heute in bremen: Niemand kennt die Pastinake
Heute weihen die Bremer Gartenfreunde ihren neuen Gemüselehrpfad ein
taz: Sie gehen beinahe täglich im Lehrgarten des Bremer Kleingärtner-Verbandes mit Kindern ins Beet und gärtnern – können die noch Möhren von Erdbeeren unterscheiden?
Sylke Brünn, Biologin und Umweltpädagogin: Im Laden vielleicht schon, aber wenn sie nur die Pflanzen sehen, wird es schwierig. Möhren erkennen dann noch die meisten, aber bei Erbsen stehen auch viele Lehrer ratlos davor. Und manche Kinder haben ganz offensichtlich noch nie einen Salatkopf gesehen.
Wie sieht es mit Schwarzwurzeln und Co. aus?
So etwas kennt kaum jemand, genauso wenig wie Rote Beete, Mangold, Pastinake oder Mairüben. Deshalb bauen wir in unserem Lehrgarten auch viele alte Gemüsesorten an, damit die nicht vergessen werden. Wir haben auch den blauen Schweden – eine blau gefärbte Kartoffel.
Interessieren sich Kinder überhaupt für Gemüseanbau?
Oh ja, sehr! Vor allem, wenn sie selbst Gemüse ziehen, also aussäen und später ernten und essen, sind sie ganz begeistert.
Haben Stadtkinder nicht zwei linke Gartenhände?
Nein, das bekommen die schon hin. Mich beeindruckt immer besonders, wie vorsichtig und mit wie viel Respekt sie die Pflanzen behandeln. Beim Kartoffeln anhäufeln muss man zum Beispiel aufpassen, dass man dabei nicht versehentlich eine Pflanze umknickt. Für die Kinder ist das eine motorische Herausforderung, aber in vier Jahren habe ich noch nie erlebt, dass eine Pflanze verletzt wurde. Fragen: Eiken Bruhn
Lehrgarten: Joh.-Friedr.-Walte-Str. 2, Kontakt: 50 55 03
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