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Jörg Sundermeier sichtet die soziale Bewegung in der Stadt

Morgen Abend wird im fünften Stock des Mehringhofs über die Voraussetzungen für „eine Kultur des Friedens“ gesprochen, in einer Vorstellung des Kinder- und Jugendzentrums Chasqui in El Alto, Bolivien. In dieser Institution werden die Rechte und Mitbestimmungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen gefördert, gewaltfreie Konfliktbearbeitung ist das Ziel. Jorge Cruz Quispe wird aus seiner Arbeit berichten und aufzeigen, inwieweit sie Wirkung zeitigt. Am Mittwoch wird vor dem Roten Rathaus protestiert, und zwar gegen Sparpaket und sozialen Kahlschlag, der von der Regierung vorangetrieben wird, und das im Rahmen einer „Krisendemo“. Diese steht unter dem Motto „Heißer Herbst gegen den sozialen Krieg des Kapitals“. Ganz schön markig! Am Donnerstag wird im Kreuzberger Familiengarten über die Entlohnung der Behindertenassistenz gesprochen. In den aktuellen Vergütungsverhandlungen zwischen dem Senat und den Assistenzanbietern zeichnet sich nämlich bereits ab, dass der Senat zu angemessenen Stundenlöhnen kaum bereit ist. Sollte sich der Senat durchsetzen, ist sicher, dass die Pflege, die jetzt schon unter sehr hohem Druck geschieht, noch weiter in ihrem Niveau sinken wird. Und das kann nur die Befürworter von Euthanasiemaßnahmen freuen. Folglich erläutern Beschäftigte und Betriebsräte an diesem Abend ihre Arbeit und die Folgen von schlechter Entlohnung für ihre Arbeitsmöglichkeiten. Zur gleichen Zeit werden im Mehringhof MitarbeiterInnen für den Kälteschutz gesucht. Das Nachtcafé im Mehringhof nämlich bietet einmal wöchentlich Obdachlosen einen gewissen Schutz vor der Winterkälte, doch es mangelt ihm inzwischen leider an tatkräftiger Unterstützung, die infolge der finanziellen Situation ehrenamtlich erledigt werden muss. Wer Ideen und Lust hat, ist gern gesehen.

■ Chasqui: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Di., 20 Uhr

■ Krisendemo: Rotes Rathaus, Mi., 17.30 Uhr

■ Behindertenassistenz: Familiengarten, Oranienstr. 34, Do., 19 Uhr

■ Kälteschutz: Mehringhof, Gneisenaustr. 2a, Do., 19 Uhr

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