: Schloss Friedrichsfelde mit SED-Geld aufpoliert
PRUNK Sanierter Feudalbau öffnet am Wochenende. Mittel aus dem Vermögen der Ex-Einheitspartei
Mit einem zweitägigen Fest wird am kommenden Wochenende (28./29. August) das Schloss Friedrichsfelde im Tierpark wiedereröffnet. Nach dem offiziellen Festakt am Freitagabend sei für Samstag und Sonntag ein Familienfest in und um das Schloss herum geplant, sagte Olaf Lange von der Fördergemeinschaft „Freunde der Hauptstadtzoos“ am Montag. Den Abschluss bilde ein historischer Ball am Sonntagabend im Festsaal des Schlosses.
Das im Jahr 1695 errichtete Gebäude wurde mit 3,5 Millionen Euro saniert, die Mittel stammen aus dem Vermögen der ehemaligen Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) der DDR. Vor allem die Fassade, der Brunnen auf dem Vorplatz des Schlosses und die Fußböden im Inneren seien erneuert worden, sagte der Direktor der beiden Berliner Zoos, Bernhard Blaszkiewitz. Der architektonische Stil sei jedoch unverändert geblieben.
Ab diesem Wochenende stünden der sanierte Konzert- und Festsaal sowie mehrere Räume im Erdgeschoss interessierten Bürgern offen. Voraussichtlich ab Ende September oder Anfang Oktober werde eine Ausstellung vor Ort über die Geschichte der Berliner Zoos informieren, teilte Zoodirektor Blaszkiewitz mit. Im kommenden Jahr würden dann die Verwaltung des Tierparks sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter in das Obergeschoss einziehen.
Das Schloss, das ursprünglich den Namen „Rosenfelde“ trug, wurde nach der Gründung des Berliner Tierparks im Jahr 1954 zeitweise als Direktionsgebäude und provisorische Tierunterkunft genutzt. Von 1991 bis 2008 gehörte es zum Märkischen Museum, 2009 schließlich wurde es an den Tierpark zurückübertragen. Der Eintritt ist frei, allerdings gelangt man nur über den kostenpflichtigen Tierpark zu dem Schloss. (ddp)