Betr.: kinotaz nord

A

Ab durch die Hecke USA 2005, R: Karey Kirkpatrick, Tim Johnson

„‘Ab durch die Hecke‘ handelt vom bösen Erwachen aus dem Winterschlaf. Einige Waldtiere stellen im Frühjahr entsetzt fest, dass ihr Lebensraum weitgehend einer Neubausiedlung gewichen ist. Sie sehen sich gezwungen, mit Guerillataktik gegen die fiesen Menschen zu kämpfen. Der überaus launige Animationsfilm von Tim Johnson und Karey Kirkpatrick macht sich lustvoll und einfallsreich über die amerikanische Wohlstandsgesellschaft her und feiert alles, was wild ist.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

A Brokedown Melody USA 2004, R: Chris Malloy

„Hawaii, Tahiti, Indonesien, Jamaika, Mexiko bis nach Südamerika – schon der heutige Auftaktfilm „A Brokedown Melody“ nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise zu den spektakulärsten Revieren des Big-Wave-Surfens. Regisseur Chris Malloy kombiniert mit Musik, Bildern und ausgewählten Kommentaren Surf-Action von Kelly Slater, Tom Curren, Gerry Lopez und Jack Johnson, selbst ein erfolgreicher Surffilmacher.“ ( Hamburger Abendblatt) H

Anyway the Wind Blows Belgien 2003, R: Tom Barman, D: Frank Vercruyssen, Diane De Belder / Originalfassung mit englischen Untertiteln

„Ein Sommertag in der belgischen Hafenstadt Antwerpen. Musik und eine verlorene Frisbee-Scheibe sind in der Luft. Begegnungen, Blessuren, Gespräche. Tanz und Delirium, ein tödlicher Virus, Andy Warhol, Polizisten, ein totes Pferd und ein genereller Missbrauch der verschiedensten Substanzen. Und, in ständiger Bewegung, eine rätselhafte Erscheinung namens Windman, der die Schmerzen der ganzen Welt fühlen kann, aber unfähig scheint, sich selbst zu helfen. Ebenfalls rätselhaft ist, warum der vor skurrilen Geschichten aus den Nähten platzende und glänzend unterhaltende Erstlingsfilm von Tom Barman, Mastermind der belgischen Indierock-Legende dEUS, hierzulande keinen Verleih gefunden hat.“ (B-movie) HH

B

Bandidas USA/Frankreich 2006, R: Espen Sandberg, Joachim Roenning, D: Salma Hayek, Penélope Cruz

„Der erste gemeinsame Film der langjährigen Freundinnen Salma Hayek und Penélope Cruz ist eine Actionkomödie über eine reiche und eine arme Mexikanerin, die als Bankräuberinnen Gemeinsamkeiten entdecken, die auf Slapstick, Turbulenz sowie auf die natürlichen Schauwerte Mexikos und der beiden Stars setzt. Für Drehbuch und Produktion zeichnet Frankreichs Workaholic Luc Besson verantwortlich, der mit seiner Company neben diesem Film gut zehn weitere Projekte im Jahr 2006 realisierte.“ (Blickpunkt:Film) H, HB, HH, KI, OL

Born To Fight Thailand 2004, R: Panna Rittkrai, D: Noppol Gomarachun, Suntisuk Phromsiri

„Um ihren Anführer aus dem Knast zu pressen, richtet eine militante Gangsterbande in einem Dorf ein Massaker an und nimmt die Überlebenden – darunter eine Sportlermannschaft und der Elite-Cop Daew – als Geiseln. Bis sich die Gefangenen zusammenrotten und ihren schwer bewaffneten Peinigern mit Holzpfählen und fliegenden Handkanten entgegentreten. Brutalo-Spektakel im Fahrwasser des letztjährigen Thai-Hits ‚Ong-bak‘, dessen 45-minütiger (!) Showdown mit unspektakulären Kampfeinlagen und einfallslosen Dauerexplosionen langweilt.“ (Cinema) HH

Building the Gherkin – Norman Foster baut in London Schweiz 2005, R: Mirjam von Arx

“Dokumentation über die Planung und Entstehung der Londoner Zentrale des Schweizer Versicherungskonzerns Swiss Re, ein architektonisches Prestige-Projekt, das seit Ende 2003 die Skyline der City prägt. Dabei steht weniger der Star-Architekt Normen Foster im Mittelpunkt als die resolute Sara Fox, die die Interessen des Bauherrn vertritt. Der konventionell gestaltete Dokumentarfilm behandelt alle Aspekte der Entstehung des Gebäudes, wobei er nicht frei von Redundanzen ist.“ (filmdienst) HH

C

Cannibal Tours Australien 1988, R: Dennis O‘Rourke / Originalfassung mit Untertiteln

„Ein Film über Fremde in der Fremde, über Ignoranz gegenüber vermeintlich »unterentwickelten« Kulturen. Eine Gruppe europäischer und amerikanischer Touristen bereisen in Papua Neu-Guinea mit einem Dampfer den Sepik. Dennis O‘Rourke begeleitet sie und bietet eine bissig-humorvolle Darstellung über das Zusammentreffen zweier Welten: der Touristenstamm, der mit wütender Intensität seine Riten mit dem Zaubergerät Kamera vollzieht, um alles für die Lieben daheim einzufangen, und die Papuaner, die damit konfrontiert sind. Die Unterlegung mit klassischer Musik und Originalfotos aus Kolonialzeiten geben dem Film zusätzlich eine kritisch-ironische Atmosphäre.“ (Metropolis) HH

Die Chaoscamper USA/Deutschland 2006, R: Barry Sonnenfeld, D: Robin Williams, Cheryl Hines

„Der gestresste Familienvater Bob macht mit seinen Lieben einen Ausflug in die Rokky Mountains. Pannen am laufenden Band sind bei der Fahrt mit dem Wohnmobil natürlich programmiert. Aus einem zutiefst banalen Drehbuch einen durchaus vergnüglichen Film zu machen, das zeichnet einen guten Regisseur aus. Barry Sonnenfeld gelang dieses relative Kunststück nun bei ‚Die Chaoscamper‘. Trotz Überraschungsarmut und arg sülzigem Finale schneidet diese Wohnmobil-Odyssee in der langen Liste aller Comedy-Roadmovies also überdurchschnittlich gut ab.“ (Cinema) H, HB

D

Dave Chappelle‘s Block Party USA 2004, R: Michel Gondry / Originalfassung mit Untertiteln

„Der amerikanische Comedy-Star Dave Chappelle feiert in Brooklyn eine Block Party und lädt sowohl Anwohner als auch musikalische Top-Stars wie Kanye West, Mos Def und Erykah Badu ein. Der Film verfolgt die Vorbereitungen der Party als auch die Partie selbst, die am Samstag Nachmittag losgeht und in erst in den frühen Morgenstunden endet. Bei seiner Block-Party vereint Dave Chappelle Musikgrößen, Fans und eine große Brooklyner Nachbarschaft zu einem der größten Hip-Hop Festivals aller Zeiten. Gepaart mit dem komödiantisch-charmanten Wesen Chappelles, wird die durchaus auch sozialkritische Dokumentation zu einem sehenswerten Vergnügen.“ (moviemaze) HH

The Da Vinci Code – Sakrileg USA 2006, R: Ron Howard, D: Tom Hanks, Ian McKellen

„Dass es in ‚Sakrileg‘ um Dinge geht, die die Grundfeste des Christentums erschüttern könnten, ist stark übertrieben. Die Kritik an der männerbestimmten christlichen Kirche, die das Weibliche unterdrückt, ist nicht nur vergleichsweise alt, sondern auch so oberflächlich gehalten, dass sich niemand beleidigt fühlen muss, der es nicht darauf anlegt. Ron Howards Filmversion ist darin vollkommen werktreu: Es wird bedeutungsvoll geraunt, aber wenig offensiv präsentiert. Browns kunstlose Schreibe reiht endlos Sätze in direkter Rede aneinander. Drehbuchautorin Akiva Goldsman hat von diesen Dialogen erstaunlich viel übernommen und ‚Sakrileg‘ damit zu einem ungeheuer geschwätzigen Film gemacht, der unfreiwilliger Weise die großen Schwächen der Vorlage mehr betont als verdeckt.“ (epd-film) H, HB, HH, Hl, Ol

...denn sie wissen nicht, was sie tun USA 1955, R: Nicholas Ray, D: James Dean, Natalie Wood

„Zukunftsangst und Richtungslosigkeit amerikanischer Teenager der 50er Jahre und ihre Rebellion gegen die satte Selbstzufriedenheit ihrer gutbürgerlichen Elternhäuser bestimmen das Klima des Dramas dreier Halbwüchsiger, die ihre Aggressionen als Mitglieder einer motorisierten Bande in gefährlichen Spielen abreagieren. Ein aufregender Film, mit dem James Dean zum Weltstar wurde.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Dil Se (Von ganzem Herzen) Indien 1998, R: Mani Ratnam, D: Shahrukh Khan / Originalfassung mit englischen Untertiteln

“Mani Ratnam versucht als einer der wenigen kommerziell erfolgreichen Regisseure des indischen Kinos, den so genannten Formularfilm mit politisch oder gesellschaftlich relevanten Sujets zu kombinieren. In ,Dil se‘ zum Beispiel geht es um einen Reporter, der sich anlässlich des 50. Jahrestages in den bürgerkriegsgeplagten Norden aufmacht. Dort verliebt sich der Held in eine schöne junge Frau, die jedoch zu den Aufständischen gehört und eine politische Mission hat. Aber mit der Zusammenfassung des Plots wird man diesem Film nicht gerecht, denn über den Erfolg im indischen Kino entscheidet – neben der obligatorischen Starbesetzung – in erster Linie die Qualität der Song-&-Dance-Szenen. Und da hat „Dil se“ mit einer grandiosen Massentanzszene auf dem Dach eines fahrenden Zuges sowie mit einer rund um eine Elefantenherde choreografierten Balletteinlage Spektakuläres zu bieten.“ (taz) HH

Down by Law USA 1996, R: Jim Jarmusch, D: Tom Waits, John Lurie, Roberto Benigni / Originalfassung mit Untertiteln

“In einer Gefängniszelle werden ein desillusionierter Discjockey und ein großspuriger Zuhälter zu einer Notgemeinschaft gezwungen, die erst durch die Vermittlung eines warmherzigen italienischen Mitgefangenen erträglich wird. Auf der gemeinsamen Flucht durch die Sümpfe Louisianas lernen sich die drei gegenseitig schätzen und achten. Eine ironische Komödie, die in märchenhafter Form von den Bemühungen um Menschlichkeit in einer desolaten Umwelt berichtet. Hervorragend inszeniert und fotografiert, von glänzenden Darstellern getragen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

E

Eine Hochzeit zu dritt USA 2006, R: Ol Parker, D: Darren Boyd, Matthew Goode “Ausgerechnet auf dem Weg zum Altar trifft die holde Braut die Liebe ihres Lebens – eine andere Frau. Der Originaltitel ,Imagine Me & You‘ ist dem Evergreen ,So Happy Together‘ von Simple Plan entliehen: ,It had to be, the only one for me is you, and you for me.‘ So einfach ist das. Schicksal eben. Hier trifft es zufällig zwei Frauen, deshalb gehört die charmante Romanze aber noch lange nicht in die schwul-lesbische Nische. Etwas seicht und saftlos ist sie leider trotzdem. Die Stärke sind ihre Nebenfiguren: Hecks plumper Kumpel Coop, der sich für Gottes Geschenk an die Frauen hält, oder Rachels resigniert-zänkische Eltern, die an die Erzeuger von Bridget Jones erinnern. Aber eben nur ziemlich entfernt.“ (Cinema) H

Emmas Glück Deutschland 2005, R: Sven Taddicken, D: Jördis Triebe, Jürgen Vogel

„„Emmas Glück“ erzählt von der zärtlichsten Halsabschneiderin des Kinos. Die Bäuerin Emma (Jördis Triebel) lebt allein unter Schweinen und weiß sie sanft zu töten. Sie küsst und herzt die Tiere, bevor sie ihnen das Messer an die Kehle setzt. Als es einen Autoverkäufer (Jürgen Vogel) auf Emmas Hof verschlägt, beginnt eine bezaubernde Geschichte über Männer, Schweine, die große Liebe und den Weg allen Fleisches. Basierend auf Claudia Schreibers Roman ist Regisseur Sven Taddicken mit zwei großartig harmonierenden Hauptdarstellern ein ebenso schwungvoller wie bewegender Film gelungen. (Der Spiegel) H, HB, HH, Hl, KI, OL

Esmas Geheimnis – Grbavica Österreich/Deutschland 2006, R: Jasmila Zbanic, D: Mirjana Karanovic, Luna Mijovic

„Mit ihrem Debüt ist der bosnischen Filmemacherin Jasmila Zbanic ein eindrückliches politisches Melodram gelungen, das den Goldenen Bären der Berliner Filmfestspiele 2006 gewann. Mit den Mitteln eines psychologischen Familiendramas erzählt „Esmas Geheimnis“ von einer verdrängten Wirklichkeit. Esma lebt mit ihrer zwölfjährigen Tochter Sara allein und verheimlicht, dass ihr Kind bei einer der Vergewaltigungen gezeugt wurde, die sie als Gefangene in einem serbischen Konzentrationslager erlebte. Der Konflikt spitzt sich zu, als Sara auf Klassenfahrt gehen will und für eine Ermäßigung eine Bestätigung über den Märtyrer-Tod ihres vermeintlichen Heldenvaters braucht.“ (tip) HH

F

FAQs USA 2005, R: Everett Lewis, D: Allan Lewis, Lance Lee Davis

„Ein junger Homosexueller vom Land flüchtet in die Anonymität der Großstadt und macht dort schlechte Erfahrungen, bis ihn eine schwarze Drag Queen unter ihre Fittiche nimmt. Zusammen mit zwei weiteren Außenseitern bilden sie eine verschworene Gemeinschaft. Ein unterhaltsamer, ironischer und aggressiver Film, der homophoben Vorurteilen mit Vorurteilen begegnet und schwules Selbstbewusstsein zur Schau stellt. Das schludrig gefertigte Drehbuch, die rudimentär entwickelten Charaktere und unwahrscheinliche dramaturgische Kehrtwendungen untergraben jedoch die Absicht, homosexuelle Normalität darzustellen.“ (filmdienst) HH

The Fast and the Furious: Tokyo Drift USA 2006, R: Justin Lin, D: Lucas Black, Lil‘ Bow Wow

„Weil er bei illegalen Autorennen in Kalifornien mitmischt, wird Hitzkopf Sean zu seinem Vater nach Japan geschickt. Doch auch dort lässt er den Fuß nicht vom Gaspedal und legt sich mit dem König der Drift-Szene von Tokio an. Und der steht mit der gefürchteten Yakuza in Verbindung. Nicht von ungefähr nennt man das Genre in den USA auch ‚Car Porn‘ (Auto-Porno). So gesehen ist der Film mit seinen getunten Sushi-Bombern, halsbrecherischen Drifts und hohem Testosteron-Anteil flotter Turbosex für echte Kerle. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.“ (Cinema) H, HB, HH, Hl, KI OL

Franco und Salazar – Die iberischen Faschisten Portugal 2004, R: Joaquin Vieira, Fernanda Bizarro„Die Regime von Francisco Franco und Antonio de Oliveira Salazar waren während der langjährigen Herrschaft der beiden Diktatoren eng miteinander verflochten. Die Dokumentation verfolgt die historische Entwicklung Spaniens und Portugals sowie die internationalen Aspekte der Diktaturen beider Länder vom Ende der 20er Jahre bis zu Francos und Salazars Tod in den 70er Jahren.“ (Metropolis) HH

Französisch für Anfänger Deutschland/Frankreich 2006 , R: Christian Ditter, D: François Göske, Paula Schramm

„Im Normalfall muss man selbst ein Teenager sein, um Teenie-Komödien zu mögen. Diese deutsch-französische Co-Produktion funktioniert jedoch altersunabhängig, weil sie mehr als nur plumpe Klischees zu bieten hat. Mit ausgelassener Klassenreise-Stimmung und Hang zu kulturellen Missverständnissen trifft sie meist den richtigen, amüsanten Ton. Vor allem Hauptdarsteller François Göske erweist sich als komisches Talent, wenn er unbeholfen Französisch radebrecht oder glaubt, seine Gastfamilie wünsche, dass er sein Frühstücksmüsli mit Rotwein zu sich nimmt.“ (Cinema) H, HB

Für immer und dich Deutschland 2006, R: Elser Maxwell

„Erinnerungen an Rio Reiser. Ein Themenabend im Kino – das ist doch mal was Neues. Doch was bleibt übrig, da das Fernsehen den 10. Todestag des charismatischen Künstlers ohnehin übergeht. Elser Maxwell, ein enger Freund Reisers und langjähriger Wegbegleiter, schuf diesen außergewöhnlichen Film, der sich nicht als nostalgischer Rückblick, sondern als Hommage versteht. Sicher, es gibt die alten Aufnahmen, bisweilen sogar aus einem Super-8-Archiv. Vor allem aber basiert die Dokumentation auf den Lesungen aus zwei Büchern, die sich auf unterschiedliche, aber jeweils authentische Art und Weise Rio Reiser und seiner Zeit nähern. Ein Film also für Fans, aber nicht nur für sie. Sondern für all jene, die mehr erfahren wollen über Emotionen von einst, die bis heute zu berühren verstehen. Und über einen Künstler, über den Herbert Grönemeyer mal formulierte, er sei „der einzige deutsche Sänger, den ich je bewundert habe“.“ (Fränkischer Tag) H, HB, HH, OL

G

Garfield 2 – Faulheit verpflichtet USA 2006, R: Tim Hill, D: Breckin Meyer, Jennifer Love Hewitt

„In London wird Kater Garfield mit einer ‚Aristocat‘ verwechselt und macht sich in deren Schloss breit. Damit ruft er jedoch einen fiesen Lord auf den Plan, der es auf das Familienerbe abgesehen hat und das Fellknäuel aus dem Weg schaffen will. ‚Dieser Film ist so schlecht, dass nicht mal die Tierschützer von PETA etwas dagegen hätten, wenn man Garfield ein Loch in den Pelz brennen würde‘, schrieb die US-Presse. Gemein, aber treffend. Denn 80 Minuten Katzenjammer belegen, dass die Hollywood- Studios nicht unbedingt aus ihren Fehlern lernen: Schon Teil 1 war so erbaulich wie eine Katzenhaar-Allergie. Zum Fell-Raufen miese CGI-Effekte und hilflos grimassierende Schauspieler machen das heillose Debakel, bei dem sogar Kids die Krallen ausfahren dürften, perfekt.“ (Cinema) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Geheime Staatsaffären Frankreich/ Deutschland 2006, R: Claude Chabrol, D: Isabelle Huppert, François Berléand

„Eine Untersuchungsrichterin bringt mit dem Instinkt einer Jägerin und geradezu stählernem Charme in genüsslich zelebrierten Verhörsitzungen korrupte Top-Manager erst aus der Fassung und anschließend zur Strecke. Sarkastisch deckt sie den Amtsmissbrauch der Drahtzieher eines Großkonzerns auf, nicht ohne die Männer im grauen Flanell auf der anderen Seite ihres Schreibtisches noch ein wenig zu quälen. ‚Geheime Staatsaffären‘ ist eine Komödie der Macht: inszeniert (und orchestriert) mit typisch Chabrol’schem Witz, jener eigensinnigen Mischung aus Subtilität und Albernheit.“ (tip)H, HB, HH

Ghetto Deutschland/Litauen 2005, R: Audrius Juzenas, D: Heino Ferch, Erika Marozsán, Sebastian Hülk

“Vilna 1941: Der junge deutsche Kommandant des Ghettos Kittel ist so von der schönen, jüdischen Sängerin Haya beeindruckt, dass er sie singen lässt, statt sie zu töten. Wegen ihr befiehlt er auch, das alte Theater wieder zu bespielen. Der junge, litauische Regisseur Audrius Juzenas legt bei seiner berührenden Adaption des auf Tatsachen basierenden, gleichnamigen Theaterstücks von Joshua Sobol über den Überlebenskampf der litauischen Juden viel Wert auf Authentizität. So drehte er die internationale Koproduktion an Originalschauplätzen.“ (Blickpunkt:Film) HN

The Giant Buddhas Schweiz 2005, R: Christian Frei

„Auf dem Weg, eine Geschichte über die von den Taliban gesprengten Buddha-Figuren in Afghanistan zu machen, verliert sich Frei (bewusst!) in vielen anderen Geschichten. Da ist die seit Generationen in ihrer Felshöhle lebende Familie, die nicht mehr dorthin zurück darf, weil die Felsen nun zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Da ist der Archäologe, der in der Wüste unbeirrt nach einer weiteren Buddha-Figur gräbt und da ist die afghanisch-stämmige Freundin aus Übersee, die sich ihr Leben lang vergebens danach sehnte, die nun gesprengten Buddhas einmal zu erleben. Der Film zeigt ihre unterschiedlichsten Vorstellungen vom Seienden und der Kultur. Und manchmal scheint er sich wirklich zu verlieren, würde Frei nicht fragen: „‘Wie sagte Buddha? Nichts bleibt, alles ändert.‘“ (Leipzig-Almanach) HH

Gib mich die Kirsche Deutschland 2006, R: Oliver Gieth, Peter Hüls

“Die kurzweilige Kompilation aus Originalmaterial liefert nicht die x-te Sammlung sattsam bekannter Fußballweisheiten, sondern einen Rückblick auf die erste Dekade der Bundesliga: von der Gründung 1963 bis zum Gewinn der Weltmeisterschaft 1974, in der sich die „Proletarierlümmelei“ allmählich zum profitablen Geschäft wandelte und der Grundstein für das gegenwärtige Gladiatioren-Gewerbe gelegt wurde. Das macht Spaß: Nicht nur, weil Werbespots mit Fußballern schon immer recht peinlich ausfielen, sondern auch, weil Schlüsselszenen der Fußballgeschichte nicht zu kurz kommen.“ (tip) H

H

Hair USA 1979, R: Milos Forman, D: John Savage, Treat Williams

“Das Problem von „Hair“ ist, dass der Film weder alt genug ist, um sich die malerische Würde eines historischen Kostumfilms aneignen zu können, noch jung genug, um auch nur die geringste zeitgenössische Bedeutung zu haben. Das Resultat ist ein selbstgefälliges, banales Märchen-mit-einer -Botschaft.“ (Time Out) HH

Der Hals der Giraffe Frankreich, Belgien 2004 R: Safy Nebbou, D: Sandrine Bonnaire, Louisa Pili

„In Safy Nebbous Regiedebüt sind Mitglieder gleich dreier Generationen einer Familie unterwegs auf der Suche nach der verschollenen Großmutter: die aufgeweckte neunjährige Mathilde, ihre Mutter Hélène und der Großvater Paul, der einst jeden Kontakt zu seiner Frau abgebrochen hatte, als sie ihn wegen eines anderen Mannes verließ. Nebbous unprätentiöse Inszenierung hält Tragik und Komik der melodramatischen Suche sehr subtil in der Waage und verlässt sich vor allem auf die hervorragenden Schauspieler.“ (tip) H, HB, HH, OL

Hard Candy USA 2005, R: David Slade, D: Patrick Wilson, Ellen Page

„Vom Chatroom ins Café ins Apartment lief es wie am Schnürchen; doch dann muss Fotograf Jeff feststellen, dass die 14-jährige Hayley keineswegs so frühreif und willig ist, wie erhofft. Stattdessen droht ihm plötzlich die Kastration. Als Zuschauer dieser kammerspielhaften Beunruhigung bleibt einem nur die Wahl zwischen Regen und Traufe: Pädophiler oder selbst ernannte Rächerin – weder das eine noch das andere Identifikationsangebot ist verlockend. ‚Hard Candy‘ ist ein Experiment, das einen zwingt, die eigene Haltung zu Gewaltanwendung und Rachsucht zu reflektieren. Nicht jedermanns Sache. (tip) H, HH, KI

Das Haus am See USA 2006, R: Alejandro Agresti, D: Keanu Reeves, Sandra Bullock

„Die junge Ärztin Kate lernt via magischer Briefpost den Architekten Alex kennen und lieben, als dieser in das gleiche Haus am See nördlich von Chicago zieht, das sie jüngst verlassen hat. Allerdings trennt die beiden die Kleinigkeit von zwei Jahren: Während sie sich in der Gegenwart gelangweilt durchs Leben treiben lässt, zermartert sich Alex im Jahr 2004 den Kopf, auf welchem Weg er sich der vertrauten Unbekannten trotz der Zeitdifferenz nähern kann. Melancholisch gefärbter Liebesfilm, über dessen logische Brüche man tunlichst nicht nachdenken sollte, wobei gerade die Unmöglichkeit ihrer Beziehung durchaus in Bann ziehen kann.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH, HL, KI, OL

Hotel Deutschland/Österreich 2004, R: Jessica Hausner Franziska Weisz, Birgit Minichmayr

„Eine junge Frau tritt eine Stelle als Empfangsdame in einem einsamen Grandhotel an. Schon bald merkt sie, dass in dem in einem düsteren Wald gelegenen Ort nicht alles mit rechten Dingen zugeht. Als sie erfährt, dass ihre Vorgängerin auf mysteriöse Weise verschwand, wächst das Gefühl der Bedrohung. Der atmosphärisch dichte, vielschichtige Horrorfilm nutzt Konventionen des Genres und reflektiert sie, wobei er nicht auf Schock, sondern auf Verunsicherung und Verstörung setzt. Stilistisch präzise komponiert, verschmelzen Alltagsbilder einer repressiven Gesellschaft anspielungsreich mit der geheimnisvollen Atmosphäre eines Grimmschen Märchens.“ (filmdienst) H

Hui Buh, das Schlossgespenst Deutschland 2006, R: Sebastian Niemann, D: Michael „Bully“ Herbig, Christoph Maria Herbst

„‚Hui Buh – Das Schlossgespenst‘ durchdringt im Nu dicke Burgmauern, rennt aber gegen Wände, sobald es Angst und Schrekken verbreiten will. Unter Sebastian Niemanns Regie leiht Michael ‚Bully‘ Herbig dem computeranimierten Quälgeist ohne Fortune, der in den siebziger Jahren durch Hörspiele populär wurde, Gesicht und Stimme. Die hysterischen Grimassen und die nervöse Zappelei der Figur erwecken den Eindruck, als müsse das Gespenst beruhigt werden. Allein der große Hans Clarin, der kurz nach den Dreharbeiten starb, schreitet als Kastellan und guter Geist würdevoll durchs phantasierarme Spektakel.“ (Der Spiegel) DEL, H, HB, HH, HL, KI, OL

Hundert Jahre Brecht Deutschland 1997 – R: Ottokar Runze, D: Udo Samel, Jürgen Hentsch

„Eine vorwiegend auf den „Flüchtlingsgesprächen“ und auf „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ basierende Spielfilm-Collage, die aus Anlaß von Bertolt Brechts 100. Geburtstag entstanden ist. In sparsamer Dekoration und ohne formale Spielereien springt der Film von Station zu Station, verleugnet dabei nie seinen didaktischen Auftrag. Der mitunter etwas spröde, sich ganz auf inhaltliche Aussagen konzentrierende Stil ist sowohl dem Unterfangen als auch Brechts Selbstverständnis durchaus angemessen.“ (Zoom) HH

I

Ice Age 2 – Jetzt taut‘s USA 2006, R: Carlos Saldanha

„Die Komödie zur Klimakatastrophe: Am Ende der Eiszeit müssen sich die Urzeitviecher vor einer Flutwelle in Sicherheit bringen. Auf der Flucht begegnen Mammut Manny, Säbelzahntiger Diego und Faultier Sid, die Helden des ersten ‚Ice Age‘-Spektakels, allerlei Getier, darunter zwei hyperaktiven Opossums sowie ein hübsches Mammut-Weibchen. Im US-Original beeindruckt das Trickfilmabenteuer von Regisseur Carlos Saldanha durch rasanten Wortwitz und absurden Humor. Entsprechend wurden die deutschen Synchronstimmen ausgewählt: Das Faultier spricht Otto Waalkes.“ (Der Spiegel) H, HB, HH, KI

Ich und Du und Alle, die wir kennen USA/Großbritannien2005, R: Miranda July, D: John Hawkes, Miranda July/ Originalfassung mit Untertiteln

“Eine impulsive Künstlerin, die sich ihr Geld mit Gelegenheitsjobs verdient, verliebt sich in einen frisch geschiedenen Schuhverkäufer, was sie mit neuen Erfahrungen, Kindern und Heranwachsenden konfrontiert. Ein interessanter multiperspektivisch angelegter Blick auf die Glanzlosigkeit des Alltagslebens mit seinen kleinen und großen Überraschungen. Überzeugende Darsteller und eine intelligente Inszenierung sichern den unspektakulären Geschichten ihren Reiz.“ (filmdienst) DEL, HH

J

Die Jahreszeit des Glücks Tschechien/Deutschland 2005, R: Bohdan Sláma, D: Pavel Liska, Tatiana Vilhelmova / Originalfassung mit Untertiteln

“Der in Tschechien gefeierte Jungregisseur setzt auf den realistischen Blick auf die Lebensumstände seiner liebenswerten Figuren: Einfühlsam zeigt er die Chancenlosigkeit und Resignation der Alten sowie die Versuche der Jungen, im veränderten Tschechien ihren eigenen Weg zu finden. Glück ist flüchtig, aber es findet einen.“(tip) HH, HL

K

KussKuss Deutschland/Schweiz 2006 , R: Sören Senn, D: Carina Wiese, Axel Schrick

„Eine deutsche Assistenzärztin mit Helferdrang bewahrt eine tunesische Putzfrau vor der Abschiebung und will ihr einen gefälschten Pass besorgen, damit sie sich nach Schweden absetzen kann. In ihrem Aktionismus übersieht sie, dass ihr Lebensgefährte und der Gast eine leidenschaftliche Beziehung zueinander entwickeln. Sympathischer, klug konstruierter Erstlingsfilm, der das ernste Thema vielschichtig und mit souveräner Leichtigkeit behandelt. Die hoch präsenten Darsteller loten die widersprüchlichen Gefühlslagen der Protagonisten überzeugend aus.“ (Filmdienst) H

L

Lady Henderson präsentiert Großbritannien 2005, R: Stephen Frears, D: Dame Judi Dench, Bob Hoskins

„Mit einer ‚Revuedeville‘ eröffnet Vivian Van Damm 1937 das Londoner Windmill Theatre, das sich die glücklich verwitwete Mrs. Henderson als exzentrisches Hobby zugelegt hat. Die Bühne der energischen Upper-Class-Lady wird in den folgenden Jahren zur Zuflucht amüsierwilliger Londoner und der Soldaten, die sich in der Stadt aufhalten: Denn wie in Paris treten hier – Nackttänzerinnen auf! Stephen Frears‘ glänzend besetzte und glanzvoll ausgestattete Komödie bezieht ihre Attraktion aus ihren scharfzüngigen Protagonisten und dem Umstand, dass hier ein wahres Stück britischen Widerstandskampfes ans Licht gehoben wird: im ‚Moulin Rouge an der Themse‘, das im Zweiten Weltkrieg als Speerspitze gegen die Lustfeindlichkeit agitierte.“ (Neue Zürcher Zeitung) HH

Das Leben der Anderen Deutschland 2005, R: Florian Henckel von Donnersmarck, D: Ulrich Mühe, Sebastian Koch

„‚Das Leben der Anderen‘ ist ein weiterer von den deutschen Filmen in diesem Frühjahr, die von jungen Regisseuren mit einer ganz erstaunlich komplexen und reifen Erzählhaltung inszeniert werden. Florian Henckel von Donnersmarcks Debütfilm handelt von einem Theater-Regisseur, der 1984 in der DDR von der Staatssicherheit beobachtet wird. Doch der heimliche Held des Films ist ausgerechnet der Stasi-Hauptmann, der diese Überwachung leitet und sich langsam in einen Schutzengel für den Künstler verwandelt. Mit großem Ernst und Inspiration inszeniert, hat diese Geschichte nichts von der Ost-Nostalgie anderer Filme über die DDR, stattdessen ist dieses Drama zugleich hochpolitisch und mit Mitgefühl erzählt.“ (hip) H, HB, HH, OL

M

Malen oder lieben Frankreich 2005, R: Jean-Marie Larrieu, Arnaud Larrieu, D: Daniel Auteuil, Amira Casar

„Eine Komödie über die Entdeckung der freien Liebe im Vorruhestand, über Großzügigkeit, Schönheit und genießerische Frivolität, kurz: die Leichtigkeit des Seins. Die filmenden Brüder Arnaud und Jean-Marie Larrieu erzählen von dem Best-Ager-Paar Madeleine und William, das mit einem blinden Dorfbürgermeister und seiner Frau die Sinnlichkeit wiederentdeckt.“

(tip) HH

Man muss mich nicht lieben Frankreich 2005, R: Stéphane Brizé, D: Patrick Chesnais, Anne Consigny

„Der 50-jährige Gerichtsvollzieher Jean-Claude führt ein einsames Leben. Doch dann lässt er sich dazu hinreißen, sich für einen Tangokurs anzumelden. Die lateinamerikanischen Rhythmen bringen Schwung in sein Dasein – und führen zur Bekanntschaft mit der jungen Françoise, in die sich der Einzelgänger verliebt. Auch Françoise fühlt sich zu ihm hingezogen. Die Gefühle kommen jedoch reichlich ungelegen. Denn was Jean-Claude nicht weiß, ist, dass die Schöne die Tangoschritte für ihre Hochzeit einübt. Zauberhafte, melancholische Tragikomödie über eine zarte Amour fou.“ (Rheinischer Merkur) H, HB, HH

Miami Vice USA 2006, R: Michael Mann, D: Colin Farrell, Jamie Foxx

„Zwei Drogenfahnder aus Miami schmuggeln sich in ein kolumbianisches Kartell ein, fliegen aber durch einen Maulwurf in den eigenen Reihen auf. Um diese lediglich rudimentär angerissene Handlung entwikkelt sich ein rasanter Polizei-Thriller, der den Arbeitsalltag der beiden Polizisten sowie ihr eher ambivalentes Verhältnis zum Gangsterleben beschreibt. Keine Kinofassung der gleichnamigen Fernsehserie der 1980er-Jahre, sondern der attraktive, aber nie genügend vertiefte Versuch, mit Farben und Stilmitteln des Neo-Noir Rituale und Umgangsformen in einer komplexen Welt wechselseitiger Grenzüberschreitungen zu beschreiben.“ (filmdienst) HH, HB

Moderne Zeiten USA 1936, R: Charles Chaplin, D: Charles Chaplin, Paulette Goddard

“Moderne Zeiten ist ein Essay über die Kämpfe und Ängste unserer Zeit. Es ist phantastisch und lustig und steht dennoch in einer echten Beziehung zur realen Welt. In dieser Welt ist die Frömmigkeit zu Hause, und wenn Charlie hier auch den Clown spielt, so drückt er in „Moderne Zeiten“doch auch sein Mitleid mit jenen armen Teufeln aus, die mit dem laufenden Band um die Wette rennen müssen.“(Robert Payne) HH

N

Die Nacht der lebenden Toten USA 1968, R: George A. Romero, D: Judith O‘Dea, Russell Steiner

“Noch nicht bestattete Tote, durch außerirdische Strahleneinwirkung in eine Art Leben zurückgekehrt, dringen in einer ländlichen Gegend von Pennsylvania in die Häuser ein, bringen Menschen um und ernähren sich von deren Fleisch. Diese „Untoten“ können einzig durch Kopfschüsse oder Verbrennung umgebracht werden. Auf der Flucht vor ihnen geraten sieben Personen in ein Bauernhaus. Romeros grausiger Horrorfilm, nach seiner Premiere von Kritikern als banales und brutales Ekelstückchen eingestuft, avancierte später zum „Kultfilm“. Romero will die Schubursachen dieses Erfolgs in den „soziopolitischen Untertönen“ seines zur Zeit des Vietnamkriegs gedrehten Films erblicken, während sein Drehbuchautor glaubt, „der Film war nicht viel mehr als ein Versuch, Geld zu machen.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Die Nacht des Jägers (The Night of The Hunter) USA 1955, R: Charles Laughton, D: Robert Mitchum, Lillian Gish / Originalfassung ohne Untertitel

„Die beiden unschuldigen Kinder eines hingerichteten Raubmörders werden von dessen Zellengenossen, einem wahnsinnigen Wanderprediger, der die Mutter auf der Suche nach der versteckten Beute ermordet hat, gequält und verfolgt. Eine alte Frau nimmt sich ihrer an und verteidigt die beiden mutig. Vom deutschen Expressionismus beeinflußt, arbeitet der Film mit suggestiven Licht- und Toneffekten und erzeugt so eine irreale, beklemmende, manchmal schockierende Atmosphäre. Laughton bezeichnete seine einzige Regiearbeit als „alptraumhaftes Märchen“. Der Film fand zunächst wenig Resonanz, wurde aber später als Werk mit originärer Filmsprache wiederentdeckt.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Neil Young: Heart of Gold USA 2006, R: Jonathan Demme

„Aus zwei Konzerten, die Neil Young 2005 anlässlich der Veröffentlichung seines „Prairie Wind“-Albums gab, fügt Jonathan Demme kunstvoll einen Film zusammen, der sich ganz auf die Performance des mittlerweile 60-jährigen Musikers und seiner Mitstreiter konzentriert.“ (tip) HH

O

Open Water 2 Deutschland 2006, R: Hans Horn, D: Susan May Pratt, Eric Dane

Dummheit muss bestraft werden, und so kommt kaum Mitleid mit den jungen Unbedarften auf, die in „Open Water 2 so blöd sind, allesamt von einer Yacht ins weite Meer zu springen, ohne sich vorher darüber Gedanken zu machen, wie sie denn wieder aufs Schiff kommen könnten. Für den Rest des Films schwimmen sie dann im Wasser herum und spielen da bei jenes altbekannte Spiel, das wir hier politisch korrekt lieber „zehn kleine Dummerlein“ nennen wollen. Leider entpuppt sich der Regisseur als ähnlich unfähig wie seine Protagonisten, denn sonst wäre ihm aufgefallen, dass er da Stoff für höchstens einen Akt, aber ganz bestimmt keinen ganzen Film hat. (hip) H, HB, HH, KI, OL

P

Peter Zadek inszeniert Peer Gynt Deutschland 2005, R: Alexander Nanau

„Zadeks Inszenierung von Henrik Ibsens ‚Peer Gynt‘ mit Uwe Bohm in der Titelrolle erlebte ihre Premiere im April 2004 am Berliner Ensemble. Alexander Nanau, der als Regieassistent Erfahrungen mit Zadek sammeln konnte, durfte bei den Theaterproben filmen. Herausgekommen ist die Dokumentation eines schwierigen Prozesses. Die Hauptfigur des Stücks, ein neuzeitlicher Faust, stellt die Frage nach dem Wesen des ‚Ich‘ – und diese Frage richtet sich, über die Arbeit am Text, schließlich auch an die Schauspieler und den Regisseur.“ (tip) HH

Pirates of the Caribbean: Fluch der Karibik 2 USA 2006, R: Gore Verbinski, D: Johnny Depp, Keira Knightley

Ob dies nun tatsächlich „ein Schiffsuntergang von einem Film“ ist, wie der Kollege Tobias Rapp höchst originell schrieb, interessiert eigentlich wenig. Auch der Vorgänger war mit seinen endlosen Schwertkämpfen und Enterangriffen alles andere als gelungen, aber Johnny Depp riss alles heraus, und das tut er diesmal auch wieder. Seine Idee, den Piratenkapitän Jack Sparrow mit den Macken, Manien und Manierismen von Keith Richards zu schmücken, bleibt eine der originellsten und witzigsten schauspielerischen Inspirationen der letzten Jahre. (hip) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

Point Blank USA 1967, R: John Boorman, D: Lee Marvin, Angie Dickinson„Nach verbüßter Haftstrafe rächt sich ein alternder Gangster blutig an seinem Komplizen, der ihn verriet, und an seiner Frau, die ihn betrog. Meisterhaft und mit eisiger Kälte inszenierter Thriller von konsequent pessimistischer Grundhaltung.“ (Lexikon des internationalen Films) HH

Poseidon USA 2006, R: Wolfgang Petersen, D: Josh Lucas, Kurt Russell

„Wolfgang Petersen setzt Monsterwellen-Fetischismus und Desinteresse an halbwegs fesselndem Personal nach ‚Der perfekte Sturm‘ mit einem Remake von ‚Die Höllenfahrt der Poseidon‘ fort, das nun wahrlich keiner herbeisehnte. Wenn die Figuren in der zweiten Hälfte meist schweigen, stapeln sich Action-Sequenzen recht ansehnlich, doch letztlich bleibt ‚Poseidon‘ eine dieser rein wirtschaftlichen Interessen geschuldeten Protz-Produktionen, bei denen man nach 120 Sekunden im Detail weiß, wie das alles 120 Minuten später endet: als kreativer Schiffbruch.“(tip) H, HB, HH

Q

Die Quereinsteigerinnen Deutschland 2005, R: Christian Mrasek, Rainer Knepperges, D: Claudia Basrawi, Mario Mentrup

„Um die Wiederaufstellung gelber Telefonhäuschen zu erreichen, entführen Barbara und Katja Telefonkonzernchef Harald Winter. Doch es ist nicht nostalgische Verklärung der Vergangenheit, die die beiden antreibt, sondern echte Wertschätzung jenes bedächtigeren Tempos, das das Leben in einer analogen Welt bestimmte. Das leuchtet bald auch dem Konzernchef ein, der seinen erzwungenen „Urlaub“ zu schätzen lernt, umso mehr als zwischen Barbara und ihm zarte romantische Bande zu keimen beginnen. Dieses Lustspiel erfreut nicht nur mit schrägem Witz und einem Faible fürs Absurde, in ihm wird auch die hohe Kunst der Slow-Burn-Komik geradezu meisterhaft zelebriert.“ (tip) HH, KL

R

Die Reise nach Kafiristan Schweiz, Deutschland, Niederlande 2001, R: Fosco & Donatello Dubini, D: Jeanette Hain und Nina Petri

“Fremdsein und Fremdbleiben durchziehen als emotionaler Grundton ,Die Reise nach Kafiristan‘, den neuen Film von Fosco und Donatello Dubini, in dem die beiden Brüder der historischen Forschungsreise der Schriftstellerin Annemarie Schwarzenbach und der Ethnologin Ella Maillart (dargestellt von Jeanette Hain und Nina Petri) nachgehen. Ein Kammerspiel genauso wie Roadmovie, mit Landschaftsbildern von überwältigender Schönheit.“ (taz) HH

Der rote Kakadu Deutschland 2005 R: Doninik Graf D: Max Rienelt, Jessika Schwarz

“Siggi kommt kurz vor dem Mauerbau nach Dresden in den „Roten Kakadu“, ein Lokal, in dem Studenten, Künstler und Freigeister trinken, tanzen und auf die Staatsautorität pfeifen. Lose an der Biografie der Dichterin Brigitte Reimann orientiert, erzählt Dominik Graf vom Lieben und vom Aufbegehren der DDR-Jugend in den 1960er Jahren – konventionell, aber gekonnt und unterhaltsam, wobei nicht zuletzt die liebevolle Ausstattung besticht.“ (Rheinischer Merkur) HB

S

Die Schöne Querulantin Frankreich 1991, R: Jacques Rivette, D: Emmanuelle Beart, Michel Piccoli

“Der Kunstmaler Frenhofer versucht nach zehnjähriger Schaffenspause sein Hauptwerk „La Belle Noiseuse“, das er mit seiner Frau Liz als Modell begonnen hat, mit der jungen, wunderschönen Marianne wieder aufzunehmen. Während fünf Tagen ziehen sich der Maler und das Modell ins Atelier zurück; das fertige Bild jedoch bekommt das Publikum nicht zu sehen. Der Film zeigt äußerst naturalistisch den Entstehungsprozess eines Bildes und spiegelt die Leiden und Nöte der Personen wider. Die beobachtende Kamera, der einzigartige Erzählrhythmus und die Schauspieler machen den Film zu einem Meisterwerk.“ (Zoom ) HH

Sometimes Happy, Sometimes Sad (Kabhi Khushi Kabhie Gham) Indien 2001, R: Karan Johar, D: Hrithik Roshan, Kareena Kapoor / Originalfassung mit Untertiteln

“Bei einer Spieldauer von drei Stunden und 40 Minuten kann ein Film nur ein Epos oder eine Orgie sein. Und episch wirkt der indische Blockbuster ,Kabhi Khushi Kabhie Gham‘ nun ganz gewiss nicht. Den Plot kann man in zwei Sätzen erzählen: Der strenge Patriarch einer Familie verstößt einen seiner Söhne, weil dieser gegen seinen Willen heiratet. Jahre später versucht der jüngere Sohn alles, um beide wieder zu versöhnen. Eine Orgie also, allerdings eine keusche, denn im Bollywoodkino ist immer noch jeder Kuss auf den Mund tabu. Dafür suhlt sich der Film hemmungslos in glücklichem Lächeln und Tränen. Zuerst fallen einem noch solche Sätze wie ,Seine kleinen Fußstapfen prägten sich tief in unsere Herzen ein!‘ auf, doch bald schon schalten sich die westlich geprägten Kitschsensoren wegen Überlastung ab.“ (hip) HH

Superman Returns USA 2006 , R: Bryan Singer, D: Brandon Routh, Kevin Spacey

„Alles andere als zum Gähnen ist das neue Abenteuer des Comic-Helden. Es menschelt aufs Schönste, die Konflikte sind nachvollziehbar, gleichzeitig kommt die Action voll zur Geltung. Der aufwendige und abwechslungsreich inszenierte Film überzeugt mit seiner visuellen Gestaltungskraft, seiner Medien-Ironie und seinem Tempo. Indem er sein Genre ernst nimmt, beflügelt er es und verblüfft sein Publikum.“ (Filmbewertungsstelle Wbn) DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

T

Taxi Driver USA 1975, R: Martin Scorsese, D: Robert De Niro, Harvey Keitel

„Robert de Niro ist in fast jeder Einstellung von Martin Scorseses fieberndem, entsetzlich komischen Film über einen New Yorker Taxifahrer. Dieser grimmige, mächtige Film ist wie eine grobe, sensationslüsterne Version von Dantes Inferno. In einigen Szenen erreicht Scorsese eine trance-gleiche Wirkung, der ganze Film lässt die Zuschauer schwindeln.“ (Pauline Kael) HH

Trennung mit Hindernissen USA 2006 , R: Peyton Reed, D: Jennifer Aniston, Vince

„Eine „romantische Komödie“, an der so gut wie nichts komisch oder romantisch ist: Nach kurzem Vorgeplänkel begibt sich das ungleiche und frisch zerstrittene Paar Brooke und Gary in einen melancholischen Stellungskrieg in der gemeinsamen Eigentumswohnung. Dabei reibt sich der Film zwischen vermutlich lustig gemeinten Klischees, albernen Nebenfiguren und der gar nicht einmal so unrealistischen Streitsituation des Paares langsam auf – doch die schwermütige Bitterkeit, die sich in dieser Komödie langsam breit macht, hat durchaus etwas.“ (tip) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

TRIP – Remix your Experience Deutschland2005, R: diverse

„Der Film lädt zu einer experimentellen Reise durch Bild- und Klanglandschaften ein, bei denen der Zuschauer selbst zum Regisseur avanciert. Mit dem Splitscreen-Verfahren laufen verschiedene zum Teil psychedelisch angehauchte Filmsequenzen gleichzeitig ab, flankiert von einer 74-minüten Sinfonie aus Progressive Rock, Free Jazz und Ethno-Musik. Ein faszinierendes Experiment, das bei Nicht-Initiierten Ermüdungserscheinungen hervorrufen dürfte, dank seiner konsequenten Umsetzung gleichwohl angenehm erfrischend wirkt und im Gefolge avantgardistischer Experimente der 1960er- und 1970er-Jahre durchaus zu neuen Wahrnehmungsformen im Kino animiert.“ (filmdienst) H

U

Und ganz plötzlich ist es Liebe (Kuch Kuch Hota Hai) Indien 1998, R: Karan Johar, D: Shah Rukh Khan, Kajol, Rani / Originalfassung mit Untertiteln

„Der Kassenschlager war der Debütfilm des Kabhi Khushi Kabhie Gham-Regisseurs Karan Johar. Auch hier tanzen und singen sich die charismatischen Superstars Shah Rukh Khan und Kajol in die Herzen der Zuschauer und machen den Film zu einer der größten Liebesgeschichten des letzten Jahrzehnts.“ (Metropolis) HH

Urmel aus dem Eis Deutschland 2006, R: Holger Tappe, Reinhard Klooss

„‘Urmel aus dem Eis‘ ist ein aufgewecktes Dinosaurier-Baby, das auf einer Südseeinsel mit seinen tierischen Freunden und einem verschrobenen Sprachprofessor das Leben genießt, bis plötzlich ein Großwildjäger ins Paradies einfällt. Die temporeiche und gradlinige Leinwand-Adaption des Kinderbuch-Klassikers von Max Kruse erweckt die liebenswerten Charaktere der Vorlage, die 1969 durch einen TV-Vierteiler der Augsburger Puppenkiste legendär wurden, zu neuem digitalem Leben. Die Regisseure Holger Tappe und Reinhard Klooss verwandeln den Stoff in zeitgenössische kindgerechte Unterhaltung und verbreiten ungetrübt gute Laune.“ (Der Spiegel) BHV, DEL, H, HB, HH, Hl, KI, OL

V

Volver – Zurückkehren Spanien 2006, R: Pedro Almodóvar, D: Penélope Cruz, Carmen Maura

„Es sind keine schrillen Weiber am Rand des Nervenzusammenbruchs, die Pedro Almodóvar hier inszeniert, sondern Frauen, die mitten im Leben stehen, lebende und höchst lebendige Tote . ‚Surrealistischen Naturalismus‘ nennt der Spanier sein Stilprinzip, das ihm erlaubt, mühelos zwischen der Welt der Lebenden und derjenigen der Toten zu wechseln und sein großartiges Frauenensemble durch eine Geschichte zu dirigieren, in der sich Witz und unvermittelter Ernst, Komik und plötzliche Beklemmung auf bezaubernde Weise die Hand reichen. Das kulminiert in den Szenen, in denen die tote Mutter (Carmen Maura) den Schwestern Sole (Lola Dueñas) und Raimunda erscheint, letztere verkörpert von einer hinreißend schönen Penélope Cruz, der der Regisseur auf erotische Weise huldigt.“ (NZZ) H, HB, HH, Hl, KI, OL

W

We feed the world Österreich 2005, R: Erwin Wagenhofer

„Dokumentarfilm, der die Abgründe industrialisierter Nahrungsmittelproduktion und die Folgen ihrer weltweiten Vernetzung thematisiert. Dabei kommen Bauern, Fischer, der UN-Sonderbeauftragte für das Menschenrecht auf Nahrung und der Konzernchef von Nestlé zu Wort. Der Film will aufrütteln, indem er die sozialen, politischen und ökologischen Folgekosten der Agrarindustrie auflistet, wobei er beim Versuch, für die vielen widersprüchlichen Aspekte eine konsistente Erklärung und Lösung zu finden, allzu simplen Erklärungsmustern erliegt.“ (filmdienst) H HH, HL, KL

Wenn die Flut kommt Belgien/Frankreich 2004, R: Gilles Porte, Yolande Moreau, D: Olivier Gourmet, Yolande Moreau / Originalfassung mit Untertiteln

“Flach und trist ist der Norden Frankreichs, durch den Irène mit ihrer One-Woman-Show tingelt. Darin tritt sie als Maskierte auf, die den Mord an ihrem Liebhaber beichtet. In eintönigem Wechsel zeigt der Film Ausschnitte des Bühnenstücks, Irènes einsame Abende in hässlichen Hotels sowie die Etappen ihrer halbherzigen Liebe zu einem Belgier. Der Unterhaltungswert hält sich in Grenzen, die Emotionen auch. Hier herrscht eher Ebbe als Flut.“ (Cinema) HH

Wer früher stirbt, ist länger tot Deutschland 2006, R: Marcus H. Rosenmüller, D: Markus Krojer, Fritz Karl

„Die katholische Kirche hat es nicht leicht: Erst „Sakrileg“, jetzt diese oberbayerische Lausbubengeschichte mit Anarcho-Touch. Aus Furcht vor dem Fegefeuer hofft ein Elfjähriger, sein Sündenregister zu bereinigen, indem er eine neue Frau für seinen Vater findet. Wie Jimi Hendrix in die Brautschau passt, weiß der Himmel. Aber lustig ist‘s scho‘. Und sogar ganz rührend. Schwarzer Humor und Katholizismus -- das passt irgendwie zusammen.“ (Cinema) HH

West Side Story USA 1960, R: Robert Wise, Jerome Robbins, D: Natalie Wood, Russ Tamblyn / Originalfassung mit Untertiteln

“Das Romeo-und-Julia-Thema in einem von Puertoricanern bewohnten Armutsviertel von New York – die blutige Auseinandersetzung zweier Halbstarkenbanden, verflochten mit einer tragischen Liebesgeschichte. Als Musical von bemerkenswerter Qualität, die auf dem Zusammenhang glänzender tänzerischer Leistungen, optischer Einfälle und gelungener Persiflage des Milieus beruht.“ (Lexikon des internationalen Films) HB

What the Bleep do we (K)now? USA 2004, R: Betsy Chasse, Mark Vincente, William Arntz

“Ver....., was wissen wir eigentlich?“, könnte der sinngemäß übersetzte deutsche Titel dieses seltsamen Films sein, in dem sich 13 Wissenschaftler und ein 35 000 Jahre altes Bewusstsein vom verschwundenen Kontinent Atlantis eben diese Frage nach dem Leben, dem Universum und allem stellen. Doch die drei Filmemacher konnten sich nicht auf eine Stilform einigen, mit der sie ihre Geschichte erzählen wollten, und so inszenierte jeder von ihnen ein Drittel des Films, ohne sich weiter darum zu kümmern, ob die drei Erzählebenen irgendwie zusammenpassen. Und so fragt sich der Zuschauer leider zu oft in diesem Film „What the Bleep are they doing?“ (hip) HH

Wie im Himmel Schweden 2004, R: Kay Pollack, D: Michael Nyquist, Frida Hallgren

“Ein begnadeter Dirigent kehrt in seine schwedische Heimat zurück und wird zum Leitwolf des Provinzchors. Durch Musik die Herzen der Menschen zu öffnen, ist sein oberstes Ziel. In dieser Finde-dich-selbst-Stimmung liegt auch das Erfolgsgeheimnis von ‚Wie im Himmel‘. Virtuos spielt Pollak auf der Klaviatur der Emotionen und offeriert dem Zuschauer eine gestörte Welt, die am Ende durch die Kraft der Musik geheilt wird. Wo die Grenze zum Kitsch geschnitten oder sogar überschritten wird, muss jeder Zuschauer selbst beurteilen.“ (Cinema) H, HH, HI, Ol

Wolf Creek Australien2005 R: Greg McLean, D: John Jarratt, Cassandra Magrath

„Drei Urlauber erhalten nach einer Autopanne in den Outbacks von Australien Hilfe von einem kauzigen Einheimischen, der sich bald schon als sadistischer Mörder erweist. Handelsüblicher Slasherfilm vor der Kulisse der australischen Landschaft, der dramaturgisch schnell ermüdet. Formal nicht ohne Reiz, weil er durchaus geschickt eine suggestive Stimmung des Unbehagens aufzubauen weiß.“ (filmdienst) H, HB, HH, KI

Z

Zum Glück geküsst USA 2006, R: Donald M. Petrie, D: Lindsay Lohan, Chris Pine

Ashley ist ein wahrer Glückspilz: Smart, gut aussehend und erfolgreich als Managerin einer Boyband, schwebt sie geradezu durchs Leben. Das Gegenteil ist bei Jake der Fall, der sich als Hausmeister durchschlägt, sich vergebens müht, für die Band McFly einen Plattenvertrag zu ergattern, und vom Pech geradezu verfolgt wird. Auf einem Maskenball kommen sich Ashley und Jake näher, und die Pole von Glück und Pech scheinen sich zu vertauschen, was Lindsays perfektes Leben ganz schön auf den Kopf stellt. Die solide und romantische Fantasy-Komödie mit Slapstick-Elementen bedingt viele Klischees und bleibt an der Oberfläche, kann aber mit spielfreudigen Darstellern trumpfen.“ (Rheinischer Merkur)H, HB, HH, Hl, KI, OL