hamburg heute : „tochtergesellschaft“ vor dem Aus
Die ehemalige Frauenkneipe hat trotz Neuausrichtung hohe Schulden und wirbt um Spenden
Für einen der wichtigsten Hamburger Treffpunkte für feministische Frauen sieht die Zukunft nicht gut aus: Nach kurzer Schließung der „Frauenkneipe“ 2004 droht der vor zwei Jahren als „tochtergesellschaft“ wiedereröffneten Bar nun endgültig das Aus.
Vor fast 30 Jahren wurde der Förderverein „Frauenkneipenverein e. V.“ gegründet und bietet seither Café, Kneipe, Bar und Kulturzentrum in einem. Die Geschäftsführung und die Tresenkräfte arbeiten ehrenamtlich, um Deutschlands ältesten „unabhängigen und selbstverwalteten Raum von Frauen für Frauen“ zu erhalten. Die fast 50 aktiven Mitglieder des Vereins sorgen für das finanzielle Polster.
27 Jahre lang war Männern der Zutritt verboten, aber nach der Öffnungspause entstand das Bedürfnis, die strikte Geschlechtertrennung aufzuheben. Seitdem steht die „tochtergesellschaft“ freitags allen offen. An den anderen Tagen hatten zumindest Schwule Zutritt.
Dennoch droht dem Projekt nun die Pleite. Trotz des Engagements vieler Vereinsmitglieder sind die Schulden der Kneipe von diesen allein nicht mehr zu bewältigen. Deshalb ruft der Verein zu einer Diskussionsveranstaltung über die Zukunft auf – und zum Spenden. Damit die Kneipe wenigstens ihren 30. Geburtstag noch erlebt. kst
„Die letzte Chance – tochtergesellschaft vor dem Aus?“: heute, 20 Uhr, Stresemannstraße 60