Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Heute Abend wird in der Lichtenberger Linse über Veganismus diskutiert – der Film „Earthlings“, der vorab gezeigt wird, soll dafür die Grundlage bieten. Das Motto lautet „Wir haben euch zum Fressen gern!“ Es wäre gut, wenn es nicht dahingehend besprochen wird, dass hier die Veganer sind und dort alle Bösen, sondern dass wirklich eine Diskussion stattfinden wird. Am Dienstag wird der Umsonstladen geräumt. Oder eben nicht. Denn zwar hat sich der Gerichtsvollzieher angekündigt, doch erst wird mal gefrühstückt, und geschaut, wer wen überhaupt räumen lassen kann. Dann wird man weiter sehen, mit vollem Magen lässt man sich bekanntlich eh schwerer wegtragen als mit leerem. Am Mittwoch wird in der Zielona Gora über die Frage gesprochen, ob „das Existenzgeld unter die Bürger gefallen“ sei. Inzwischen nämlich wird das Existenzgeld auch in SPD, FDP und CDU besprochen und durchaus von einigen Mitgliedern dieser Parteien befürwortet. Auch Drogerieketten-Millionäre zeigen sich von der Idee des Grundeinkommens ja sehr begeistert! Das alles aber scheint nun wiederum die linken Befürworter des Existenzgeldes zu irritieren. Wenn die „Bürgerlichen“ das gut finden – ist die Idee falsch oder lügen die „Bürgerlichen“ einfach nur? Linke neigen ja aus Bequemlichkeit oft zur zweiten Lösung, doch vielleicht krankt die Idee des Grundeinkommens ja doch. Anne Allex, Michael Klockmann und Detlef Georgia Schulze werden sich auf dem Podium mit der Frage auseinandersetzen, wir hoffen, sie tun dies sehr ausführlich und gründlich. Am Freitag schließlich wird in der Köpi gefeiert (und am Samstag dann auch), und zwar ein – Achtung! – „QueerPunk Thingy“. Logisch, mit Bands, Bier und Infos, dazu kommen Filme, Küche, Performances. Für alle unangepassten Queeren und für solche, die es werden wollen.

■ Veganismus: Linse, Parkaue 25, Mo., 19 Uhr

■ Frühstück: Umsonstladen, Kastanienallee 86, Di., 7.30 Uhr

■ Existenzgeld: Zielona Gora, Grünberger Str. 73, Mi., 20 Uhr

■ QueerPunk Thingy: Köpi, Köpenicker Str. 137, Fr., 18 Uhr