Berlin zahlt wieder fast nach Tarif

Öffentlicher Dienst Neuer Vertrag wird heute unterzeichnet. Einkommen steigen

Am heutigen Montag beginnt für Berlins öffentlich Beschäftigte ein neues Tarifrecht. Mit der feierlichen Unterzeichnung des sogenannten Angleichungstarifvertrages in der Innenverwaltung wird ein Schlussstrich unter eine jahrelange Auseinandersetzung zwischen Senat und Gewerkschaften gezogen. Zum 1. August 2011 werden die Einkommen der Mitarbeiter durch eine Erhöhung um 3,1 Prozent auf 97 Prozent der derzeit in den anderen Ländern gezahlten Monatseinkommen angehoben, wie die beteiligten Gewerkschaften Ver.di, GEW, Gewerkschaft der Polizei und die IG BAU mitteilten.

Außerdem kehrt das Land Berlin wieder in die Tarifgemeinschaft deutscher Länder zurück, die es 2003 verlassen hatte. Das hoch verschuldete Land sah sich damals nicht mehr in der Lage, die bundesweit vereinbarten Tariferhöhungen zu zahlen.

Angleichung bis 2017

Mit der Rückkehr in die Tarifgemeinschaft sollen die knapp 50.000 Arbeiter und Angestellten im öffentlichen Dienst Berlins spätestens 2017 wieder so viel verdienen wie ihre Kollegen in den anderen Bundesländern. Außerdem werden noch bestehende Ost-West-Unterschiede, vor allem bei Arbeitszeit und Kündigungsschutz, überwunden.

„Mit dem Angleichungstarifvertrag ist sichergestellt, dass die Berliner Beschäftigten künftig wieder an den Tarifergebnissen der anderen Bundesländer teilhaben. Seit 2003 waren die Berliner ganz auf sich gestellt“, erklärte Ver.di-Verhandlungsführerin Astrid Westhoff am Wochenende. Die Umsetzung des neuen Tarifvertrages werde allerdings noch einige Zeit dauern. Für jeden einzelnen Beschäftigten müsse die Überleitung in das neue Tarifrecht berechnet werden. (dpa)