: In aller Kürze
Die Linke will nicht tasern
Gegen die von der Polizeigewerkschaft geforderte Beschaffung weiterer Elektroschock-Pistolen protestiert die Bremer Linksfraktion. Die „Taser“ genannten Waffen werden seit 2006 bei den Spezialkräften der Bremer Polizei eingesetzt. Die Distanz-Elektroimpulswaffen verschießen mit Widerhaken versehene Drähte, über die starke Elektroschocks von bis zu 50.000 Volt geleitet werden und die die beschossene Person kampfunfähig machen sollen. „Diese Geräte sind keinesfalls so harmlos wie die Herstellerfirma behauptet“, so die Fraktionschefin Kristina Vogt über die von Menschenrechtlern immer wieder als „weiße Folter“ kritisierten Waffen. Auch die Grünen waren seinerzeit gegen die Einführung der Taser. Die Elektroschock-Pistolen könnten beispielsweise epileptische Anfälle, Herz-Kreislauf-Versagen und schwere Verletzungen hervorrufen, aus den USA gibt es aber auch Berichte über Todesfälle. Deshalb dürfe jetzt nicht über eine Ausweitung der Taser-Einsätze diskutiert werden, so Vogt. In acht Jahren sind die Taser in Bremen laut Polizei zwölf Mal eingesetzt worden.
„Albatros“ für Julie Otsuka
Die US-Schriftstellerin Julie Otsuka und ihre deutsche Übersetzerin Katja Scholtz erhalten 2014 den Literaturpreis „Albatros“ der Günter-Grass-Stiftung Bremen. Beide werden für den Roman „Wovon wir träumten“ ausgezeichnet. Der „Albatros“-Preis zählt mit 40.000 Euro zu den höchstdotierten Literaturpreisen in Deutschland. Otsuka, eine amerikanische Autorin japanischer Herkunft, erhält 25.000 Euro. Ihre Übersetzerin bekommt 15.000 Euro. Der Preis soll am 25. April im Rathaus überreicht werden. „Präzise, subtil und in rhythmischer Prosa zeichnet die Autorin die einzelnen Stufen der Entfremdung zwischen Geschlechtern und Ethnien nach, ohne je zu moralisieren“, schrieb die Jury und lobte „stilistische Eleganz und formale Raffinesse“. Der Roman schildert das Schicksal japanischer Einwanderinnen in die USA nach dem Ersten Weltkrieg und ihre Ausgrenzung nach dem Überfall der Japaner auf Pearl Harbor 1941. Mit dem Preis will die Stiftung zeitgenössische Prosa, Lyrik oder Essayistik ehren. Der „Albatros“ wird seit 2006 alle zwei Jahre vergeben. (taz/dpa)