Wohin in Bremen?
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■ Samstag, 19 Uhr

Hörsalon No. 1

Eine ausgesprochen schöne Idee: Ausgehend von einer Schallplatte will der „HörSalon“ regelmäßig an verschiedenen Orten Räume inszenieren. Den Auftakt macht Paul Bleys Album „Open, to Love“ aus dem Jahr 1973, zu dem im „Thisisnotashop“ (Vor dem Steintor 140) eine „musikalisch-kulinarische Inszenierung“ zu den Schallplatten von Annette Peacock sowie Paul und Carla Bley entstehen soll. Beide Musikerinnen haben für Paul Bley komponiert und waren ihm zeitweise auch intimer verbunden. Carla Bley wurde später zu einer wichtigen Komponistin und Band-Leaderin, Peacock arbeitete eher intim und experimentell.

■ Donnerstag, 18 Uhr, Freitag & Samstag, 20 Uhr

MIBnight Jazz-Festival

In der Schwankhalle ist das jährliche Festival der Musikerinitiative Bremen, kurz MIB genannt, heimisch geworden. Seit 2007 findet die mehrtägige Veranstaltung dort einmal im Jahr statt. Fast jedenfalls. Im letzten Jahr gab es nämlich kein Festival. Allerdings fiel die 2013-Ausgabe weniger aus, als dass sie verschoben wurde. Statt im November wird also dieses Mal im Februar drei Abende lang erkundet, welche Relevanz der Jazz, dem sein Ableben bereits nicht erst einmal bescheinigt wurde, heute noch hat. Wie gewohnt ist das stilistische Spektrum dabei breit aufgefächert: vom Modern Jazz der Gitarristin Sandra Hempel (Foto
: Natascha Protze) über den unorthodoxen Bigband-Sound von Monika Roscher bis zu interdisziplinären Projekten wie Sobotta/Markowski/Wildenhahn, die freie Improvisation mit Tanz kombinieren, gibt es viele spannende Ansätze. Eröffnet wird das Festival am Donnerstag mit dem Nachwuchswettbewerb „Jugend jazzt“. Weitere Informationen zum Programm im Internet: www.musikerinitiative-bremen.de.

■ Dienstag bis Sonntag

Romeo and Juliet

Es geht um die alte Geschichte einer verbotenen Liebe, aufgeschrieben von William Shakespeare, angelehnt an eine alte Geschichte aus Ovids „Metamorphosen“. Was passt, denn diese Liebesgeschichte hat ihrerseits einige Metamorphosen erlebt. In Bremen wurde „Romeo & Julia“ zuletzt in ein Sanatorium verlegt. Weniger pathologisierend der Ansatz der Choreografin Adrienne Canterna, die den Stoff als „klassisches Rockballett“ – was immer das sein mag – auf die Bühne des Musical-Theaters bringt. Denn so wie wir uns etwas unter klassischem Ballett vorstellen können, wüssten wir auch noch, was klassischer Rock ist – und ein Rock-Ballett, nun ja, dazu lässt sich ja auch so einiges imaginieren. Allerdings war zumindest uns nicht bekannt, dass das Rock-Ballett ein Genre wäre, das seinerseits bereits eine Phase durchgemacht hätte, die rückschauend als Klassik bezeichnet würde. Vielleicht klärt der Abend ja darüber auf. Zumindest scheint es technisch anspruchsvollen Tanz und spektakuläre Bilder zu sehen zu geben. Foto: Oliver Fantitsch

■ Mittwoch, 15.30 Uhr

Hille Darjes

Langjährigen Theatergängerinnen und -gängerin ist sie ein Begriff: Hille Darjes gehörte vor 30 Jahren zur Gründungsgeneration der Bremer Shakespeare Company. Aber nicht nur auf der Bühne, auch für Fernsehen, Rundfunk und Hörbücher war die Schauspielerin tätig. Am Mittwoch liest sie im Gemeindehaus der Rembertikirche aus dem Buch „Wir lernen ia immer, solange wir leben“. Der Bremerhavener Journalist Hans Happel, alten taz.bremen-LeserInnen kein Unbekannter, hat es nach den Erzählungen der Bremerhavenerin Johanna Mutschall aufgezeichnet und damit eine Geschichte des 20. Jahrhunderts aus der Sicht einer Arbeiterin geschrieben.