: Schönheit schützt
PRODUKTTEST Wer Helme hasst, kann es mit einer gepolsterten Mütze versuchen
Selbst der taz, die Meinungsführerin sein will, in „Dingen des guten Geschmacks“, kann es unterlaufen, dass sie was übersieht. Übersehen haben wir das Ribcap. Das hat ein Schweizer schon vor acht Jahren entwickelt. Zwar hat sein Ribcap, eine gepolsterte Mütze, schnell die deutsche Staatsgrenze überwunden – und ist bis nach München zur Sportartikelmesse gekommen. Ins Zentrum Preußens allerdings hat sie es lang nicht geschafft.
Das mag daran liegen, dass ein Skilehrer Ribcap entwickelte und es in Berlin keine Berge mit Abfahrten, sondern nur Schutthalden gibt. Dafür gibt es hier (wie im Rest der Republik) ganz andere Pisten: die Straßen. Und Ribcap schützt den Kopf auch beim Fahrradfahren. Ausgestopft ist das Cap mit einem elastischen Material, das zwar beim Aufprall nur etwa halb so gut abfedert wie ein Fahrradhelm (sofern der nicht zerbricht), damit aber schon alle, die ohne Helm fahren, erheblich schützen würde. Mich etwa. Warum ich keinen trage? Weil die hässlich sind.
Denn ganz ehrlich, die Ästhetik wurde bisher beim Fahrradhelmdesign ignoriert: Sie sind hart, unpraktisch, sitzen wie ein Topf auf dem Kopf, sind ohne Sonnenschirm und man friert im Winter an den Ohren. Ripcap dagegen ist schön, weich, faltbar, hat einen Sonnenschirm (wenn auch einen etwas zu kleinen) und Ohrenschutz. Schönheit also, (und das ist doch neu oder?), schützt. Einziges Manko: Die Sommervariante von Ribcap kommt erst nächstes Jahr auf den Markt. WALTRAUD SCHWAB
■ Ribcap, ab 79 Euro. Kinder-Ribcaps ab 64 Euro. www.ribcap.ch