: Forscher für Klimaschutz
KLIMA Mineralien und reflektierende Pflanzen
Das Thema Geo-Engineering bleibt weiterhin aktuell. So veröffentlichten Forscher unter anderem vom Alfred-Wegner-Institut in Bremerhaven jetzt in den Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) eine Studie über die Möglichkeit, mithilfe des Minerals Olivin den Kohlendioxid-Gehalt in der Atmosphäre zu reduzieren. Olivin sei ein silikathaltiges, aber kohlenstofffreies Mineral. „Es ist ein Hauptbestandteil von Dunit, einem weit verbreiteten Gestein“, heißt es in einer Erklärung des Alfred-Wegner-Instituts. Bei der chemischen Zersetzung des Minerals binden die Abbauprodukte das klimaschädliche CO2. Die Forscher prüften nun, ob eine künstlich Beschleunigung des Zersetzungsprozesses ein Mittel gegen gegen den Klimawandel sein kann. Besonders betont wird jedoch, dass es sich nur um eine Studie handelt, die Forscher hätten nicht die Absicht gehabt, Olivin im großen Maßstab als Klimaschutzmittel einzusetzen. Ihr Ergebnis: Um eine Tonne CO2 zu binden, müssten eine Tonne Olivin in Wasser gelöst werden. Olivin könnte somit helfen, aber es würde nicht ausreichen, um das CO2-Problem zu lösen.
Eine ganz andere Idee haben britische Forscher an der Universität in Bristol. Sie wollen mit dem Anbau reflektierender Nutzpflanzen die mittlere Sommertemperatur in Europa um mehr als ein Grad Celsius senken. Pflanzen reflektieren grundsätzlich – etwa durch glänzende Blätter oder feine Härchen – einen Teil des Sonnenlichts und werfen somit auch einen Teil der Energie zurück, wie die Wissenschaftler in einer Mitteilung der Royal Society in London bekanntgaben.
Das Blatt der Aloe Vera beispielsweise besitze eine stark reflektierende Oberfläche, aber auch Getreidearten hätten entsprechende Eigenschaften, erklärte Joy Singarayer aus dem Forscherteam. „Unsere Forschungen zu dem Thema stehen noch am Anfang“, heißt es.
Die Forscher gehen davon aus, dass der großflächige Anbau geeigneter Pflanzen die Temperaturen in manchen Regionen erheblich senken könnte. Dies könnte vor allem in Europa, Nordamerika und Südasien realisiert werden, wo Landwirtschaft besonders intensiv betrieben wird. Die Forscher empfehlen, beim Anbau von Weizen, Roggen und anderen Nutzpflanzen in Zukunft stets die Arten auszuwählen, die am meisten Licht reflektieren. (wlf, dpa)