Schnell ins Konzert!

Am heutigen Samstagabend ist ja nun wahrlich nicht wenig los. Bevor es unter die Viertelfest-Räder kommt, sei deshalb auf den Auftritt von Omega Massif ab ca. 21 Uhr in der Friese hingewiesen. Die Band aus dem beschaulichen Würzburg spielt eine apokalyptische Musik, die in Titeln („Unter Null“, „Exodus“, „Eiswüste“ etc.) und Ton keine Sonne erblicken lässt. Jegliches zarte Pflänzlein der Hoffnung zermalmen Omega Massif, keine menschliche Stimme nährt die Illusion, in dieser Geisterstadt warte etwas anderes als Kälte und Verhängnis. Zwar erinnert die instrumentale Musik gelegentlich ein wenig an Pelican oder ältere Isis-Werke, ist aber noch ein entscheidendes Pfund düsterer, langsamer, schwerer, auch wenn sie sich gar den Einsatz eines Akkordeons gestatten, der das Resultat nur noch trostloser erscheinen lässt.

Nachdem Blaine Cartwright erst kürzlich mit seiner Band „Nashville Pussy“ in der Region gastierte, schaut er gleich nochmal mit Nine Pound Hammer vorbei. Mit denen und deren rustikalem Punk-Rock mit deftigem Country-Einschlag wurde Cartwright vor rund 20 Jahren bekannt, und die Zeit für Reunions ist gut. Warum also nicht auch noch die?! Zu sehen, zu hören und ein wenig auch zu riechen (Männerschweiß, Whiskey und so) am Dienstag ab 20.30 Uhr in der Lila Eule.

Am gleichen Ort am Freitagabend: Charles Andrew Bothwell alias Astronautalis aus Seattle. Der hat in Bremen schon mehrmals unter Beweis gestellt, was er kann. Nachdem er jahrelang die Konkurrenz auf diversen Battles in Grund und Boden gerappt hatte, wollte Andrew Bothwell mehr. Er begann, seine eigene Musik zu produzieren. Bei der legt er sich keine stilistischen Schranken auf. Von HipHop über Rock bis zum Blues reicht das Spektrum, das er unter dem Namen Astronautalis auf mittlerweile drei Alben ausgelotet hat, die ihm Vergleiche mit Beck und Why? einbrachte. Auf seinen Konzerten zeigt er übrigens immer noch, dass er ein erstklassiger Stegreif-Rapper ist. Andreas Schnell