UNTERM STRICH

Die Düsseldorfer Inszenierung von Elfriede Jelineks Stück „Rechnitz (Der Würgeengel)“ über ein Massaker an 180 Juden hat am Schauspielhaus einen Eklat provoziert. An zwei Abenden kam es zu Tumulten und Protesten, bei denen ein Zuschauer eine Mitarbeiterin bespuckte. Auslöser für die Reaktionen auf die Inszenierung von Regisseur Hermann Schmidt-Rahmer war vor allem die letzte Szene, in der der „Kannibale von Rotenburg“ mit einem seiner Opfer einen Dialog führt. Die Uraufführung des Stücks, für das Jelinek den Mülheimer Dramatikerpreis gewonnen hatte, wurde vor zwei Jahren in den Münchener Kammerspielen begeistert gefeiert. Dort war die letzte Szene weggelassen worden. Das Düsseldorfer Schauspielhaus bietet jetzt vor jeder Vorstellung eine Einführung in das Stück an. Dennoch hätten auch am Montag rund 30 Zuschauer in der Pause das Theater verlassen, sagte Schauspielhaus-Sprecherin Manuela Schürmann.

Der Viadrina-Preis der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) geht in diesem Jahr an Regisseur Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“). Die Auszeichnung soll am 1. Dezember verliehen werden. Sie wird seit 1999 an deutsche und polnische Persönlichkeiten vergeben, die sich für die Verständigung beider Staaten einsetzen.