Esther Slevogt betrachtet das Treiben auf Berlins Bühnen

So tröpfeln die Ferientage dahin. Fast fürchtet man, dass schon der Herbst ums Haus schleichen könnte. Aber da sei der Tanz im August vor, der alljährlich die Bühnen der Stadt zu Saisonbeginn zwei Wochen lang zum Glühen bringt. „Human Rights“ heißt der Schwerpunkt in diesem Jahr, der die Auswahl der Produktionen unter dem Gesichtspunkt traf, inwieweit ethische Positionen im Tanz reflektiert werden können. In diesem Kontext wurde auch John Forsythes berühmte Choreografie „Human Writes“ eingeladen, aber auch das neue Stück von Alain Platels Genter Formation Les ballets C de la B mit „Gardenia“, einem Stück über Männer, die als Frauen leben. Der samoanische Tänzer, High Chief und Schamane Lemi Ponifasio zeigt mit „Tempest: Without a Body“ eine Vision über Freiheit und Bewusstheit. Mit aktuellen Arbeiten dabei sind außerdem Xavier Le Roy, Meg Stuart und Jérôme Bel sowie der bulgarische Tänzer und Extremperformer Ivo Dimchev – womit das Festival sich einmal mehr als wichtige Plattform der internationalen Tanz- und Performanceszene präsentiert. Ansonsten touren die verspielten Performer von Gob Squad durch Berlin. Ab Mittwoch sind sie in der Bar25 in der Holzmarktstraße, wo das Headquarter für „Super Night Shot“ aufgeschlagen wird und die Stadt zur Bühne einer fantastischen Mission. Wie immer bei Gob-Squad-Missionen werden auch diesmal Medien, Wirklichkeit und Fiktion, Performer und Normalos von der Straße zu einem großen Ganzen verschmelzen. Am Donnerstag wird in der Versuchsanstalt für Wasser- und Schiffbau im Tiergarten außerdem eine Musiktheaterperformance nach Heinrich von Kleist uraufgeführt. Mit „VWS Der Findling“ begibt sich die Oper Dymano West für ihre sehr besonderen Projekte wieder einmal an einen verborgenen Ort im Berliner Westen.

■ Tanz im August: 19. 8.–3. 9. www.tanzimaugust.de

■ „Super Night Shot“: Bar25, Mi.–Fr.

■ „VWS Der Findling“, ab Do. www.operdynamowest.org