„Ein guter Text bewegt“

Armin Sengbusch moderiert den Poetry Slam

■ ist Musiker, Fotograf und Autor von vier Büchern. Er lebt als freier Künstler im niedersächsischen AsendorfFoto: privat

taz: Herr Sengbusch, was ist ein guter Text für Sie?

Armin Sengbusch: Ein guter Text ist einer, der bewegt. Ob der zum Lachen ist oder einen anregt, das ist eigentlich egal.

Und was wählen die Kammerspiel-Zuschauer?

Das Publikum möchte auch eine Aussage finden. Ein lustiger Text kommt zwar an, aber findet nicht die Anerkennung, die ein ernster mit einer krachenden Aussage findet.

Was sind das für Zuschauer?

Das sind nicht nur Studenten. Es kommen auch Menschen, die schon was vom Leben gesehen haben. Viele Ältere, die das erste Mal dahin gehen, entdecken, dass es viele junge Leute gibt, die hervorragend mit Sprache umgehen können.

Um was für Themen geht es in den Texten?

Das hängt immer vom Alter ab. Gerade junge Poeten schreiben verstärkt über Liebe und Beziehungsprobleme. Wenn die Autoren älter werden, ist das Spektrum breiter. Poeten die zwischen 25 und 30 Jahre alt sind, schreiben anders, da kann es schon mal gesellschaftskritisch und politisch werden. Von den acht Poeten sind heute vier unter 20. Für Jüngere spielen Alkohol und Drogen auch noch eine große Rolle.

Apropos Alkohol: Was gibt es für die Teilnehmer zu gewinnen?

Ich spendiere Bücher. Harten Alkohol zu verschenken – wie sonst üblich bei Slams – finde ich blöd.INTERVIEW:
DKU

19.30 Uhr, Kammerspiele, Hartungstr. 9-11, Poetry Slam „Dichterwettstreit“, Eintritt 10/8 Euro