: Alte Meister: Neue Debatte
GEMÄLDE Monika Grütters will Umzug der Meister auf Museumsinsel
Die Diskussion über die Berliner Museumslandschaft ist neu entfacht. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) plädierte in der Morgenpost für einen Umzug der Alten Meister aus der Gemäldegalerie am Potsdamer Platz auf die Museumsinsel. Das wäre eine kulturhistorische Leistung, weil die Sammlungsbestände dort derzeit ohne die Königsdisziplin Malerei auskommen, sagte Grütters.
Nach heftigen Protesten war dieser Plan im August 2013 zu den Akten gelegt worden. Laut Stiftung Preußischer Kulturbesitz hieß es damals, der Umzug mit einem notwendigen Neubau an der Insel sei mit 375 Millionen Euro nicht finanzierbar. Stattdessen sollte an der Gemäldegalerie ein neues Museum der Moderne für geschätzte 130 Millionen Euro entstehen. Kritiker hatten befürchtet, die Werke von Dürer, Raffael und Rembrandt könnten dann auf Jahre im Depot verschwinden.
Grütters betonte, sie sei schon für einen Umzug der Sammlung Alter Meister gewesen, bevor sie im Herbst Kulturstaatsministerin wurde. Ihr sei auch nicht bekannt, dass sich der Bundestag auf eine Position festgelegt habe. Niemand wolle, dass die Meisterwerke ins Depot kämen. „Es war stets eine eher polemische Unterstellung“, so Grütters.
Die Vorschläge vom August 2013 waren durch eine Schenkung des Sammlerpaares Pietzsch angestoßen worden. Es hatte Berlin seine Surrealistensammlung zugesagt – vorausgesetzt, sie werde angemessen präsentiert. Das sollte zusammen mit den Beständen der Neuen Nationalgalerie in dem neuen Museum geschehen. Grütters sagte, der Neubau werde auf jeden Fall gebraucht.
Die Stiftung war ursprünglich für den Umzug der Gemäldesammlung. Wegen der Proteste hatte sie eine Studie zu Möglichkeiten in Auftrag gegeben. Auf Basis der Berechnungen gab es den Kurswechsel. (dpa)