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Archiv-Artikel

DAILY DOPE (672)

Brandenburgs Sportministerin Martina Münch hat eine Ungleichbehandlung zwischen Ost und West in der Aufarbeitung des Dopings beklagt. In einem Interview sprach sich die für den Spitzensport der Sportministerkonferenz der Länder Verantwortliche dafür aus, dass die Studie zur Dopingvergangenheit in der Bundesrepublik in der Phase „1990 bis heute“ wissenschaftlich bearbeitet wird. „Das ist auch der ausdrückliche Wille der Sportministerkonferenz“, sagte Martina Münch.

Nachdem der DOSB den an der Studie beteiligten Forschern Mangel an Wissenschaftlichkeit unterstellt hatte, erklärte sie: „Ich fand die Debatte stellenweise etwas schrill. Es gibt da eine Ungleichbehandlung. Man war immer gerne bereit, über Doping in der DDR zu reden.“ Aber die Dopingstudie habe deutlich gemacht: Doping gab es auch im Westen, erklärte die gebürtige Heidelbergerin. Zur Drohung von Innenminister Thomas de Maizière, die Bundeszuschüsse für „Jugend trainiert für Olympia“ zu streichen, wenn sich die Länder nicht stärker an der Finanzierung der Nationalen Anti-Doping-Agentur engagieren, meinte sie: „Die Länder finanzieren den Nachwuchsbereich und dort auch die Dopingprävention. Die Spitzensportförderung aber – und damit auch Dopingkontrolle – ist Bundessache.“