Tante Prusseliese sucht nach den schönsten Spielsachen

Eine beispiellose Chance, endlich mal den Schöpfungsmythos der Maya richtig zu verstehen und die Kinder gut unterhalten zu wissen, ergibt sich an diesem Wochenende: Im Acud (Veteranenstr. 21) wird heute und morgen um 16 Uhr „Popol Vuh“ als Kindertheaterstück aufgeführt. „Wie die gefiederten Götter die Menschen aus Mais erschufen“ lautet der neugierig machende Titel – sind die gefiederten Götter etwa nach der Popcorn-Methode verfahren und haben die Menschkörner in heißem Öl aufploppen lassen? (6/4,50 €, ab 5). Sonntagabend dann nicht vergessen, die größten Stiefel vor die Tür zu stellen, das gilt auch für Erwachsene, manchmal erbarmen sich ja die Nachbarn. Und am Nikolausnachmittag um 14 Uhr kann man sich 50 als Mäuse, Soldaten, Puppen, Spanier, Russen und Chinesen verkleidete tanzende Kinder anschauen, die eine Nussknacker-Aufführung verschönern. Wer’s nicht mehr weiß: In Tschaikowskys Ballett träumt Mascha ihrem neuen Nussknacker ein wildes Mäusekönig-Spielzeugsoldatenduell auf den hölzernen Leib, und später reist man gemeinsam ins Süßigkeitenland. Alles Kinderthemen, sozusagen, in der Deutschen Oper (Bismarckstr. 34–37), Karten gibt es online ab 6 € und das Stück ist für Ballettratten und -mäuse ab 5 Jahren. Noch eine reizende, theatralisch aufgearbeitete Weihnachtsgeschichte, vom kommunistisch aktiven Arzt, Politiker und Defa-Mitgründer Friedrich Wolf: Der Kammersänger Löwenhaupt kauft eine Mastgans als Weihnachtsbraten, aber sein Sohn Peter freundet sich mit ihr an, nennt das Viech „Auguste“ und will sie nicht geschlachtet sehen. „Die Weihnachtsgans Auguste“ läuft ab Dienstag bis Weihnachten als Puppenstück im Theater der kleinen Form (Gubener Str. 45), und auch ab Dienstag zwei Wochen lang vormittags im Theater auf der Zitadelle (Am Juliusturm).

www.acud.de, www.deutscheoperberlin.de, www.theater-der-kleinen-form.de, www.theater-zitadelle.de