Sünder Lebensmittelbranche

ESSEN Deutschland muss sich umweltfreundlicher ernähren, fordern Umweltbundesamt und Verbraucherzentrale. Ihr Rat: mehr Biolandbau

BERLIN taz | Ein Fünftel der Treibhausgase in Deutschland, verseuchtes Grundwasser, immer mehr Arten sterben aus – die Produktion von Lebensmitteln verursacht gravierende Umweltprobleme. Darauf haben Umweltbundesamt und der Bundesverband der Verbraucherzentralen am Mittwoch vor Beginn der weltgrößten Landwirtschaftsmesse Grüne Woche in Berlin hingewiesen.

Rund 25 Prozent aller Grundwasservorkommen enthalten den Angaben zufolge zu viel Nitrat, das aus dem Düngemittel Stickstoff entsteht und ein Gesundheitsrisiko ist. Dieses Wasser kann nur als Trinkwasser genutzt werden, wenn es verdünnt wird. Teils müssen Brunnen aufgegeben werden. Die Verbraucherzentrale befürchtet, dass so langfristig die Wasserpreise steigen könnten. Über zwei Drittel des Stickstoffs in Gewässern komme aus der Landwirtschaft.

Umweltbundesamt und Verbraucherschützer raten deshalb, Biolandbau stärker zu subventionieren. Denn Ökolandwirte würden weniger Dünger und Pestizide verwenden. Auch der Treibhausgasausstoß pro Produkt sei niedriger.

Der Verein „Die Lebensmittelwirtschaft“, der die Branche vertritt, dagegen lehnte es ab, „eine bestimmte Herstellungsmethode“ zu bevorzugen. Die konventionell geprägte Wirtschaft selbst wolle Ressourcen effizienter nutzen. JMA

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