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: Grenzen des Kommerz

„Ich hätte erwartet, dass mehr Leute kommen“, sagt der Pastor der St.Petri Kirche, aber es sind nur zwei Dutzend Leute erschienen, um zu hören, was Wirtschaftssenator Uldall über die Grenzen der Kommerzialisierung denkt.

Senator Uldall denkt, dass man in dieser Frage abwägen müsse. Er denkt, dass man die Geschäfte nicht am Sonntag, wohl aber werktags länger öffnen solle und er denkt, dass der Ausbau des Airbus-Werks dem Gemeinwohl diene.

Der Pfarrer von St.Petri ist ein schmaler, ernsthafter Mann, er korrigiert den Senator, der die Nummerierung der Zehn Gebote durcheinander gebracht hat. Er sagt, dass bei der Fragerunde die Regel gelte, dem anderen nichts Böses zu unterstellen.

Die Zuhörer haben aber keine Fragen, sondern Anmerkungen. Einige sagen, dass sie zum Betriebsrat oder zu ver.di gehören. Die meisten erklären, dass der Senator nicht wisse, wovon er spreche und dass mehr Ehrlichkeit am Platze sei. Sie sind barsch, damit jeder merken kann, dass sie nicht eingeschüchtert sind.

Der Senator erkennt eine Frau wieder, die gegen den Airbus-Ausbau protestiert hat und findet, dass sie zugeben könnte, dass neue Arbeitsplätze entstanden seien. Eine Frage hat nur ein alter Herr: Ob die Heuschrecken-Unternehmen nicht gegen den 14. Artikel des Grundgesetzes zum verantwortungsvollen Umgang mit Besitz verstießen? Ein interessanter Gedanke, sagt der Senator. Müsse man prüfen. grä