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Archiv-Artikel

Viel Konkurrenz unter den jüdischen Gemeinden

RELIGION Innerhalb kurzer Zeit hat sich bereits die dritte jüdische Gemeinschaft in Berlin gegründet

In Berlin gibt es eine weitere neue jüdische Gemeinschaft. Am Wochenende hat sich die liberal ausgerichtete „Unabhängige Synagogengemeinde Berlin – Bet Haskala“ gegründet, sagte der Vorsitzende, Benno Simoni, am Dienstag. Die neue Gemeinde zähle derzeit 20 Mitglieder und werde jetzt Schritt für Schritt aufgebaut.

Die Gemeindemitglieder fühlten sich dem progressiven Judentum verpflichtet und würden die Aufnahme der neuen Gemeinschaft in die Union Progressiver Juden in Deutschland beantragen, sagte Simoni. Hervorgegangen ist die neue jüdische Gemeinschaft aus einer Abspaltung von der Synagogengemeinde Berlin Sukkat Schalom, deren Vorsitzender Simoni noch bis vergangenen November war.

Nach seinen Angaben gab es bei Sukkat Schalom in jüngster Zeit eine starke Hinwendung zur jüdischen Gemeinde, die ein Teil der Mitglieder nicht mittragen wollte und deshalb austrat.

Mit Bet Haskala (hebräisch für: jüdische Aufklärung) hat sich innerhalb weniger Monate die zweite jüdische Gemeinschaft in Berlin unabhängig von der jüdischen Gemeinde als Einheitsgemeinde gegründet. Ende Januar erst hatte die orthodox ausgerichtete Gemeinschaft Kahal Adass Jisroel (hebräisch für: Versammlung des Volkes Israel) ihre Gründung gefeiert.

Die tief zerstrittene jüdische Gemeinde macht seit der Wahl des heutigen Vorsitzenden Gideon Joffe vor zwei Jahren fast nur noch Negativschlagzeilen, unter anderem mit Prügeleien in der Repräsentantenversammlung oder mit einer jüngst mit zweifelhaften Mitteln abgelehnten Neuwahl-Initiative. (epd)