatsrat Ulrich Mäurer gestern dem Rechtsausschuss der Bürgerschaft vor. Demnach stehen dem Arbeitsgericht, Landesarbeitsgericht und dem Hanseatischen Oberlandesgericht zukünftig 4.300 Quadratmeter zur Verfügung, 450 mehr als ursprünglich vorgesehen. Gegenüber dem Altbestand bleiben dennoch Einsparungen von rund 630 Quadratmetern. Eine Neuausschreibung des Projekts erfolgt nicht, den Zuschlag hat wie bisher die „Weser-Wohnbau“.

Innensenator hilft BKA

„Wem half der Innensenator im Fall Kurnaz?“ Diese Frage wollte die SPD-Fraktion vom Senat beantwortet haben. Die Antwort ist klar: Das Landeskriminalamt Bremen hat seine Informationen über Murat Kurnaz an das Bundeskriminalamt weitergegeben, denn das ist zuständig für die Weiterleitung an die USA.

Keine Glaswand

Vorläufig gestoppt hat der Rechtsausschuss der Bürgerschaft gestern die Pläne von Justizstaatsrat Ulrich Mäurer, im denkmalgeschützten Schwurgerichtssal 218 des Landgerichts eine gebogene Glaswand zu errichten. Der grüne Rechtspolitiker Jan Köhler nannte das Vorhaben „absurd“. Über die möglichen Kosten wurde dem Parlament nichts berichtet.