Heizkessel der Zukunft

Gas-Brennwertheizungen sparen Energie und lassen sich sehr gut mit Solaranlagen kombinieren. Die Anschaffung wird mit günstigen Darlehen gefördert

Den konventionellen Niedertemperaturgeräten laufen sie inzwischen den Rang ab: „Gas-Brennwertanlagen holen immer mehr auf“, sagt Stefan Boerst, Geschäftsführer der Gas-Gemeinschaft Hamburg. Ende vergangenen Jahres gab es demnach in Deutschland 2,5 Millionen Gas-Brennwertheizungen. Jedes Jahr kommen 300.000 neue dazu. Entwickelt wurden die Geräte vor rund 20 Jahren. Boersts Worten zufolge stehen sie für den derzeitigen „Stand der Technik“.

Die Gas-Brenntwertheizungen unterscheiden sich von Niedertemperaturgeräten dadurch, dass sie zusätzlich Energie nutzbar machen, die „sonst zum Schornstein rausgeht“, sagt Heinz-Dieter Corsten vom Initiativkreis Energie & Umwelt. Bei herkömmlichen Heizkesseln entweicht Energie in Form von Wasserdampf mit der Abgasluft ungenutzt durch den Kamin. Bei Gas-Brennwertanlagen dagegen wird die Abluft aus dem Heizkessel über einen zweiten Wärmetauscher geleitet und dabei stark heruntergekühlt. Das Wasser kondensiert und gibt die zusätzliche Kondensationswärme frei. So kann im Vergleich zu einer Niedertemperaturheizung insgesamt bis zu 15 Prozent an Energie eingespart werden, sagt Boerst. Das Abwasser kann in die Kanalisation geleitet werden.

Allerdings sind mit dem Einbau einer Gas-Brennwertanlage Bauarbeiten am Schornstein verbunden: In diesen nämlich muss ein Kunststoffrohr eingezogen werden. Damit soll einer problematischen Feuchtigkeitsentwicklung vorgebeugt werden, erläutert Boerst.

Sehr gut lassen sich Gas-Brennwertanlagen nach Aussage des Initiativkreises Energie & Umwelt mit Solarwärmeanlagen kombinieren: Im Sommer lässt sich darüber der gesamte Wärmebedarf im Haus abdecken, und der Heizkessel wird geschont. Das Gas-Brennwertgerät dient als Basisheizung für Tages- und Jahreszeiten, wenn die Solaranlage den Warmwasser- und Heizwärmebedarf im Haus nicht alleine decken kann.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert den Einbau von Gas-Brennwertanlagen. Das „CO2-Gebäudesanierungsprogramm“ und das Förderprogramm „Wohnraum modernisieren“ bietet zinsgünstige Darlehen für die Erneuerung von Wärmedämmung und Heizung.

NILS NABER

INFO: www.kfw-foerderbank.de