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Archiv-Artikel

„Er sieht aus wie ein Karton“

FESTIVAL Auf dem Bunker in der Lloydstraße entsteht mit 750 Quadratmetern das größte Bremer Graffito

Von KB
Markus Genesius, 36,

■ ist gelernter Kaufmann, heute aber Graffiti-Writer unter dem Pseudonym „wow123“

taz: Herr Genesius, wie ist die Idee eines Street-Art-Festivals entstanden?

Markus Genesius: Ich arbeite schon lange mit der Kulturwerkstatt Westend zusammen. Angefangen hat es mit einem Workshop. So ist ein Eigengewächs entstanden und der Kontakt ist geblieben. Ich habe bereits 2003 ein Hip-Hop-Festival im Sportgarten organisiert und so ist uns die Idee gekommen, etwas Ähnliches zu wiederholen. Daraufhin habe ich mich mit vielen bekannten Street-Art-Künstlern in Verbindung gesetzt und gemeinsam mit Westend passende Orte in Bremen gesucht. Der Bunker in der Lloydstraße hat uns am besten gefallen und auch der Senat hat uns genehmigt, dort zu sprühen.

Welche Künstler werden vor Ort sein?

Hauptsächlich deutsche, die in der Szene sehr bekannt sind. Wir erwarten aber auch Künstler aus Los Angeles, London und Basel.

Wie soll der Bunker gestaltet werden?

Die Form des Bunkers ist der eines Kartons, in dem sich Sprühflaschen befinden könnten, sehr ähnlich. Diese Idee greifen wir auf. Die Wände sind bereits so vorbereitet, dass alles wie ein Karton aussieht, aus dem oben Sprühdosen herausgucken. Die Künstler gestalten dann individuelle Motive, die wie Aufkleber auf dem Karton aussehen. Da ein guter Freund von uns, „Dare“ aus der Schweiz, im März an einem Gehirntumor gestorben ist, möchten wir ihn versteckt in unseren Bildern würdigen.

Also ist das Festival eher eine Veranstaltung für befreundete Sprayer?

Nein, am Samstag organisieren wir ein Barbecue, um dem Laien die Möglichkeit zu geben, mit uns in Kontakt zu treten. Abends möchten wir dann alle Interessierten im Tower treffen. Dort treten ein Sprayer von uns und andere Rapper auf. INT.: KB

Bis 8.8., Bunker in der Lloydstraße