Rückschlag für die Stammzellenforschung

USA Ein US-Gericht erklärt die neuen, von der Regierung Obama gelockerten Richtlinien für ungültig

WASHINGTON rtr | US-Präsident Barack Obama hat mit seiner Politik zur Lockerung der Stammzellenforschung einen herben Rückschlag erlitten. Ein US-Gericht stoppte am Montag vorerst die staatliche Förderung von Forschungen an embryonalen Stammzellen. In der einstweiligen Verfügung eines Bezirksgerichts hieß es am Montag, bei der Forschung würden menschliche Embryonen zerstört. Die US-Regierung kann nun ihre Richtlinien überarbeiten oder gegen das Urteil Berufung einlegen. Eine Sprecherin des Justizministeriums sagte, die Regierung prüfe das Urteil.

Forscher hatten das Verfahren gegen das nationale Gesundheitsinstitut angestrengt und waren dabei von christlichen Gruppierungen unterstützt worden. Sie hatten argumentiert, die Behördenpolitik verstoße gegen US-Gesetze und nehme Forschern Gelder weg, die planten, mit Stammzellen von erwachsenen Menschen zu arbeiten.

Präsident Obama hatte im März vergangenen Jahres die von seinem Vorgänger George W. Bush 2001 eingeführten Restriktionen wieder aufgehoben. Die neuen Richtlinien erlaubten es zwar nicht, staatliche Gelder zur Gewinnung neuer embryonaler Stammzellen einzusetzen. Aber die Nutzung vorhandener embryonaler Stammzellen, die in anderen Laboratorien gewonnen wurden, wurde gestattet.

Christliche Gruppierungen begrüßten das Urteil. „Die heutige Entscheidung bestätigt, was wir bereits wussten, dass die Regierungspolitik gegen das Gesetz verstößt“, sagte Charmaine Yoest, Präsidentin der Organisation Americans United for Life.

Andere Lobbygruppen kritisierten dagegen das Urteil. Es sei ein Schlag für die Hoffnungen von Millionen Patienten, die an chronischen und tödlichen Krankheiten leiden würden, erklärte Lisa Hughes, Vorsitzende der Coalition for the Advancement of Medical Research.