LESERINNENBRIEFE
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Zusatznutzen beim Albenkauf

■ betr.: „Ein Topf mehr, aber was ist drin?“, taz vom 10. 1. 14

Endlich mal ein guter, ausgewogener Artikel zum Thema Musikstreaming. Als Mensch, der in den letzten 50 Jahren viele tausend Vinylplatten und CDs legal gekauft hat, betrachte ich das Streaming, mit Spotify und Konsorten, als eine wirklich tolle Bereicherung. Denn einmal kann ich alte, nicht mehr vorhandene Platten einfach wiederhören, aber auch viel Neues entdecken und habe dadurch sogar wieder vermehrt Alben gekauft – aber nur dann, wenn sie auch einen wirklichen Mehrwert boten. Denn das haptische Element und vor allem eine umfassende Information ist für mich beim Musikhören immer noch sehr relevant. Daran haben es aber vor allem die CD-Produzenten in den letzten Jahren vielfach fehlen lassen, indem sie ihre Produkte in völlig seelenlose billige Plastikschachteln, die sogenannten Jewel-Cases, gepackt haben und oft auch nur läppische Booklets ohne jeglichen Informationsgehalt dazulegten.

Hier sehe ich den wirklichen Zusatznutzen beim Albenkauf: Schön aufgemachte Digi-Packs, möglichst noch in Buchform mit Fotos und umfangreichen Informationen über die Musik und die Musiker. Und auch beim Streaming wünsche ich mir noch einen Mehrwert durch höhere Datenraten und einen besseren Klang, auch wenn dies dann ein paar Euro mehr kostet. Oder dazu noch die Möglichkeit, anzubieten, sich kleine Bücher, die man dann ins Regal stellen kann, quasi als Booklet dazuzuerwerben. RAINER WIDMANN, Wuppertal

So viel Zeit musste sein

■ betr.: „Langsam, aber schnell“, taz.am wochenende vom 11. 1. 14

So viel Zeit muss sein, trotz aller wahnwitzigen „Beschleunigung“: Diese Ausgabe hat sehr viel gute, wichtige Themen aufgegriffen (Ines Pohls Kommentar, Robert Misiks Kolumne, Grundeinkommen, Interview Hartmut Rosa, Zertifizierung von Prostitution u. a.). Ich habe bis Montagabend für diese Ausgabe gebraucht. Ich sag mal: Danke taz, dass es dich gibt. JÜRGEN SCHIERHOLZ, Bremen

Lustig und richtig

■ betr.: „Touché“, taz vom 15. 1. 14

Ha, ha, ha, was habe ich gelacht gerade: „Arschbremse“. So was von lustig … aber ist das korrekt? Schumi liegt in der Klinik, und Tom macht einen Skifahrerwitz? Nee! Ist genau richtig! Danke, liebe Wahrheit-Redaktion. JOST GUIDO FREESE, Düsseldorf

Was soll der Zwergenaufstand?

■ betr.: „Fallprüfungen gefordert“, taz vom 14. 1. 14

Also, ich versteh die Aufregung nicht. Dieser Staat bläst Milliarden an Euros Rüstungsindustriellen in den schon vorher wohlgepolsterten Hintern, dieser Staat verzichtet auf Milliardeneinnahmen, indem er reiche Steuerbetrüger nicht verfolgt – was soll dann der Zwergenaufstand wegen möglicherweise nicht ganz berechtigten Hartz-IV-Bezugs für ein paar Balkanmigranten? ERNST SOLDAN, Norderstedt

Projekt verdient Unterstützung

■ betr.: „Rinder in Rente“, taz vom 14. 1. 14

Ein guter Bericht über ein wundervolles Projekt, das jedwede Unterstützung verdient. Nicht zuletzt die gnadenlose und perverse Ausbeutung von „Milch“-Kühen haben mich vor zwei Jahren zur besten Entscheidung überhaupt gebracht: mich vegan zu ernähren. Und das ist gut so! Tiere haben Rechte! UDO EPPINGER, Aarbergen

Nicht nur Schlachttiere

■ betr.: „Es geht um die Menge“, taz vom 10. 1. 14

Natürlich will die taz ihre fleischessenden LeserInnen nicht vor den Kopf stoßen. Dennoch: „Wiederkäuer“ sind nicht nur Schlachttiere, sondern Lieferanten einer Vielzahl von Milchprodukten. Würden sie artgerecht und auf natürliche Lebensdauer nur dafür gehalten und nicht als Hochleistungsmaschinen in Ställe gepfercht, könnte es tatsächlich viel mehr „Weiden“ und Grünland geben. Die Anzahl der Tiere samt Emissionen würde insgesamt weniger, die Milchprodukte würden sicher teurer, aber das müsste es einem wert sein. In Wirklichkeit ist es genau umgekehrt. Grünland wird immer weniger, da man für die Massentierhaltung zur Fleischproduktion vor allem Getreide und „Kraftfutter“ benötigt! CHRISTIAN SORG, Möglingen

Würde dank Grundeinkommen

■ betr.. „Jeder ein König“, taz vom 11. 1. 14

Das Bedingungslose Grundeinkommen würde mit Sicherheit dazu beitragen, dass endlich jede und jeder die Würde erhält, die ihr beziehungsweise ihm zusteht, so wie es ja auch im Grundgesetz steht. Timo Reuters Argumentation für diese Idee macht deutlich, dass auffälligerweise sämtliche Argumente gegen das Bedingungslose Einkommen von (wirtschaftlichen) Gruppen kommen, die durch die Verwirklichung dieser Idee Macht und Einfluss verlieren würden. Ich kann nur hoffen, dass die Volksinitiative zum Grundeinkommen in der Schweiz weit über deren Landesgrenzen hinaus Beachtung findet und den Menschen bewusst macht, dass man nicht nur für politische, sondern auch für wirtschaftliche Freiheiten kämpfen kann und auch muss. BERND-MICHAEL KABIOLL, Berlin